Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Weihnachten zu Hause und Sehnsucht nach Holzhau

Vierter Advent. Ich hocke zu hause vor dem Computer und freue mich auf das Weihnachtsfest. Das Fest der Liebe und Familie hat für mich schon immer eine ganz besondere Bedeutung. 
Welche sich im Laufe der Jahre sicher gewandelt hat. Überwog als Kind vor allem die Neugier und die Freude auf schöne Geschenke - schon weil die Beschenkung zu meiner, von aggressiver Werbung freien Kinderzeit etwas Besonderes war, so ist es heute die Freude eines längeren und besinnlichen Zusammenseins mit der Familie. Diese Besinnung widerspiegelt unsere Tiefe Sehnsucht nach Ruhe und Frieden. Kleinen Frieden in den Verhältnissen zu unseren Mitmenschen - Verwandten, Freunden, Kollegen und den unbekannten Menschen, welchen man tagtäglich auf der Straße begegnet. 

Großen Frieden auf unserer Erde zwischen den Staaten und Völkern. Dieser ist nach wie vor gestört, vermittels Gewalt ausgetragener Konflikte, unter welchen viele unschuldige Menschen leiden müssen. Kinder, Frauen, Männer. Diese Konflikte werden häufig mit religiösen Gründen kaschiert und uns Konsumenten auch von den Medien so vermittelt. Das ist selbstredend Unsinn - auch wenn die unmittelbar Ausführenden daran glauben sollten. Niemand gibt Geld für Kriegsführung aus, um des Glaubens Willen. 

Ich wünsche allen Menschen der Erde den kleinen und den großen Frieden.

Besonders zur Weihnachtszeit habe ich auch Sehnsucht nach dem Weihnachtslande. Das ist und bleibt für mich das Erzgebirge. Und mein Ausdruck für Erzgebirge ist natürlicherweise Holzhau und seine Umgebung.

So gehen am vierten Advent meine Gedanken und Wünsche auch nach Holzhau und meine dortigen Freunde und Bekannte. Euch allen eine frohes und friedliches Weihnachten. Den vom Fremdenverkehr lebenden einen gelungenen Spagat zwischen Ruhe und gutem Geschäft. Kommt gut in das Jahr 2015. Ich werde Euch auf jeden Fall auch im kommenden Jahr wieder besuchen. Um bei Euch Quartier zu nehmen, Rechenberger zu trinken, Kartoffeln und Quark oder andere Leckereien zu essen oder einfach zu plaudern.

Für mich geht es nachher erst einmal wieder zur Arbeit.

Zum Weihnachtsfest ein Bild mit Kirche. Blick hinunter auf den Holzhauer Vorort Rechenberg.


Freitag, 5. Dezember 2014

Winterzeit in Holzhau

Aus meteorologischer Sicht haben wir jetzt Winter. Auch in Holzhau. Üblicherweise verbinden wir Erzgebirgsorte und Winter mit Schnee und Wintersportaktivitäten. Das ich auf den Holzhauer Webcams noch nichts von dem weißen Zeugs entdecken kann, überrascht mich allerdings nicht. Bis Weihnachten ist noch bissel Zeit, so dass die Wettergötter es also noch schaffen können, eine weiße Weihnacht zu zaubern. Ansonsten müssen die erforderlichen Winterbilder aus bereiften Bäumen bestehen.

Aus fremdenverkehrstechnischer Sicht ist im Weihnachtsland Erzgebirge jetzt Adventszeit. Auch in Holzhau. Wenn also keine Wintersportler anreisen, so wird doch manch Zimmer durch Weihnachtstouristen belegt sein. Das wünsche ich jedenfalls allen, welche auf Fremdenverkehr angewiesen sind und davon leben. Ist Holzhau ja nicht nur selbst attraktive für Erholungssuchende sondern gleichfalls ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge z.B nach Dresden, Prag, Seiffen oder Olbernhau und Marienberg. 

Für mich war es das wohl dieses Jahr mit den Holzhau-Besuchen. Es war ein gutes Wanderjahr. Acht mal war ich allein oder mit Familie in meinem Wander-Revier rund um den Kannelberg und habe dabei fast 1100 km unter den Sohlen gehabt. 
Habe sogar im Januar und April Schnee gesehen. Was für den vergangenen Winter tatsächlich schon als Besonderheit zu bezeichnen ist. Aber wer weiß, vielleicht packt es mich noch einmal ...

Auf der heutigen Walter Richter Karte gibt es auch Schnee. Den Schnee von 1925. Sie zeigt uns die Torfstraße mit dem Torfhaus.


Sonntag, 23. November 2014

und ab geht es

Heute nur ein Kurzbeitrag ohne Walter Richter Karte. Morgen geht es wieder einmal nach Holzhau - das achte Mal für dieses Jahr, welches nun mit riesen Schritten zu Ende geht. Wenn alles wie geplant funktioniert, bin ich zum Abendessen angelangt und werde just in 24 Stunden mein erstes Rechenberger zu  mir nehmen.
Ein kurzer Blick in die Prognose der Meteorologen sagt mir, dass mich klassisches Novemberwetter erwarten wird. Ich freue mich auch darauf.

Die Planung für meine dortigen Unternehmungen ist in den Kopf, die notwendigen Utensilien im Rucksack verpackt. Dabei ist Ersteres umfangreicher als das bissel Kram, welches ich notwendig brauche. 
Das im Kopf beinhaltet neben Zielen und Wanderrouten auch zu denkende Gedanken. Geht so etwas überhaupt? Ich meine ja, es geht. man kann Gedanken vorplanen und sie dann, wenn als Katalysator wirkende optische, akkustisch und anderer Reize da sind, in voller Schönheit denken. 

Montag, 3. November 2014

Weihnachtsland Erzgebirge

Vier Wochen sind es noch bis zum 1. Advent. Das Jahr verging wieder ziemlich schnell. Ich habe nach wie vor den Eindruck, es hätte gerade erst begonnen. Der Kalender belehrt mich aber darüber, dass es tatsächlich schon November ist.

Auch wenn uns die Supermärkte und Discounter seit vielen Wochen durch ihr Warenangebot einzureden versuchen, sie wären das Weihnachtsland - das echte Weihnachtsland ist und bleibt das Erzgebirge. Leider werde ich das wohl auch in diesem Jahr nicht in Holzhau erleben können. Macht nichts: in Gedanken werde ich dort sein. Außerdem hoffe ich auf viele schöne Weihnachtssendungen im mdr-Fernsehen. Möglicherweise sogar etwas aus Holzhau. 

Und vielleicht schaffe ich es wenigstens kurz vor dem Advent noch einmal in Holzhau zu sein.

Logisch. Als Karte kommt eine Winteransicht. Die Karte aus dem Jahr 1930 weckt ein wenig Weihnachtsgefühl.




Montag, 20. Oktober 2014

Zeitdiebe - Kurzurlaub mit Hindernissen

Am 16.10. konnte ich endlich dem lauten Ruf des Waldes folgen. Wie immer verließen mein Wanderstock und ich gegen 3:30 Uhr die Wohnung in Berlin, um uns bequem und Umwelt freundlich, mit der Eisenbahn nach Holzhau zu begeben. 
Entgegen den Wetterprognosen, wurden wir mit Sonnenschein und blauem Himmel empfangen. Dieses Wetter bildete den wunderschönen Rahmen für prächtig gefärbtes Herbstlaub - von gelb bis orange und verschiedene braunen Farbtönen der Buchen, Lärchen, Eschen und Birken. Dazwischen manch rotes Eingesprengsel von Bergahorn. In Fotos lässt sich das gar nicht wiedergeben - man muss das einfach mit eigenen Augen gesehen haben. Um so verwunderlicher, dass recht wenige Herbstfrischler zu sehen waren. Von der Schönheit der herbstlichen Natur konnte ich mich schon auf meiner ersten Wanderung "quer durch den Töpferwald" kaum satt sehen. Daher - und um in der Weicheltmühle einen Heuschnaps zu genießen, ging ich auch am Freitag nochmals eine ähnliche Wanderung "rund um den Kannelberg". Die Sonne konnte an diesem Freitag allerdings nicht ganz so verschwenderisch mit seinen Strahlen sein - wurde sie doch von einer Wolkenschicht dabei behindert. Abgesehen von der ersten halben Stunde, blieb es jedoch trocken. Ja das Wetter. Ich frage mich, wie schaffen es die Meteorologen immer wieder das Wetter falsch zu prophezeihen?

Am Sonnabend konnte ich bei schönem sonnigen Wetter die vorangekündigte Wanderung zum und durch das Georgenfelder Hochmoor durchführen. Der Weg dahin führt vorbei am Naturschutzgebiet Hemmschuh. Naturbelassener Mischwald mit toller Herbstfärbung. Aber auch das Tal der Wilden Weißeritz, welches ich bei Rehefeld querte ist sehr schön.

Für den Sonntag war selbst von den Wetterkundlern hervorragendes Wetter verkündet worden und so trat es auch ein. Über Rechenberg, den R-Weg und den Poststeig lief ich also nach Nassau, um vom Röthenhübel die Aussicht zu genießen. Nordöstlich sieht man Schloß und Burgruine Frauenstein, südlich blickt man scheinbar auf den Schwartenberg herunter, obwohl der mehr als 100 m höher aufragt, als es der unscheinbare, 670 m hohe Röthenhübel ist. Im Südwesten waren deutlich die beiden, fast 60 km entfernten höchsten Erzgebirgsgipfel Klínovec und Fichtelberg sichtbar. Nur halb so weit entfernt ist das Jagdschloss Augustusburg, auf dem 516 m hohem Schellenberg. Dieses befindet sich etwa in westlicher Richtung. 
Zurück vom Röthenhübel führte mein Heimweg ins Erbgericht durch das Gimmlitzal, mit Mittagsrast in der Weicheltmühle. Es gab Buttermilchgetzen. Über eine Besonderheit dieses Tages wäre noch lobend zu berichten. Mir sind mehr als 100 Wanderer beiderlei Geschlechts und aller Altersgruppen begegnet. 

Damit ist mein Kurzurlaub praktisch schon beschrieben. Habe mich herrlich erholt und mit der Natur prächtig unterhalten. So nebenbei auch die 1000 Wanderkilometer im Erzgebirge für das Jahr geschafft. Die bisherige "Bestleistung" stammt aus dem Jahr 2011 und lag bei 930 km.

Fast hätte ich vergessen den Titel zu erklären. Also nochmals zum Anfang. Die Berliner S-Bahn brachte mich pünktlich zum Bahnhof Südkreuz. Dort erfuhr ich, dass mein Zug leider als Folge des Muskelspiels zwischen GDL und DB ausfiel. Vertröstet wurde ich mit dem Zug 2 Stunden später - welcher auch ausfiel. Das erfuhr ich 5 Minuten vor Anfahrt. So bin ich dann mit dem ICE über Leipzig nach Dresden gefahren. Insgesamt habe ich mir 3 Stunden Verspätung eingehandelt. Anders ausgedrückt, mir wurden diese Stunden gestohlen.

Die Karte des Tages zeigt Nassau. Die kahle Fläche im Hintergrund könnte gar der Röthenhübel sein.



Dienstag, 30. September 2014

Der Wald ruft ....

Der Gute ruft mich die ganze Zeit über. Nicht immer kann ich dem Ruf folgen, denn ab und zu muss ich auch einmal arbeiten gehen. Das ist absolut in Ordnung! Freude an einer Sache lebt sicherlich auch vom Kontrastprogramm zwischen dem Alltag und dem Besonderen.
Jetzt ist es aber bald wieder soweit. Zum siebenten Mal in diesem Jahr kann ich dem Ruf des Waldes und des Gebirges folgen. Gestern habe ich im Holzhauer Erbgericht gebucht und nun mache ich mir bereits Gedanken über die Wanderziele. Ein schönes Ritual, erzeugt das doch bereits eine wunderbare Vorfreude. Was also werde ich mir vornehmen? Nun, die kurzen Standards Sächsisches Brauereimuseum Rechenberg (mit Bierverkostung im Schalander), Technisches Denkmal Weicheltmühle (mit Heuschnaps) und Fischerbaude Oberholzhau (Quark mit Leinöl) muss ich nicht extra planen. Diese sind sozusagen im PROM fest enthalten und werden nur mit den Ruhetagen abgeglichen. 
Im Programm steht auf jeden Fall eine Wanderung zum Georgenfelder Hochmoor. Da bin ich zuletzt nur vorbei gelaufen und es ist an der Zeit, es auch wieder einmal zu besuchen. Dieses Naturschutzgebiet ist Heimat von Moorkiefern, Sonnentau und anderen interessanten Pflanzen. 
Für diese und weitere längere Wanderungen besteht allerdings im Oktober das Zeitproblem. Der Tag ist ab Monatsmitte keine 11 Stunden mehr hell und schon kurz nach 18 Uhr geht die Sonne unter. Wenn dazu noch etwas trübes Wetter mit bedecktem Himmel vorherrscht, ist es also 18 Uhr schon ziemlich dunkel. So muss der Wanderer zusehen, zu dieser Zeit bereits wieder im Quartier zu sein. 
Eine zweite Wanderung wird mich eventuell zum höchsten Punkt des Kunstprojektes Mittelsachsen führen, dem 837 m messenden Kohlberg. Dieser befindet sich südlich der Rauschenbachtalsperre. 
Kunstprojekt? Naja, nicht im Sinne von Kunst, sondern als empfundene Künstlichkeit. Was bitte ist Mittelsachsen und was verknüpft ein Außenstehender damit? Große Teile des zum Landkreis Mittelsachsen zählenden Gebietes, gehören zum Urlaubs- und Weihnachtsland Erzgebirge. Dieses offiziell als Mittelsachsen zu bezeichnen erscheint mir, dem Tourismus negativ nützlich zu sein.
Hoffentlich haut es mit dem Wetter einigermaßen hin. Ich bin zwar nicht aus Zucker, aber Wandern bei strömendem Regen ist kein besonderer Genuss und beschränkt vor allem die Wegeauswahl.

Hinsichtlich der heutigen Ansichtskarte bleibe ich im Umfeld meines Quartiers. Im Jahr 1928 verlegte Walter Richter eine schöne Karte mit dem Blick aus westlicher Richtung auf den Erbgerichtsgasthof. Am linken Bildrand ist der damals noch existente Mühlgraben der ehemaligen Rechenberger oberen Brettmühle zu erkennen. Im Erscheinungsjahr gehörte sie bereits dem Namensvetter des Gastwirtes, Emil Richter.



  

Montag, 22. September 2014

Tanze Deinen Namen - ich wandere mein Alter

Es gibt Menschen, die können mittels der Eurythmie ihren Namen tanzen. Tanzen war noch nie so recht mein Ding. Mein Tanz ist das Wandern. So etwas wie eine Polonaise. Also hatte ich mir für meine drei Tage Kurzurlaub in der Weicheltmühle vorgenommen, mein Lebensalter zu wandern. Wohlgemerkt: nicht binnen dreier Tage, sondern an einem der Tage. Was wohl selbst für Freunde des Wanderns, ebenso skurril klingt wie das Tanzen des Namens. Dabei kann beides gleich gut und angenehm sein - insofern es Ausdruck von Freude am Dasein ist.

Als Wandertag hatte sich der Kalender den 6.September ausgedacht. Sozusagen den Mitteltag und -punkt meiner drei freien Tage. Er versprach schönes Wetter - zu schönes Wetter! Denn Temperaturen oberhalb von 20 °C (die Station auf dem fast 900 m messenden Lugstein maß 21,6 °C!) halte ich persönlich für nicht optimal, um große Strecken zu wandern. Zumal ich mir als Zielpunkt die beiden höchsten sächsischen Gipfel des Osterzgebirges Lugsteine und Kahleberg vorgenommen hatte, ergo im Minimum 500 - 600 Höhenmeter zu überwinden hatte. Aber das Wetter kann man sich halt nicht aussuchen. Für die geplanten ca. 60 km benötigt ein Normalwanderer wie ich es einer bin, etwa 12 Stunden reine Wanderzeit. Dazu sollte man auch Verpflegungspausen einplanen. Anfang September musste ich also den gesamten Tag zwischen Sonnenauf- und Untergang nutzen. 

Um 6 Uhr ging es los. Von der Weicheltmühle auf dem Schlüsselweg bis hinter das Kalkwerk, dann wieder zurück, bis an der Illingmühle vorbei. Von da musste ich noch einmal zur Weicheltmühle, um zu Frühstücken. Neben einer Betrachtung der morgendlichen, erwachenden Natur, waren diese 12 1/2 Kilometer ein Test des körperlichen Befindens. Dieser fiel positiv aus, also ging es kurz vor 9 auf die Strecke. Im Rucksack die Trinkflasche mit Mineralwasser und etwas Schokolade als Notverpflegung. 
Der Anweg zu den beiden Gipfeln verlief recht unspektakulär, ohne besondere Streckenführung. Auf dem Schlüsselweg durchs Gimmlitztal, dann die Kalkstraße und die Schneise 11. Bis hierhin sind allerdings bereits etwa 180 m Höhengewinn zu bewältigen. Allzu viel von diesem Gewinn bleibt nicht, musste ich doch wieder hinunter zum Grenzweg, verlor dabei wieder 100 m. Über die Hochzeitsallee des SWF ging es vorbei bis nach Neu-Rehefeld. Von hier wählte ich dieses Mal nicht den Weg über den Hemmschuh, sondern nutzte den Holperbachweg um diesen schön bewaldeten Berg herum. So gelangte ich nach Rehefeld zum Zaunhaus. Das liegt bei ca. 700 m Höhe und war Beginn des zweiten Aufstiegs bis hin zu Georgefelder Hochmoor und den Lugsteinen. Also auf fast 900 m. Bei einer Strecke von knapp 4 km. Da inzwischen bereits die Mittagszeit heran war, nutzte ich hier, auf der höchstgelegenen Gaststätte des sächsischen Osterzgebirges - der "Lugsteinbaude" die Gelegenheit für einen Imbiss und zwei kleine isotonische Getränke gelber Färbung mit Schaumkrone. Leider nicht von meiner bevorzugten Sorte. 
Von den Lugsteinen bis zum nur wenig höheren Kahleberg sind es nur 3 km gerader Strecke. Das Gelände fällt hier auch nicht groß ab - ich schätze mal, viel tiefer als 870 m geht es nicht herunter. Wegen einer Veranstaltung auf der Biathlonanlage, war dort ganz schön was los. Ungewohnt für einen Wanderer.
Vom Kahleberg genoss ich die leider nicht ganz so klare Aussicht und ein großes Mineralwasser. Reichlich die Hälfte der geplanten Wanderstrecke war hier geschafft.
Den Rückweg nahm ich über Schellerhau (Julius-Schmidt-Steig) und Bärenfels. Nicht ohne mich in Schellerhau mal wieder zu verlaufen. Einmal ein Schild nicht gesehen und schon ist man auf dem falschen Wege. Das Teilstück am Spitzberg vorbei nach Bärenfels geht recht steil bergab. Eben war man an der Stephanshöhe noch bei 800 m und schon ist eine Höhe von nur noch nur noch 660 m erreicht. Von Bärenfels verlief mein Weg östlich des Pöbelbachs wieder nach Süden hin zur Putzmühle, der bekannten Gaststätte in Oberpöbel. Dort noch einmal ein großes isotonisches Getränk (wieder von einem "falschen" Hersteller) getrunken und dann auf der westlichen Pöbelbachseite wieder aufgestiegen. Von den 630 m der Putzmühle auf mehr als 800 m am Adamsloch. Wie zuletzt bei meiner Kahlebergwanderung erfolgte die Fortsetzung des Weges über den Breitenfeld- und Milchflussweg, dann entlang der Wilden Weißeritz bis zur Zinnbrücke an der Herklotzmühle. 
Über Seyde und Hermsdorf gelangte ich 19:15 Uhr wieder in der Weicheltmühle an.
Die Strecke war etwas länger als geplant. Es wurden 63 km. Höhendifferenz: ca. 1200 m. 

Sehr angenehm war der Tagesausklang. Rechenberger und Heuschnaps im Hof der Weicheltmühle. Bei netter Plauderei mit den anderen Hausgästen.

Ein Bild muss her. Nur welches? Heute mal Neu-Rehefeld. Der Wald am rechten Bildrand gehört zum Hemmschuh.



Montag, 8. September 2014

Westausdehnung - Grenze verlegt

Also, glaubt jetzt nicht etwas Falsches! Weder geht es um den bösen Herrn P. , noch um demokratische Annektionen durch die Guten.

Nein, ich habe die Grenze meines Wandergebietes rund um den Kannelberg und Holzhau weiter in Richtung Westen ausgedehnt. Bislang lag diese am Staudamm der Talsperre Lichtenberg.
Jetzt habe ich sie verlegt zum Bahnhof Mulda. Ein wenig hat mir dabei der Zufall geholfen. Meine übliche Pension, der Holzhauer "Erbgerichtsgasthof" war ausgebucht - was mich freut. Dadurch hatte ich die Gelegenheit, wieder einmal mein liebstes Ausweichquartier, die Weicheltmühle im Gimmlitztal zu besuchen. 

Den üblichen Weg, mit der FEG bis Holzhau zu fahren und dann über die Brett- oder Dreitelle ins Gimmlitztal zu wandern, wollte ich jedoch nicht gehen, sondern eine andere Variante benutzen. Da bot es sich an, nur bis Mulda zu fahren, um dann südlich des Staussees der Lichtenberger Talsperre an das Quartier zu gelangen. Damit wurde bereits die Anreise zu einer schönen Wanderung. Die ich nur jeder Wanderfreundin und jedem Wanderfreund empfehlen kann. 
Bis zur Weicheltmühle sind es nur etwa 15 km. Die Wanderung ist nicht allzu anstrengend, da relativ eben verlaufend. Wenn man von den ersten 1 1/2 km absieht. Muss man doch von 430 m Höhe des Bahnhofes, auf etwas über 500 m hinaufkraxeln. 

Für das letzte Stück, ab der Illingmühle schlage ich vor, nicht den Schlüsselweg, sondern den Konrad-Weichelt-Weg zu nutzen. Der ist natürlich schöner, wenn auch etwas beschwerlicher. Und der Auffindbarkeit des Weges tut es gut, wenn er regelmäßig benutzt wird.

Eine Walter-Richter-Ansichtskarte von Mulda habe ich leider nicht. Passend ist jedoch die vom Teichhaus Burkersdorf. Einem der "Opfer" des Talsperrenbaus.


Montag, 1. September 2014

zum höchsten Berg des sächsischen Osterzgebirges - Kahleberg

Nach dem Besuch des höchsten Osterzgebirgsgipfels, führte meine nächste ausgedehnte Wanderung zur größten Erhebung im sächsischen Teil des Osterzgebirges. Dieser dritthöchtste Berg dieses Gebirgsteiles, hat die Besonderheit, an einem Seitenenkamm des Osterzgebirges zu liegen und nach Norden steil abzufallen. Nicht ganz so tief, wie die Höhen an der Bruchkante Richtung Süden. Immerhin 150 m tiefer liegt die Bergstadt Altenberg. In diese Richtung ist der Berg sehr dominant. So schafft er für Aussichtssuchende nach Norden das, was die Bruchkante nach Süden ermöglicht - tiefe und weite Blicke in das Land. Vom Kahleberg kann man bis nach Dresden blicken. Im Osten sieht man das Isergebirge mit dem Jested. Bei klarer Sicht soll man bis zur Schneekoppe sehen können. Der Link zeigt den Blick aus der anderen Richtung. 

Logisch, dass ich morgens um 6 meine übliche Erwärmungswanderung durch das Muldental bis zur Teichtelle und zurück gemacht hatte und nach dem gemeinsamen Frühstück um 9 Uhr zur Wanderung aufgebrochen bin. 

Mit zügigem Schritt ging es durch das Muldental Richtung Osten, um dann entlang des Hirschbaches unterhalb des Bahndammes, der ehemaligen Eisenbahnstrecke nach Moldava zu folgen. Ab Neu-Rehefeld ging es via Kreuz- und Buchenweg auf halber Höhe um den Hemmschuh. 
11 Uhr war ich bereits in Rehefeld - dem Kältepol Sachsen über die Wilde Weißeritz geschritten. Lt. Ausschilderung sind es von hier nur noch 4 1/2 km bis zum Berg. Auf diesem relativ kurzen Weg sind jedoch mehr als 200 Höhenmeter zu überwinden. Zuerst geht es den Teichweg, immer dem kleinen Warmbach entlang leicht bergauf. Beim Wüsten Teich, einem Überbleibsel der Flößerei, sind 800 m Höhe erreicht, der Weg verläuft nach rechts um den Teich herum. Ab hier führt ein glatter asphaltiertem Weg nach oben. Vorsicht ist geboten, den Radwanderer brettern den Weg mit hohem Tempo bergab!

Dann geht es nach links, auf einem steinigen Pfad zum Gipfel. Wem das nichts ist, kann auch bis zum nächsten breiten Weg weiter laufen und erst dort links abbiegen. Allerdings gelangt er da weder auf den Gipfel des Erlebnisses Besteigung des Kahleberges, noch sieht er die tolle Blockhalde aus nächster Nähe. Und um eine Wurst zu essen oder ein Flaschenbier zu trinken, muss man nicht auf den Berg.
Blockhalden entstehen durch physikalische Verwitterung von hartem Gestein und sehen so aus, als hätten die Kinder von Riesen mit Bausteinen gespielt und diese dann liegen lassen. Mutti räumt später auf. Eine schöne Blockhalde ist auch unterhalb der Stephanshöhe bei Schellerhau zu sehen. Um solche Blöcke zu erleben, muss man als Holzhau-Urlauber eigentlich gar nicht weit laufen. Diese sieht man nämlich bereits südlich des Kannelberggipfels am Reitsteig (im Vertrauen: einer der schönsten Wanderwege im Gebiet überhaupt). Dort aber nicht so dramatisch viel und vor allem inmitten von Bäumen - welches auch seinen eigenen Reiz hat. Der Kannelberg befindet sich übrigens, ebenso wie die Steinkuppe auf der anderen Seite des Muldentals, im gleichen schmalen Quarzporphyrstreifen wie der höchste Berg des Osterzgebirges. 

Doch zurück zum Kahleberg. Nach passieren der Blockhalde und des Gipfels gelangt man zur Aussichtsplattform, welche den Eingangs beschriebenen Blick bietet und zur kleinen Kahlebergbaude, welche eigentlich nur ein Imbiss ist. Ich habe hier, mangels Ausschank von Rechenberger Bier, nur einen Schluck aus der mitgeführten Wasserflasche genommen und dazu im Stehen eine Bockwurst gegessen. 

Zurück ging es erst einmal über den, auch als Aufstieg gewählten asphaltierten Weg. Am Teich bin ich nun aber nach rechts über den Gabelweg ein Stück Richtung Schellerhau und dann über Breitenfeld- und Milchflußweg nach Rehefeld abgestiegen. Von dort, entlang der Wilden Weißeritz bis zur Zinnbrücke, über diese die Wilde Weißeritz rück-überquert und durch Seyde nach Hermsdorf gewandert. Am Buschhaus schnurstracks vorbei und in der Weicheltmühle mit dem Wirt ein Rechenberger getrunken. Ich ein Großes.  

Nach Hause ins Erbgericht Holzhau über den Berg - und wieder war ein schöner Wandertag beendet.

Bei solchen Wanderungen ist es schwer eine W. Richter Ansichtskarte mit unmittelbarem Bezug beizufügen. Aber eine von unterwegs tut es auch. Bevor ich in Rehefeld auf dem Teichweg nach oben wandere habe ich nämlich Blick auf das Jagdschloss. Und 3 km Luftlinie hinter diesem, durch die zwei Berge verdeckt, befindet sich der Kahleberg.

Zur Zeit der Aufnahme (ca. 1910 - 1915) befand sich das Schloss noch im Bestand der Erstbesitzerfamilie. Als nach Ende des 1. Weltkrieges (am Veröffentlichungstag des Beitrages ist Weltfriedenstag) auch der sächsische König abdankte, war diese Phase vorbei. 

Nach langer Nutzung, vor allem für Erholungszwecke steht das Haus seit 2000 leer und verfällt entsprechend. Schade.


Montag, 25. August 2014

schätzen Sie mal!

So hieß eine beliebte Fernsehsendung des DDR-Fernsehens. Die drei Teilnehmer X, Y und Z mussten Schätzungen zu Fragen aus Wissenschaft, Natur oder einfach dem Leben abgeben. Die im Saal anwesenden Zuschauer ermittelten ihren besten Schätzer, welcher dann den Beruf von X, Y und Z erraten musste. Das ganze wurde mit ein wenig Show umrahmt. Lt. www gab es 111 Sendungen. Das ist eine s.g. Schnapszahl, welche mich zu meiner Schätzfrage führt. Diese hatte ich spaßhaft schon einmal gestellt. Wieviel kleine Rechenberger habe ich bisher getrunken?

Im vergangenen Urlaub habe ich mich daher mal ein wenig beobachtet. Dabei festgestellt, dass mein Verbrauch etwa dem eines Kleinwagens entspricht. Das sind 5 Liter auf 100 km. Das sind 20 kleine (0,25 l) Gläser. Da ich nahezu alle meine Wanderkilometer im Biertrinkeralter gelaufen bin, kann ich 10.000 km als Laufleistung veranschlagen. So wären das also 2.000 Bierchen gewesen. Vielleicht auch einige mehr. Denn der Motor wurde optimiert. Prost!

Als Ansichtskarte bietet sich hier die der Raffinerie oder einer Zapfstelle an. Ich entscheide mich für letzteres: meine Lieblingszapfstelle, den Holzhauer Erzgebirgsgasthof "Erbgericht".


Samstag, 23. August 2014

Wanderung zum Dach des Osterzgebirges - der Loučná

Diesmal hat es endlich geklappt, mit der Wanderung zu dem, mit 956 m höchsten Gipfel des Osterzgebirges. Welcher mit seiner im wahrsten Sinn des Wortes überragenden Höhe fast einen Rundum Blick verschafft. Zum Warmlaufen gab es ab 6:00 eine 7 km Vorfrühstücks-Wanderung durchs Muldental. Nach einem guten Frühstück ging es genau 9 Uhr los. Der Weg verlief Anfangs wie bereits im Härtetest beschrieben. Daher verzichte ich auf diesen Teil der Wanderbeschreibung.

Vom leider erneut verschlossenem Tor zum Wildgehege bog ich, um den Berg meiner Träume zu erreichen, dieses mal nach links ab und folgte dem blau markiertem Wanderweg. Dieser trifft bald auf eine Loipe, scharf am Zaun des Geheges steil nach oben führend. Immerhin steigt das Gelände hier auf einer Strecke von nur reichlich 1/2 km von 850 m auf Gipfelhöhe der höchsten Osterzgebirgserhebung an. Auch wenn das nur die, des etwas kleineren Nebengipfels war, da der höchste Punkt innerhalb des Geheges liegt. Kalauernd könnte man das sagen: "ist ja wohl der Gipfel!". Ich meine, man hätte den Zaun auch so bauen können, das man die höchste Stelle erreicht. Der Gipfel ist ca. 150 m vom Zaun entfernt! 

Der Blick von oben belohnte jedoch für die Mühe des Aufstiegs. Besonders beim Schauen in die Richtungen zwischen Südost und und Südwest ist der Blick berauschend schön. Geht es doch hier tief die Bruchkante des Erzgebirges hinunter. Immerhin 800 fällt das Gelände hier ab. Schon bis zum 6 km entferntem Lom sind 650 davon überwunden! Nun gut, das ist nicht ganz so tief wie im Grand-Canyon-Nationalpark und auch nicht ganz so schroff abfallend. Dafür aber mit Wald bestanden und vor allem viel näher dran und schneller erreichbar. 
Entfernt erkennt man die noch größeren Höhen des westlichen Erzgebirges mit den Gipfeln von Keil- und Fichtelberg. 

Mein eigentlicher Plan bestand darin, über das Forsthaus Jiřík zum Zámeček Lichtenvald (Jagdschloss Lichtenwald) - stolze 876 m hoch gelegen und dann über Český Jiřetín und Deutschgeorgenthal zurück nach Holzhau zu wandern. Im Deutschgeorgenthaler "Grenzhof" war ein Rechenberger und eine Portion Flecke angedacht. Mit dem Abstieg begann jedoch das abenteuerliche meiner Wanderung, welches mich letztlich zu einer Tageswanderleistung von 52 km führte.

So gab es statt Flecke vorerst nur Pustekuchen. Wegen des nicht offenen Geheges gelangte ich nicht auf kurzem Wege hinüber zum Forsthaus, sondern musste bis hinunter zu 700 m absteigen. Der dort beginnende, mir vorstellbare Umweg endete dann bereits nach 1000 m - an einem verschlossenen Tor des Wildgeheges. Also musste ich wieder zurück bis fast nach Meziboří. Von hier ging es auf unterschiedlichen Wegen immer ein wenig hin und her. Ich wusste zwar immer wo ich mich in etwa befand, kam dem Ziel aber nicht wirklich näher. Praktisch kurz vor Klíny traf ich einen netten tschechischen Radfahrer, welcher mir vom langen Fußmarsch nach Český Jiřetín abriet. Inzwischen durch das stundenlange hin und her ein wenig unter Entscheidungsdruck stehend und immer noch von der Befürchtung geplagt, wieder an einen hohen Zaun zu gelangen, folgte ich dem Rat des Radlers und lief also nach Litvínov, um von dort ein Stück mit dem Bus zu fahren. Im Ortsteil Šumná erreichte ich mit einer Position von unter 400 m den tiefsten Punkt meiner Wanderung, eine Bushaltestelle und einen Gasthof. In diesem konnte mir die nette Bedienung zwar nicht sagen, wann ein Bus fährt. Sie zapfte mir aber ein frisches Budweiser und half ein Taxi zu rufen. Mit diesem ging es dann nach Český Jiřetín. 

Der Rest ist schnell berichtet. Den Gasthof in Deutschgeorgenthal ließ ich aus. Ging über den Grenzweg, die Torfstraße und den Muldentalweg retour. Mit vielen Eindrücken im Kopf und einem wunderbaren Bier-Durst vom Wandern. Das tollste: keine Blase gelaufen!

Wanderbilanz: reichlich 550 m Höhenunterschied zwischen höchstem und tiefsten Punkt der Wanderung.  Das ist etwa der hundertste Teil  der gelaufenen Gesamtstrecke meines Wandertages. Die insgesamt bewältigten Höhenmeter dürften an diesem Tag bei über 1000 m gelegen haben. Ein bissl bin ich schon Stolz auf diese Leistung. Um das jedoch gleich selbst zu relativieren: das können auch Andere. Und sie tun es! Eine Woche später, begegnete mir ein Rücksackwanderer, welcher mit 12 kg Gewicht auf dem Rücken auf einer Tour zwischen Hof und Görlitz war. Nach der Tagesleistung befragt, gab mir, der nicht mehr ganz junge Mann, für einigermaßen ebene Strecken ein Maß von 45 km an. Ich schätze er ist etwa 10 Jahre älter als ich. Hut ab!

Und welche Karte nehme ich für diesen Tag? So wirklich passendes habe ich von Walter Richter nicht. Weder der Loučná noch Karten der passierten Orte liegen bislang mir vor. So behelfe ich mir mit einer Karte von einer anderen Stelle der Bruchkante. Diese zeigt Niklasberg - das heutige Mikulov. Der Ort liegt in der Nähe zweier weiterer hoher und bekannter Berge, dem Pramenáč und dem Bouřňák. Der Pramenáč ist mit 909 m der zweithöchste Berg des Osterzgebirges.



Dienstag, 19. August 2014

mit Freude und Freunden die Ferien verbringen

Zu meiner Kinder-Zeit war dieser Zusammenhang sehr stark ausgeprägt. Mit Schulfreunden verlebte ich die Ferienspiele in der Stadt. Wer das nicht kennt - Ferienspiele waren (und sind) sozusagen Ganztags betreute Ferien für Kinder. So etwas wie Schulhort outgesourct. Ich erinnere mich z.B. gerne an die Ferienspiele im Schloßpark Biesdorf. Hin und zurück ging es mit einem Doppelstockbus, was schon an sich für Kinder ein Erlebnis ist. Noch besser waren Ferienlager. Organisierte Ferien in schönen Gegenden unseres Landes bzw. im Austausch auch in befreundeten Ländern. Schön war es mit Gleichaltrigen in Blankenburg (Harz), Antonshöhe (Erzgebirge), Prerow (Ostsee) oder Malá Úpa im Riesengebirge - um nur einige Beispiele zu nennen, unbeschwerte Ferientage verleben zu können. 


So schreibt er zum Beispiel auf einer am 2.Juli 1900 abgesendeten Karte: 

Lieber Eugen!
Die nächsten Ferien bestimmt kommst Du zu uns. Zimmer Nr. 6 ist frei. 

W. Richter

Sicherheitshalber vermerkt er noch: 
die nächsten Ferien beginnen d. 20.Juli 1900


Für diese Karte stand dem Walter keine eigene Karte zur Verfügung. Er nutzte also eine von Arthur Zieschang. Auf welcher Walter Richter im übrigen, auf dem Foto des Forsthauses mit abgebildet ist. 


Montag, 11. August 2014

Neue Planspiele

Nachdem es beim vergangenen Kurzurlaub mit den geplanten Wanderungen zu den recht nahe an Holzhau gelegenen höchsten Bergen des Osterzgebirges (Loučná 956 m) und zum höchsten Gipfel des sächsischen Teils des Osterzgebirges (905 m, Kahleberg) nicht geklappt hatte, da auch der Himmel über Holzhau trauerte, werde ich das in die Planung meines regulären Sommerurlaubs aufnehmen. Da auch der ältere Sohn mit dabei ist, können wir das zu zweit machen. So macht es auf jeden Fall mehr Spaß. Für die Loučná-Tour habe ich sogar die Streckenplanung schon im Kopf. Auf dem Rückweg von dort, kommen wir über den Grenzweg. 

Beim Gang zum Kahleberg bin ich mir über die Streckenführung noch nicht ganz sicher. Vermutlich werde ich auf dem Hinweg den Kurs vorbei am Hemmschuh wählen. 

Freue mich jedenfalls auf den Holzhau-Urlaub im Erbgericht. Mit Rechenberger, Vogelbeere und feinstem Essen.

Montag, 4. August 2014

Mobilmachung

Feldpost von den Fronten des 1. Weltkrieges liegt zur Zeit absolut im Trend. Ohne das dieses zu einer friedfertigeren Welt 100 Jahre danach führt ... Eigentlich könnte man sich solches also schenken, wenn man gleichzeitig Krieg und Gewalt schön redet oder provoziert. 

Auch ich will mich ein wenig an der Veröffentlichung von 100 Jahre alter Post beteiligen und einen Auszug aus einer Karte vom 27.7.1914 zeigen:


Meine allerbeste, goldige Herzens.... Mein süßer, mein herziger Engel!
Dein, dein, dein ist mein Herz und soll es ewig, ewig, ewig bleiben. Ich habe eben Mittag gegessen. Leider lässt hier die Mittagskost oft zu wünschen übrig. Wir haben gar oft Streitigkeiten mit dem Wirte.  Gestern haben wir gar, nicht hier gegessen, sondern sind nach Moldau gegangen und haben dort im Gasthof zu Freundschaft gespeist. Moldau liegt ja nun schon im Böhmischen.
Wir wurden nun hier Zeugen davon, wie man in Österreich zum Kriege gegen Serbien rüstete.  Es kamen Verordnungen, daß der Güterverkehr vom 1. Mobilisierungstag (28.7.) ganz und der Personenverkehr teilweise eingestellt werden müssen, da auch auf der Linie an der auch Holzhau liegt, der Güterverkehr eingestellt wird, sieht man jetzt noch so viel wie möglich Sachen aus Böhmen transportieren. Das Züglein das oft nur aus der Lokomotive und 1 bis 2 Anhänger bestand, ist in diesen Tagen zu einem Zug von 50 und mehr Wagen geworden. 

In Bezug auf die Eisenbahn, war also damals ganz schön was los in Holzhau. Später zogen dann auch die Männer Holzhaus los, um ihr Leben für Kaiser und Vaterland zu Markte zu tragen. 20 kehrten nicht zurück. 




Montag, 21. Juli 2014

Wölfe im Wandergebiet rund um Holzhau

Karte aus dem Jahr 1920
Wölfe auch in mittelsächsischen Wäldern sind in letzter Zeit immer wieder einmal das Thema gewesen. Wenn man die Medieninfos verfolgt, weiß man aber nichts Genaues. Auf benachbarter tschechischer Seite sollen sie bereits in Fotofallen geraten sein. Und in der Lausitz gilt sein Vorhandensein offenbar als gesichert. 
Bei Mittelsaida fand man im Januar zwei frisch gerissene Rehe. Es wurde vermutet, dass diese Opfer von Wölfen waren. Daraus entstehen immer wieder pro und kontra Wolf Diskussionen, welchen ich keinen weiteren Beitrag hinzufügen möchte. Davon habe ich nun wirklich keine Ahnung. 

Übrigens denke ich, dass ich einen der Grauen gesehen habe. Am 27.11.2013 12:20 Uhr und das am Wagnerloch. Ich meine zwar, für uns Menschen ist der Wolf ungefährlich und er meidet uns - trotzdem sah ich zu, weiter zu kommen und habe keine weitergehenden Nachforschungen angestellt. Was mich jetzt selbstverständlich ärgert. Ich hätte ja wenigstens die Spuren fotografieren können. Denn der Winter 2013/14 war ja z.B.  am 27.11.2013. Das Tier verschwand in Richtung Straße, ohne von mir Kenntnis zu nehmen.
Wolfsbilder von Walter Richter gibt es in meiner Sammlung keine. Darum ein Bild aus der näheren Umgebung der Stelle, von welcher ich meine, möglicherweise einen Wolf gesehen zu haben.


Mittwoch, 16. Juli 2014

Die Liebe zu Holzhau ....

... die Liebe zur Natur und die Freude am Wandern. Woher kommt das bei mir eigentlich? Es ist leicht erklärbar. Meine Eltern haben das durch die Praxis auf mich übertragen. Besonders mein Vater hat daran einen großen Anteil - stammt er doch aus Holzhau. Die Liebe zu diesem kleinem Erzgebirgsdorf strahlt auch aus seinem Buch mit Lebenserinnerungen. Mein Vater nahm mich bereits zu Wochenendausflügen zur Urgroßmutter nach Holzhau mit, als ich erst 3 Jahre alt war. Das war damals relativ unkompliziert mit der Bahn möglich, da wir in Karl-Marx-Stadt wohnten. Meine ersten Erinnerungen an Holzhau zeigen mir Bilder vom Weg über die Wiesen zum Haus der Urgroßmutter und sie schmecken nach Kandiszucker, welchen sie mir zum Naschen gab. Ich muss damals vielleicht 4 oder 5 Jahre alt gewesen sein. 
Ab etwa 1967 ging es dann jedes Jahr zum Urlaub nach Holzhau. Sowohl im Sommer, als auch im Winter. Obwohl sicher auch ich damals ein wenig gemurrt habe und bereits nach der ersten halben Wanderstunde fragte "sind wir bald da?", hat das keinen Dauerschaden bei mir hervorgerufen, sondern Liebe zu Holzhau und seiner schönen Umgebung und Freude an der Natur geweckt. Danke auch dafür, Vater! 
Im Jahr 2011 hatte er letztmalig die Freude mit uns in Holzhau zu sein und eigentlich wollten wir auch im Jahr 2014 wieder gemeinsam nach Holzhau. Er hat es leider nicht geschafft wieder richtig gesund zu werden. Am 4.7.2014 verstarb mein lieber Vater.

Die Karte von W. Richter aus dem Jahr 1928 zeigt das Geburtshaus meines Vaters - genau in der Mitte der Ansicht. 




Dienstag, 24. Juni 2014

Krieger denk mal und andere Gedanken

In Holzhau wurde dieser Tage, nach dessen Restaurierung, das Denkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Holzhauer wieder aufgestellt. Nun mag man unterschiedlicher Auffassung zu Wert und Unwert solcher Denkmale sein. Ich halte es für gut und richtig, das es wieder steht und gar an einem ziemlich exponiertem Standort. Sind es doch unserer Groß- Ur- und Ururgroßväter, welche dort mit ihren Namen und dem Termin ihres sinnlosen Todes oder Vermisstseins in steinernes Gedächtnis eingemeißelt sind. Auch der Spruch IHREN GEFALLENEN HELDEN IN DANKBARKEIT gehört eben mit dazu und regt zum Denken über Heldentum und über die Frage, einer Dankbarkeit zum Sterben in einem Krieg an. Wieviel mehr Dankbarkeit hätten sie doch hervorrufen können, wäre es ihnen möglich gewesen friedlich weiter leben und arbeiten zu dürfen! 
Besser solch Denkmal steht und regt zum Denken an, als wenn es nicht steht und zum Vergessen führt. Solche Gedanken lassen sich inniger denken, wenn man familiären Zusammenhang herstellen kann. Krieg bleibt damit nicht anonym. So sehe ich das - auch wenn ich feststellen muss, dass dieses Denkmal auch dazu beiträgt antikommunistische Gedanken zu befördern. Um das mal festzuhalten - die großen Kriege des 20. Jahrhunderts haben nicht Kommunisten entfesselt und zu den Opfern, welche den Verhältnissen nach Kriegsende 1945 erwuchsen, gehörten auch Kommunisten. Verhältnissen, welche vor allem dem Umstand geschuldet sind, dass von Deutschland ein großer Krieg ausgegangen und unter riesigen Opfern an dessen Ursprung zurück gekehrt war. Aber Antikommunismus ist eben Mainstream.

Zu den angenehmeren Gedanken. Wie könnte es sein, sind das selbstverständlich solche, welche geplanten Erholungsaufenthalten in Holzhau entspringen. Wenn alles so klappt, wie ich es mir gedacht habe, bin ich in nächster Zeit wieder mal für einige Tage ohne Familienanhang in Holzhau. Das hat neben der weniger angenehmen Seite des Vermissens naher Menschen auch den positiven Effekt des möglichen Alleinwanderns. Und da kann ich auch ein paar längere Touren machen. 
Vorgesehen ist eine Wanderung nahe an den höchsten Berg des Osterzgebirges, dem Loučná (956 m). Im Sommer müsste es möglich sein ihm nahe zu kommen, da die Zugangstore zum sonst gesperrten Wildgehege offen sein sollten.
Eine zweite Fernwanderung möchte ich zum höchsten Gipfel des sächsischen Teils des Osterzgebirges durchführen. Das ist der 905 m hohe Kahleberg. Von Holzhau aus, habe ich diesen Weg zuletzt vor etwa 40 Jahren gewagt. 
Als Karte des Tages gibt es einen Blick auf das Jagdschloss Rehefeld. An diesem werde ich auf dem Weg zum Kahleberg recht nah vorbeikommen. Und da sind wir wieder nah am Einstieg. Auch als Resultat des 1. Weltkrieges dankten dessen Erstbesitzer, das sächsische Königshaus im November 1918 ab.



Mittwoch, 4. Juni 2014

Wanderschuhe im Dauertest

Gut zu erkennen - die Absätze sind neu. Sie waren
ziemlich schief "gelatscht". Jetzt geht es wieder.
Wenn auch die "Neuen" nicht so weich sind, wie die
Originale.

Ein sehr wichtiges Wanderzubehör, sind die Wanderschuhe. Wer hier spart, spart zu Lasten der Füße und damit der eigenen Gesundheit an der falschen Stelle. Nachdem ich es mit Wanderschuhen aus einer einschlägig bekanntem Schuhkette erfolglos* versuchte hatte, habe ich mir daher beim Fachhändler meiner Wahl ordentliche Markenschuhe zugelegt. Diese begleiten mich seit nunmehr 38 Monaten. Mit ihnen bin ich bisher mehr als 2800 km gewandert. Nach 2500 km mussten aber die Sohlen teilerneuert werden und jetzt bekamen sie neue Einlagen.

Wenn alles gut geht, kommen in diesem Jahr noch an die 500 km dazu.


*Diese Schuhe kosteten nur ein Drittel richtiger Wanderschuhe überlebten aber nur etwa eine Saison, in Zahlen ausgedrückt knapp 500 km. Dann waren sie irreparabel hin.


Freitag, 23. Mai 2014

Zuwachs ...

Manchmal geht es mit der Kartensammelei nicht so richtig vorwärts. Alle Karten welche angeboten werden, sind in meinen Alben bereits enthalten. Was bei inzwischen knapp 200 unterschiedlichen Motiven von Walter Richter Ansichtskarten unter mehr als 600 Ansichtskarten von Holzhau nun wirklich kein Wunder ist. Zumal ich nicht jeden Preis für eine Karte zahlen kann.
Dann findet wieder mal ein richtige Explosion statt und ich werde binnen kürzester Zeit gleich mehrfach fündig. So geschah es dieser Tage.
Eine dieser Karten stelle ich hier vor. Diese zeigt uns eine seltene Ansicht von Rechenberg aus Richtung der Alten Straße.

Die Karte stammt aus dem Jahr 1928.

Im übrigen: vor einigen Monaten wurde bei mir über drei Ecken nachgefragt, ob ich Motive meiner Sammlung für eine geplante Ausstellung anlässlich der 80ten Wiederkehr der Gründung des Fremdenverkehrs- und Heimatvereins von Holzhau zur Verfügung stellen könnte. 
Gerne. 
Jedoch muss ich rechtzeitig erfahren, welche Motive dieses sein sollen. Der Umfang meiner Sammlung von inzwischen 6 Alben und Rucksacktourismus vereinbaren es nämlich nicht, dass ich meine komplette Sammlung nach Holzhau mitnehme. Der einfachste Weg wäre, über den Link zu den Ansichtskarten, die gewünschten Motive auszuwählen und mir das mitzuteilen. Dann könnte ich diese Auswahl mitbringen, kopieren lassen oder in digitaler Form übersenden. 


Donnerstag, 15. Mai 2014

go west!

Henry David Thoreau berichtet in seinem Buch vom Wandern begeistert über den Westen und seine Wildheit und gibt diesem gar einen philosophischen Inhalt. So tief und so dramatisch wild war meine westwärts gerichtete Wanderung mit Start und Ziel Weicheltmühle selbstverständlich nicht. Obwohl: im äußersten westlichen Teil musste ich gar - ganz abenteuerlich - den Bereich meiner Wanderkarte verlassen. 


Ein wenig steckten mir die 40 km des Vortages in den Beinen, vor allem im kleinen Zeh des rechten Fußes. Trotzdem ging ich nach Vorfrühstückswanderung und gutem Frühstück frohgemut in Richtung Westen los. Der Weg ist nicht schwer zu finden, führt er doch immer an der Gimmlitz entlang und ist zudem einer der Wanderwege, welcher über eine gute Ausschilderung verfügt.

Die Gimmlitz fließt von ihrer Quelle bis zur Weicheltmühle in nordnordwestlicher Richtung. Ab hier verläuft das Bett, des Flüsschens "flacher" - wenn ich den Blick auf die Karte mal so interpretieren darf. Ein kleines Stück geht es sogar nach westsüdwest, bevor der Kurs in etwa bei westnordwest stabil bleibt. Den Weg habe ich in der Gimmlitztalwanderung bereits einmal beschrieben.  Der Weg an der Gimmlitz war auch dadurch eine Augenweide, dass überall Buschwindröschen blühten. 


Nach knapp zwei Stunden hatte ich den östlichen Rand des Stausees der Talsperre Lichtenberg erreicht. Von nun an lief ich am nördlichen Ufer des Sees bis hin zur Staumauer. Vorbei an der Vorsperre Dittersbach bis hin zur, als Steinschüttdamm ausgeführten Staumauer. 

Um meinen geplanten Weg fortzusetzten, musste ich erst einmal ein Stück zurück gehen. Nach einem guten Kilometer ging es gen Norden, am Burgberg vorbei nach Burkersdorf. Von hier führt ein schöner Weg übers freie Land in Richtung Frauenstein. Allerdings musste ich mich in Burkersdorf erst durchfragen, bis ich diesen Weg fand. Entweder ist der Weg nicht ordentlich ausgeschildert oder ich habe diese übersehen.
Sobald ich die Höhe des Turmberges erreicht hatte, war der Weg nun klar durch die deutlich sichtbare Kontur der Stadt Frauenstein mit Burgruine, Schloß und Kirchturm markiert. Durch Frauenstein und dann auch Reichenau gelangte ich nun zum Kreuzwald, der westlichen Höhe des Taler der Wilden Weißeritz. Auf dem Querweg erreichte ich dann die die Bobritzschquelle und war pünktlich zum Nachmittagsbier in der Weicheltmühle.

Nach solcher Tour schmeckt ein Bochkwurst mit einem Rechenberger einfach traumhaft.

Zu dieser Wanderung habe ich auch die passende Ansichtskarte von Walter Richter. Sie zeigt uns Bukersdorf mit Blick zum Burgberg. Unmittelbar hinter diesem befindet sich die Staumauer der Talsperre Lichtenberg. 
Allerdings noch nicht zur Zeit dieser Aufnahme, welche mehr als 50 Jahre vor Baubeginn der Anlage entstand.



Samstag, 3. Mai 2014

Alles wie erhofft. Alles.

Der diesjährige Frühlingsurlaub im Erzgebirge war wieder großartig. Alles verlief so wie erträumt. Traumhaftes Wetter, wunderbare Wandererlebnisse und endlich wieder einmal Zeit für uns, etwas gemeinsam zu erleben. Das ist nämlich für Familien mit Schichtarbeitern, fast ausschließlich auf die gemeinsame Urlaubszeit beschränkt. 

Der Anfang waren jedoch einsame Wanderungen vom Startort Weicheltmühle. Für Wanderungen ist diese Dreieingkeit (Gaststätte/Pension/technisches Denkmal) nahezu ideal gelegen. Bereits vor dem Frühstück kann ich von dort 2 Stunden wandern, ohne große Anstiege bewältigen zu müssen. Im Tal der Gimmlitz sind Bachauf- und abwärts schöne Wege zu gehen. Das macht nebenbei auch Appetit auf das Frühstück. 

Für die Tageswanderungen hatte ich mir dieses Mal ein Ost- und eine Westtour ausgesucht. Beide enthielten den Besuch einer Talsperre. 
Für die Osttour lief ich durch Hermsdorf in Richtung Schönfeld und bin von dort durch das kleine aber wunderschöne Weißbachtal nach Seyde geschlendert. Nach Querung der Wilden Weißeritz ging es in deren Tal über den Sandwiesenweg in Richtung Putzmühle zum Pöbeltal. Bis ganz zur Putzmühle bin ich jedoch nicht gelangt. Pausen zerstören solche längeren Wanderungen. Ist jedenfalls meine Ansicht. Ein voller Bauch studiert nicht nur ungern. Es macht mit diesem auch keinen Spaß zu wandern.

Also bin ich wieder Richtung Schönfeld, habe mir auf dem Wege dorthin einige Tafeln des Naturlehrpfades angeschaut, kam am etwas in die Jahre gekommenen "Trimm-Dich-Pfad" vorbei* und wanderte dann Richtung Ammelsdorf. Selbstredend bin ich auch hier nicht in den Ort gegangen, sondern in Richtung Körnermühle abgebogen. An dieser schönen Mühle überquerte ich erneut die Wilde Weißeritz und bin dann mit dieser nach Norden geflossen, um am zur Zeit leeren Stausee der Talsperre Lehnmühle einen Blick ins Tal zu werfen. Über den Reitsteig ging es für mich dann schnurstracks Richtung Süden wieder zur Weicheltmühle. 

Das soll es für diesmal gewesen sein. Die Westtour beschreibe ich im nächsten Beitrag. n diesem komme ich vielleicht auch schon zur Fortsetzung des Urlaubs zu sprechen.

Mein Problem ist eine passende Karte zu finden. Denn aus der Gegend meine Osttour gibt es nichts von W. Richter. So behelfe ich mir mit einem Kunstgriff und zeige den Anfang des Urlaubs. Denn ich kam mit dem Zug nach Holzhau und bin von dort über den Berg zur Weicheltmühle gelangt. Bei Schneefall am Karfreitag. Die Karte zeigt neben den ersten Metern meines Weges auch einen Blick ins damals teilweise kahle Muldental.


* ich vermute mal, vor 25 Jahren gab es Fördergelder für so etwas. Nassau verfügt auch über solchen Pfad. Schade nur, dass es offenbar keine Fördergelder für Wanderwegmarkierungen und Bänke gibt.

Freitag, 18. April 2014

Vorfreude ...

... soll die größte Freude sein. Beim meinem Wanderurlaub ist es die drittgrößte Freude. Größer ist es, 
2. diese Freude mit Freunden zu teilen und dann 
1. das worauf man sich freute umzusetzen. 
Zur Freude gehört es letztlich auch, den Gewinn zu teilen. Und alles worauf man sich einmal gefreut hat, bringt Gewinn. Welcher umso größer ist, desto mehr man sich bemüssigt hat, die Vorfreude zu teilen. Man nutzt sich also durch teilen auch selbst - möglicherweise sogar am meisten. 

Eigentlich sollte meine Reise in das Erzgebirge nördlich und südlich des Kannelberges erst am Sonnabend beginnen. Durch Verzicht auf einen gut bezahlten Arbeitstag am Karfreitag und das Verständnis meines Chefs dafür, habe ich einen Tag gewonnen und fahre nunmehr schon am Karfreitag los. Zur Zeit der Veröffentlichung dieses Beitrages, ist mein Zug nach Süden gerade abgefahren - so hoffe ich jedenfalls.
Reichlich vier Stunden später steige ich in Rechenberg oder Holzhau (genau entschieden habe ich mich noch nicht - präferiere aber den Weg vom Bahnhof Holzhau über die Dreitelle und die Gimmlitzquelle) aus dem Zug der Freiberger Eisenbahn und wandere hinüber zur Weicheltmühle.

Bis dahin ist aber jetzt noch 1 1/2 Tage Zeit. Davon nutze ich einen guten Teil, meine Vorfreude zu teilen. Selbst die Arbeitszeit werde ich dafür nutzen.

Die Wanderschuhe sind bereits geputzt und stehen bereit, ihre Aufgaben zu erfüllen. Mein Wanderstock steht daneben und hat mir schon freudig zugeblinzelt. 
Auch der Rucksack ist schon fast fertig gepackt. Briefmarken für Botschaften an Verwandte und Kollegen sind im Gepäck. Reiseliteratur ist ebenso bereit gelegt. (Henry David Thoreau: Vom Wandern).

16.April 2014

Als heutiges Foto: der Kannelberg vor 100 Jahren. Heute sieht das Panorama nicht viel anders aus.



Donnerstag, 3. April 2014

Aprilscherze und weniger Lustiges

Die bekannte Holzhauer Internetseite holzhau.de brachte gestern einen guten und sinnigen Aprilscherz. Kurz zusammengefasst: Investoren wollen zwischen dem Haltepunkt Rechenberg und dem jetzigen alpinen Skigebiet Holzhau ein neues Skigebiet errichten. Etwas weniger ausgebaut, hätte diese Geschichte einen ziemlich großen Grad an Glaubwürdigkeit für mich gehabt. Da wo viel Geld verdienbar erscheint, sind auch die skurrilsten Dinge möglich.

Nicht geglaubt hätte ich, wenn geschrieben worden wäre, ein bekannter Discounter möchte in Holzhau eine kleine Verkaufsstelle für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs errichten. Das würde den Holzhauern und ihren Besuchern nützen. Richtig Geld verdienen lässt sich damit aber nicht. Solch Aprilscherz fiele sofort durch, weil ihn jeder auf Anhieb erkennt. 

In meinem Holzhau-Urlaubs-Leben, habe ich insgesamt 5 solcher Läden in Holzhau wahrhaftig kennen gelernt. So ich mich recht entsinne existierten sogar drei davon parallel.

Der erste mir bekannte Laden war der "Augustin" - jetzt befindet sich dort die "Bergstraße 10". Das war so ein richtiger alter Krämerladen. Praktisch genau gegenüber, an der alten Landstraße hatte der zweite Laden seinen Standort. Ich erinnere mich, das wir dort immer Buttermilch getrunken haben. Aus Halbliter Glasflaschen mit Stanniolverschluss. 
Dieses Geschäft war eigentlich ein Doppelladen. Denn im anderen Eingang ging es zu einem kleinen Haushaltswarenladen. Solche Läden waren für mich als Kind so etwas, wie es heutzutage Baumärkte für den Mann als solchen sind. 

Der dritte Laden entstand später neu - und zwar im Oberdorf an der Bergstraße. Heutzutage zu einem Wohngebäude umgebaut. Wenn ich zu Besuch nach Holzhau kam, kaufte ich hier manchmal eine kleine Flasche Likör um bei meinen Gastgebenden Großonkel und Großtante zu "schnäpseln". 

Mit dem Bau der "Akademie" entstand dort eine kleine, aber schöne Kaufhalle. Als diese in den 1990ern dicht machte, wurde in der benachbarten ehemaligen Post ein Geschäft eröffnet. 

Inwischen ist auch dieses nur noch Geschichte. Keine lustige.

Na klar. es gibt Bilder von . Richter mit Geschäftsansichten. Ich stelle eins mit dem "Augustin" ein. 1908.


Samstag, 22. März 2014

doppelte Frühlingsgefühle

Bei mir zu hause, erlebe ich gerade den Einzug des Frühlings, mit allem was so dazu gehört. Die Natur zeigt uns mit dem Wachsen und Erwachen, dem Sprießen und Knospenknall ihre Frühlingsgefühle und erzeugt dadurch in uns eben solche. So schön wie Möricke in seinem Frühlingsgedicht oder Goethe im Osterspaziergang, kann ich es nicht ausdrücken. Was ich aber kann - es ebenso schön empfinden. Und das geht sicher vielen Menschen so.

Durch meine Urlaubsplanung hoffe ich, es sogar zweimal zu empfinden. Jetzt bei mir im BGFAS und in genau 4 Wochen noch einmal im geliebten Erzgebirge, rund um den Kannelberg. 

Eine richtige Frühlingskarte von Walter Richter habe ich nicht im Angebot. So begnüge ich mich mit einer Sicht ins Dekolleté des Holzhauer Busens der Natur. Und so ein Blick allein, kann schon frühlingshafte Gefühle erwecken.