Wie auch hier im Blog angekündigt, fand vom 8. - 10.5. der erste gemeinsame Wandertag von Kolleginnen und Kollegen "meiner" Firma statt. Dank der freundlichen Unterstützung unseres Dienstplaners, konnten insgesamt ein halbes Dutzend von uns, welche mit Weiblein und Männlein und in den Altersgruppen von Mitte 30 bis Anfang 60 auch als repräsentativ für die Firma gelten können, an diesem Höhepunkt teilnehmen.
Der zweite Dank gilt den Tarifparteien der Deutschen Bahn. Da Bahn und GDL sich nicht einigen können, kam es zu einem längeren Streik. Dieser verhinderte die geplante Bahnfahrt und zwang uns in die Autos. Damit waren wir aber 3 Stunden früher da und erhielten dadurch die Möglichkeit einer zusätzlichen Wanderung.
Womit wir beim Programm sind.
Diese ersten 4 1/2 Kilometer führte über N-Weg, Buchensteig, Zimmtelle und Schanzenweg rund um die Brettelle, mit seinem herrlichen Mischwald und bis zu 50 Meter hohen Bäumen. An der Kreuzung von Buchensteig und Brettellenweg, wurde diese schöne Natur bei einer Rast ausgiebig betrachtet und mit einem Glas Sekt gewürdigt. Der Abend klang aus, mit einem gemütlichen Beisammensein in der Gaststube unserer Quartiers - dem Holzhauer Erbgerichtsgasthof. Neben dem traumhaften und durchgängig von Allen gelobtem Essen, gab es dabei eine Verkostung des guten Rechenberger Bieres und der nicht minder wohlschmeckenden und gesunden Kräuterliköre aus dem Erzgebirge. Das Wichtigste für uns, waren jedoch die gemeinsamen Gespräche. Für Schichtdienstler ist es sonst eigentlich kaum möglich, eine gepflegte Unterhaltung zu führen und sich über Erfahrungen, persönliche Erlebnisse, Hobbys und Privates auszutauschen.
Am zweiten Tag, fand nach einem ausgiebigen Frühstück die geplante Hauptwanderung statt. Teilnehmer, welche meinen Blog aufmerksam gelesen hatten konnten ahnen, das ich dafür meine Lieblingswanderung geplant hatte. Trotzdem war das Erstaunen groß, dass man auch im Erzgebirge derartig körperlich anstrengende Anstiege bewältigen muss. Immerhin hat man auf den 1 1/2 Kilometern des Dreitellenweges mehr als 150 m Höhe zu gewinnen. Also einen durchschnittlichen Anstieg von 10% zu schaffen. Und wir wissen ja, wie das mit dem Durchschnitt ist. Daher gab es in der Mitte des Hinweges zum Ziel "Weicheltmühle" eine Vogelbeerrast. Das geschah an der Gimmlitzquelle. Die Vogelbeeren waren, des besseren Transportes und längerer Haltbarkeit wegen als Likör verarbeitet.
Durch das schöne Gimmlitztal führte der Weg weiter zur Weicheltmühle. Dort erwartete uns ein von der Wirtin vorsorglich reservierter Tisch am großen grünen Kachelofen. Welcher beim sonnigem Wetter allerdings nicht in Betrieb war. Zum Essen nur so viel: ich bekam endlich, die bereits zu Ostern geplanten Buttermilchgetzen zu essen.
Solch Wanderung dient selbstverständlich nicht nur der Bewegung an der frischen Luft sondern auch dem Erkenntnisgewinn. So erfolgte also auch noch die Besichtigung des technischen Denkmals der Mühle. Welche eben nicht nur Pension und Wandergaststätte, sondern auch liebevoll gepflegte und funktionierende Wassermühle ist. Ganz erstaunlich, welche Kraft der kleine Fluss, kaum 5 km von seiner Quelle entfernt bereits gewonnen hat.
Zurück ging es über den "Pass" von Krötenbach- und Brettellental. Der Anstieg ist hier nicht so erheblich wie der über die Dreitelle. Damit wir die Regenbekleidung und andere Schutzmittel gegen von oben eindringendes Wasser nicht umsonst mitgeschleppt hatten, schickte uns der Himmel einen zwar nur 20 Minuten währenden, aber heftigen Regen. Selbstverständlich erst, nachdem wir die Schutzhütte passiert hatten.
Der Tag endete ähnlich wie der Erste - in einem ausgezeichnetem Abendbrot und angenehmen Gesprächen. Durch die Wanderung gezeichnet, musste aber die Hälfte der Teilnehmer bereits nach dem Essen selbst aufgeben und die Wunden mit heißen Duschen und einem medizinischen Gel behandeln. Der harte Kern (Altersdurchschnitt 57!) überzog auch an diesem Tag, freundlich erduldet, die reguläre Schließzeit der Gaststätte nicht unerheblich.
Dank der Selbstpflegearbeiten waren am 10.5. aber wieder alle fit und nach dem Frühstück bereit eine weitere Wanderung durchzuführen. Sie führte uns erneut an eine Quelle. Diesmal war es keine Quelle eines Flusses, sondern die Quelle des Rechenberger Bieres. Der schöne Holzhauer Vorort Rechenberg ist ja nur 3 km entfernt. Nach einer Verkostung des gesunden Getränks ließen wir uns im Rahmen einer sachkundigen Führung den Produktionsprozess und vieles Andere um das Bier herum erläutern. Wichtig für uns: auch über die schwere Arbeit der Beschäftigten in diesem Dienstleistungsbetrieb wurde wurde kein verbaler Bogen gemacht.
Über den schönen Schanzenweg ging es sonnig zurück ins Quartier und nach dem Mittagessen, leider nach Hause. Mit dem Trost im Gepäck, so etwas einmal wiederholen zu können.
Nicht unerwähnt darf bleiben - unser Unternehmen beteiligte sich mit einem kleinen finanziellen Beitrag an unserer Aktion. Nicht gerade üblich.
Als Foto unser Quartier in einer Ansicht von vor 90 Jahren.