Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Sonntag, 29. November 2015

Wenn alle Brünnlein fließen, ich hab sie ja so gern

Frohe Adventsbotschaft habe ich zu verkünden. Am Fuße des Kannelberges sehe ich nämlich nicht nur Dinge, welche mir Kummer bereiten, sondern auch durchaus angenehme Sachen. Bei vielen meiner Wanderungen, laufe ich durch den Muldenweg in Richtung des ehemaligen Teichhauses. Gleich eingangs des Weges entdeckt man Angenehmes. Dort wird man jetzt als Wanderer von neuen Schautafeln zur Natur begrüßt. Sie informieren uns über Bach und Wald, die Tiere und die Arbeit der Förster. Für groß und klein gibt es auch eine Ratespiel-Tafel. Außerdem wurde eine neue überdachte Sitzgruppe aufgebaut. Dies alles geschah auf dem Abschnitt des Weges bis zum Einstieg in die Dreitelle. So können es alle Wandersleute nützen, egal ob sie hinüber Richtung Gimmlitztal/Hermsdorf oder nach Osten ins Böhmische, zum SWF Neuhermdorf, den Hemmschuh oder einfach nur zum Torfhaus oder die Fischerbaude wandern wollen. Mein Dank an die Leute, welche sich das ausgedacht und realisiert haben!

Eine weitere angenehme Entdeckung habe ich ebenfalls auf diesem Teil des Muldenweges gemacht. Die Quelle welche von der Fütterung oberhalb des Muldenweges kommt sprudelt wieder kräftig. Man erkennt es daran, dass aus dem hölzernem Rohr nun wieder ein kräftiger Strahl klaren Wassers fließt. Viele Monate lang, war dort kein Tropfen des wertvollen Naß zu erkennen. Es spricht also dafür, dass der Wasserhaushalt in der Gegend wieder ausgeglichen zu sein scheint.

Allen einen schönen Advent!

Passend dazu eine winterliche Karte mit der Sommerfrische. Etwa 100 Jahre alt.




Donnerstag, 26. November 2015

Holzhauer in Holzhau!

Der Titel mag sonderbar anmuten. Logisch, in Holzhau leben Holzhauer und Holzhauerinnen. Ich meine das aber im ursprünglichen Sinne der Bedeutung und dem Ursprung des Ortsnamens und habe mir das Resultat selbst angesehen. An der Nordwand des Kannelberges wird seit Wochen in großem Umfang Holz geschlagen, das es nur so kracht. Hunderte von Buchen (ich hörte die sehr glaubwürdige Zahl 500) werden, von extra aus Österreich angereisten Spezialisten gehauen. Und dann zu großem Teil ins Land der Spezialisten gebracht um verarbeitet zu werden. Diese hatten die Ausschreibung dazu gewonnen. Ich bin als bekennender Baumfreund bekannt und so blutet mir das Herz, wenn ich so etwas sehe. Klar, ich weiß schon, dass Wald bzw. Forst auch wirtschaftliche Aufgaben hat, um den Rohstoff Holz zu liefern. Außerdem hatten diese Bäume das Privileg recht lange zu leben, zu lange meinen die Experten. Die Mehrzahl der Bäume hat eine erheblich geringere Lebenserwartung. Mein Verstand sagt mir jedoch, auch ohne Experte zu sein, es wäre besser, jedes Jahr 20 Bäume zu entnehmen, als solch großen Hieb zu tun. Auch wenn dieser Hieb offenbar sehr professionell vorgenommen wird und die Windrichtung berücksichtigend viele jüngere Bäume stehen bleiben. Diese haben jetzt mehr Licht und Platz, zu mächtigen Bäumen heran zu wachsen. Hier füge ich wieder meine "Standardfrage" ein: wie hat es der Wald geschafft zurechtzukommen, als es noch keine Experten gab, welche Ordnung schufen? Unser Ordnungs- und Wirtschaftsdenken ersetzt bzw.verdrängt natürliche Abläufe und Zustände.

Insgesamt wird der Biotop dieses Waldstückes und damit auch seiner Umgebung erheblich verändert. 
Was noch zu erwähnen ist. Der Wald an dieser Stelle gehört zu einem Natura 2000 Gebiet. Das Teilgebiet des SCI* 253 (Buchenwälder bei Rechenberg Holzhau) besteht hier aus Hainsimsen-Buchenwald und ist Habitatfläche für das Große Mausohr und die Mopsfledermaus. Bevor in solche Gebiete eingegriffen wird, muss eine Verträglichkeitsüberprüfung stattgefunden haben. Ein Eingriff ist die Fällung von so vielen Bäumen auf jeden Fall. Ich hoffe die stehen gebliebenen Bäume, welchen der Schutz der Gemeinschaft genommen wurde, überstehen die nächsten Stürme unbeschadet.

Ich wünsche mir, dass nach Abschluss der Arbeiten, die dort vorhandenen Wanderwege wieder hergestellt werden. Betroffen sind der N-Weg und vor allem der Buchensteig zwischen N-Weg und Schwerdtweg. Dieser ist zur Zeit nicht nutzbar, weil auf einer Länge von mehrere 100 Metern mit Buchenholz bestapelt. Verwundert bin ich ein wenig darüber, dass das zuständige Fremdenverkehrsamt des Wanderdorfes Holzhau, auf ihrer Internetpräsenz über die Sperrung von Wanderwegen nicht berichtete. 

heute wieder mal keine Karte, sondern zwei aktuelle Fotos. Eines zeigt eine Übersicht des Hanges, das andere eine Blick in den Buchensteig.

Sites of Community Importance




Sonntag, 1. November 2015

Jägerlatein und andere Sprachprobleme

Auf meiner Nachmittagswanderung am 19. Oktober bin ich über die Oberholzhauer Höhe, an der Fischerbaude vorbei und dann um den Hirschhübel gewandert. Um später durch das Muldental zurück zum Erbgericht zu gelangen. Diese Wanderung besticht durch den schnellen Wechsel verschiedener Landschaften. Beginnend mit einem weiten Blick in das Muldental nach Nordwesten und die schön gefärbten Mischwälder an der Südflanke des Kannelberges und seiner Nachbarberge, geht es dann zum Fichtenwald an der Steinkuppe. Über die Alte Landstraße, den Moorweg, ein Stück Torfstraße verläuft die Wanderung östlich um den Hirschhübel. Hier bestimmt die Vegetation des Moores, über welches man ins böhmische blickt die Szene. Dann folgt wieder Fichtenwald und zuletzt das Muldental mit einer Auwald Anmutung. Meine Schilderung ist sicherlich wissenschaftlich nicht ganz korrekt. Mir gefällt jedenfalls dieses Wechselspiel.
Kurz vor dem Wiedererreichen des Muldetales, überspannte Flatterband meinen Weg. Nachdem ich dieses unterquert hatte, musste ich feststellen, dass ich gerade ein zur Jagd abgesperrtes Gebiet verlassen hatte. Und am Folgetag wollten wir eigentlich über die Alte Landstraße und das Battleck nach Deutschgeorgenthal. Es stellte sich heraus, dass weder dieses, noch die Ersatzwanderung über Johannes-Kamprath-Weg und Schwarzen Buschweg nach Hermsdorf möglich waren. Der komplette Fischerwald war gesperrt und aus diesem auch am frühen Vormittag des 20. Oktober Schüsse zu hören. So mussten wir unser komplettes Tagesprogramm umstellen.

Auch wenn ich mal gern Wild esse, bin ich doch kein besonderer Freund der Jagd. Ohne deshalb gleich Feind der Jäger zu sein. Ich empfinde allerdings die Argumente der Befürworter von Druckjagden etwas sonderbar. Wird doch hier häufig der Schutz des Waldes und des Waldumbaus zu Mischwäldern angeführt. Das Wild als Bewohner des Waldes faktisch zum Waldschädling erklärt. Und das vom Hauptwaldschädling, dem Menschen! 
Millionen von Jahren kam der Wald ohne den Menschen prima zurecht. Später begann der Mensch den Wald zu verändern, dann zu zerstören. Im späten Mittelalter erfand man dann die Nachhaltigkeit - nicht um den Wald zu erhalten, sondern mit dem Ziel, die Holzproduktion zu sichern.
Offenbar sind sich nicht einmal alle Jäger sicher, ob die Jagd tatsächlich so wie jetzt betrieben werden muss, um durch das Wild hervor gerufenen Schäden zu vermindern. So war es jedenfalls in den Zeitungsberichten zum "Runden  Tisch" zum Rotwild im Erzgebirgskreis zu lesen. 

Und hier ein Bild mit Wild. Älter als 110 Jahre.