Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Donnerstag, 22. September 2016

8000er im Osterzgebirge

Im vergangenen Holzhau-Urlaub habe ich zwei Mal das Fremdenverkehrsamt besucht und hatte dort sowohl angenehme als auch informative Gespräche mit der Chefin des FVA der Gemeinde. Welche zugleich das gesamte Personal des Fremdenverkehrsamtes für Rechenberg-Bienenmühle, Clausnitz und Holzhau darstellt. Im Büro des Amtes liegt eine Menge Informationsmaterial aus.  Das vom Telefonbuch-Verlag Sachsen verlegte Heft: "14 Achttausender im Osterzgebirge" erschien mir recht interessant und wurde also mitgenommen. Zumal ich die Mehrzahl dieser Gipfel bereits erklommen habe. Ohne Seil und ohne Sauerstoffgerät. 
Für die unmittelbar im Umfeld von Holzhau befindlichen Gipfel der Steinkuppe und des Kannelberges habe ich mir das Beschriebene mal etwas genauer angesehen. Leider entdeckte ich dabei auch ohne Lupe einige Fehler. Auf Basis der abgedruckten Wegbeschreibungen wird es schwer fallen die Berge zu finden. Nachdem man die Steinkuppe dann doch entdeckt hat, könnte Enttäuschung aufkommen. Denn das Quelltal der Freiberger Mulde ist vom Gipfel schwerlich zu überblicken. Ich will aber nicht nur meckern, sondern alternative Wegbeschreibungen aufzeigen. Ich habe es auch einfacher, weil ich solch Beschreibung nicht in zwei oder drei Sätzen machen muss. Fehlende Markierungen kann ich durch mehr Text ausgleichen. Ich lasse den Wanderer aber in Holzhau untergebracht sein. Etwa im Erbgericht oder Lindenhof. Von hier aus kann er über den Eisenbahnerweg oder den Muldenweg Richtung Teichhaus gehen. 
Wenn der Wanderer, so wie im Heft aufgezeigt, aus Richtung Teichhaus über die Torfstraße läuft, ist es tatsächlich möglich, auf kurzem Weg über den Heuweg zu gehen. Leider ist dieser an der Torfstraße jedoch nicht ausgeschildert, daher durch den Ortsunkundigen schwer zu entdecken.* Wer es doch wagen will: der Weg führt ca. 300 m hinter dem Torfhaus (hier kann man zuvor einkehren) nach rechts in den Wald, es ist der Weg nach dem Freiberger Weg. Besser ist es, die Torfstraße bis zur "Fischerbaude" (Montags Ruhetag) weiter zu gehen, um dort entsprechend der Tageszeit Mittag zu essen oder sich mit Kuchen bzw. einem Eisbecher zu stärken. Die Fischerbaude verlassen wir nach links (bergauf) und betreten hinter dieser den links abgehenden Steinweg. Er führt uns am Waldrand, später einige Meter tief im Walde, in Richtung der Steinkuppe. Von den etwa 500 m Steinweg, welche wir laufen, gibt es wunderbare Aussichten hinüber zum Töpferwald mit dem Kannelberg und hinein in das Muldental.  Nach der genannten Strecke entdecken wir auch den hier ausgeschilderten Heuweg, mit Zielansprache für die Steinkuppe. Also erst rechts und dann links. Die letzten Meter vor dem Gipfel geht es ziemlich steil nach oben. 

Zurück geht es erst wieder einmal über den Heuweg. Den Steinweg überqueren wir und gehen vorsichtig bergab bis zur asphaltierten Straße. Wir befinden uns nun in der obersten Ortslage von Oberholzhau und in einer Entscheidungssituation. Straße oder nicht Straße? Wem Straßenwandern nichts ausmacht, geht nach links in die Alte Straße. Vorbei am ehemaligen FDGB-Ferienheim "Fortschritt". Es geht dann wieder stärker bergab. Der Weg bietet weiterhin guten Aussichten auf Ort und Landschaft. Besonders auf Höhe des Hotels "Talblick" und an der Linde. Fast ganz unten angekommen geht es nach rechts in den "Tannenweg". Dieser ist nicht Weg sondern Straße. Wir folgen dieser, lassen die Bahnschranke und den Bahnhof Holzhau links liegen. 5 Minuten Weges hinter dem Bahnhof, treffen wir auf die Wanderer welche lieber durch den Wald gehen wollten. 

Diese sind oben nicht links, sondern geradeaus gelaufen. Nachdem sie sich am schönen Blick ins Tal erfreut hatten, waren sie auf dem schwarzen Buschweg in den Wald eingetaucht und bergab gelaufen. Später gelangten sie an eine Wegkreuzung. Nach links geht es in den Ort, geradeaus weiter auf dem Schwarzen Buschweg. Die Waldwanderer mussten hier aber nach links, bergab in den Fütterungsweg. Über diesen gelangten sie auf den Neubrückenweg und bogen nach rechts in diesen ein. Und da wo dieser endet, ist auch der Tannenweg am Ende. 
Ein Stück nach unten, beim alten Bahnwärterhaus, erreichen wir die Muldenstraße, überqueren auf der Straßenbrücke die Freiberger Mulde und gehen rechts in den Muldenweg. Wer Interesse hat kann hier die aufgestellten Infotafeln zur Natur studieren. Schon nach kurzem Weg zweigt nach links, der gut begehbare, aber ziemlich steil nach oben führende Dreitellenweg ab. Aber irgendwie muss man ja wieder zu mehr als 8000 dm gelangen. Der Dreitelle folgen wir bis zu "Höhnes Ruh". Aufpassen, in Höhe Reitsteig müssen wir mal kurz nach links und dann wieder nach rechts. Ist aber eigentlich am Wegzustand deutlich erkennbar. 
An "Höhnes Ruh" geht es nach links - so etwa 500 m folgen wir diesem Weg (Schwerdtweg). Dann zeigen die Loipenschilder scharf nach rechts in eine Schneise, welches sich auch nach links fortsetzt. Das ist die Trasse der ehemaligen Seilbahnstrecke zwischen Kalkwerk Hermsdorf und dem Bahnhof Holzhau. Wir gehen nach rechts und gelangen nach 250 m an den nach links führenden Weg zum Kannelberg - unserem Ziel. 
Und nun? Irgendwie müssen wir wieder zurück nach Holzhau. Am besten einfach weitergehen und am Ende des Weges nach rechts auf den Kannelbergweg Richtung Kalkstraße. Das hat nebenbei den Charme, nochmals die 8000 zu überschreiten. Dann nach links in die Kalkstraße. Bei klarer Sicht kann man von hier oben bis zur Augustusburg blicken. Diese liegt genau in der Sichtachse der Kalkstraße. Wir gelangen nun auf einen größeren Platz, an welchem sich mehrere Wege treffen. Wir benutzen den Weg nach links - durch die Brettelle. Ein forstlich genutzter Weg, daher in modernen Wanderkarten nicht als Wanderweg ausgewiesen. Für mich jedoch einer der schönsten Wege. Schon wegen der vielen starken und hohen Buchen und Fichten im unteren Teil.

Die Karte zeigt uns das Holzhauer Oberdorf mit der Steinkuppe im Hintergrund. Damals noch 806 m hoch.

* inzwischen ist der Heuweg auch ausgeschildert (Stand: Oktober 2016)


  

Sonntag, 4. September 2016

verkalkter Urlaub

Urlaubszeit ist auch Wanderzeit. Unsere zwei Wochen Holzhau-Urlaub waren wieder unbeschreiblich schön - so etwas muss erlebt werden und lässt sich in Worten nicht beschreiben. Ein Lyriker könnte das vielleicht. Aber wer liest schon noch Gedichte? Also nur kurz die Fakten. Temperaturen um die 20 - 25 °C, blauer Himmel, ab und zu eine Wolke für das Foto. Und die gesamte Zeit wurde der Regenschirm nicht benötigt. Ich wiederhole: Holzhau im Erzgebirge. Nicht etwa irgendwo am Mittelmeer. Ein Traum für den Urlaub, ein Problem für die Natur. Denn das Leben giert nach Wasser. Dem Wald hätte der Regen sehr gut getan.


Apropos Wald. Praktisch über den gesamten Zeitraum des Urlaubs waren die Waldeingänge zum Töpferwald, jeweils von Montag bis Freitag gesperrt. Wegen Bodenschutzkalkung durch Hubschrauber. Eine bestimmt wirklich notwendige Sache für den Wald und von Fachleuten sicherlich verantwortungsbewusst entschieden. So hoffe ich wenigstens. Denn die Fällung hunderter Buchen im FFH  Gebiet „Buchenwälder bei Rechenberg-Holzhau“ in eben diesem Töpferwald, wurde ja auch von Fachleuten entschieden, durchgeführt und überwacht. 

Die Baumdichte in meinem Berliner Wohngebiet ist gefühlt größer, als die im betroffenen Waldgebiet. Da hat inzwischen der Wind schon wieder einige Buchen zusätzlich geschmissen. An einem der heißesten Tage des Urlaubs habe ich dort mal gefühlt und gemessen. In der durch die intakte Baumkronenschicht abgeschatteten Brettelle lag die Temperatur auch in der Mittagshitze in 1 m Höhe bei etwa 24 °C. Der Boden fühlte sich feucht an. Dort wo sich der stark ausgedünnte Wald befindet und wenigstens die Hälfte des Waldes von Vor- bis Nachmittag von der Sonne bestrahlt wird, lag die Temperatur selbst an den wenigen schattigen Stellen oberhalb 30 °C. Und es war prasseldürre! Aber an diesem Ort, ist sicherlich der Kalk besonders gut auf den Boden gelangt. Um die Qualität des Waldbodens zu verbessern. Ob es dort noch erwähnenswerte Bodenlebewesen gibt? 

Ob sich das mit der Waldsperrung nicht flexibler handhaben lässt? Klare Hinweise auf mögliche Gefährdungen für Wanderer, verbunden mit präzisen Tageshinweisen auf die Streugebiete - z.B. im Rundfunk. Bei Blitzern und Staus für die Kraftfahrer klappt das doch auch. Übrigens gerieten wir, ohne Schaden zu nehmen, in den Streubereich einer der Hubschrauber. Auf dem Eisenbahnerweg - also außerhalb des gesperrten Gebietes. 


Insgesamt konzentrierten sich die Wanderaktivitäten mehr auf den Fischer- und den Ringelwald. Zum Glück gibt es ja im Gebiet um Holzhau Alternativen. Und der nächste Urlaub ist bereits angemeldet.