Das Erzgebirge hat es geschafft. Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří wurde kürzlich zum Weltkulturerbe erklärt. Ich rate mal - von Holzhau wird da nicht gesprochen - in aller Munde und auf Schecks sind dann nur die üblichen Verdächtigen, also die größeren Orte mit der Endung "Berg" zu finden. Ich irre mich jedoch gern.
Aber selbstverständlich gehören auch Orte wie Holzhau zum montanen Erbe. Über die Mulde wurde bereits vor Ortsgründung Holz nach Freiberg geflößt - ohne Holz und Holzkohle kein Bergbau in Freiberg. Letztlich erfolgte die Gründung des Ortes auch nur, weil Holz für den Bergbau benötigt wurde und es damals noch keine Hotels zur Beherbergung und Beköstigung der holzhauenden Fachkräfte gab.
Aber vor Ort kann man sich darüber - so man will - genauer informieren, als über mich. Im Rechenberger "Flößerhaus" sollte man sachkundig sein.
Ich hätte aber einige Ideen, wie man die Sache mit dem Weltkulturerbe praktisch auf Holzhau anwenden könnte. Indem man zum Beispiel auch zum Bergbau Themenwege anlegt, bzw, vorhandene Wege entsprechend beschildert. Das hat möglicherweise auch Einfluss auf den heutigen Wirtschaftszweig Fremdenverkehr. Denn Touristen wollen und sollten unterhalten werden, will man, dass sie wiederkehren und Mundpropaganda für die Gegend machen.
Themenweg 1 Muldenflöße könnte vom Flößerhaus zum SWF in Neuhermsdorf führen. Da hätte man an Anfang und Ende eine Einkehr. Nämlich das Wirtshaus am Trostgrund oder den Schalander im Brauereimuseum und am anderen Ende das SWF.
An der Strecke befinden sich vielfältige Denkmale des Muldenflößens. Mal ganz abgesehen davon, dass er durch schöne Natur führt und keine großen Höhenunterschiede aufweist. Allerdings wäre ein Lückenschluss zwischen Ortsausgang Rechenberg und Holzhau gut. So vermeidet man das ermüdende Wandern auf der Straße. Oder man bezieht die Eisenbahn in die Wanderung ein. Das hätte den Charme, gleich am Bahnhof Holzhau eine Einstimmung für einen zweiten Themenweg zu erhalten ....
Themenweg 2 Kähnelbahnwanderung ... denn 100 m östlich des Holzhauer Bahnhofes hat der Holzhauer Heimatverein ein kleines Denkmal am Anfangspunkt der früheren Materialseilbahn (Kähnelbahn) zwischen Bahnhof Holzhau und Kalkwerk Hermsdorf errrichtet. Dort hängt seit diesem Jahr ein Kähnel an einem Stück Seil. Gleich daneben befindet sich seit vielen Jahren eine Tafel, auf welcher der leider verstorbenen Holzhauer Ortschronist Egon Bellmann die Bahn anschaulich beschreibt.
Der Einstieg in den Themenweg könnte dann dort sein, wo auch der Rundweg auf den Försterfelsen beginnt. Dort ist der Zuweg zum Kalksteig. Über diesen gingen die Holzhauer Arbeiter des Kalkwerks Hermsdorf zur Arbeit. Wenn sie nicht illegal mit einem Kähnel fuhren.
Aber dieser Weg müsste ausgeschildert und im unteren Teil auch von quer liegenden Bäumen befreit werden.
Themenweg 3 Floßgrabenweg ist uns schon bekannt und existent. Vor allem für Gäste der Fischerbaude gut erreichbar.
Ich hoffe mal, dass FVA wird da aktiv. Als Wander- und Erlebnisdorf ist man das sich und seinen Gästen ja irgendwie schuldig ....
Und was bietet uns Walter Richter an einer Karte dazu? Ich nehme mal das Teichhaus. Ist zwar nur der Neubau. Aber in der Nähe des richtigen Teichhauses als Denkmal der Muldenflößerei.
Im Jahr 1895 beantragte Ernst Richter aus Frankenberg/Sa. den Bau eines Wohnhauses in Holzhau. Mit dessen Fertigstellung, noch im selben Jahr, war die erste Holzhauer gewerbliche Einrichtung für den Tourismus entstanden. Die ersten "Sommerfrischler" kamen spätestens 1896. Holzhau ist heutzutage vor allem für Wintersportler anziehend, aber zu jeder Jahreszeit einen Urlaub wert. Auch wenn es "Richters Sommerfrische" seit ca. 75 Jahren unter diesem Namen nicht mehr gibt.
Willkommen
Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.
Ich glaube ja nicht mehr wirklich daran, dass es Holzhau nützt, Teil eines Weltkulturerbes zu sein. Der Infrastrukturabbau wird ja kontinuierlich fortgesetzt. Soll doch gar die Sparkasse im benachbarten Rechenberg schließen. Vor 30 Jahren gab es in Holzhau Arbeit, Geschäfte, eine Schwimmhalle, Friseur, Gemeindeschwesternstation und Schlaglöcher in den Straßen. Alles ist inzwischen beseitigt, wurde durch Freiheit ersetzt. Die Schlaglöcher sind als einziges zurück gekehrt.
AntwortenLöschen