Auf meiner Nachmittagswanderung am 19. Oktober bin ich über die Oberholzhauer Höhe, an der Fischerbaude vorbei und dann um den Hirschhübel gewandert. Um später durch das Muldental zurück zum Erbgericht zu gelangen. Diese Wanderung besticht durch den schnellen Wechsel verschiedener Landschaften. Beginnend mit einem weiten Blick in das Muldental nach Nordwesten und die schön gefärbten Mischwälder an der Südflanke des Kannelberges und seiner Nachbarberge, geht es dann zum Fichtenwald an der Steinkuppe. Über die Alte Landstraße, den Moorweg, ein Stück Torfstraße verläuft die Wanderung östlich um den Hirschhübel. Hier bestimmt die Vegetation des Moores, über welches man ins böhmische blickt die Szene. Dann folgt wieder Fichtenwald und zuletzt das Muldental mit einer Auwald Anmutung. Meine Schilderung ist sicherlich wissenschaftlich nicht ganz korrekt. Mir gefällt jedenfalls dieses Wechselspiel.
Kurz vor dem Wiedererreichen des Muldetales, überspannte Flatterband meinen Weg. Nachdem ich dieses unterquert hatte, musste ich feststellen, dass ich gerade ein zur Jagd abgesperrtes Gebiet verlassen hatte. Und am Folgetag wollten wir eigentlich über die Alte Landstraße und das Battleck nach Deutschgeorgenthal. Es stellte sich heraus, dass weder dieses, noch die Ersatzwanderung über Johannes-Kamprath-Weg und Schwarzen Buschweg nach Hermsdorf möglich waren. Der komplette Fischerwald war gesperrt und aus diesem auch am frühen Vormittag des 20. Oktober Schüsse zu hören. So mussten wir unser komplettes Tagesprogramm umstellen.
Auch wenn ich mal gern Wild esse, bin ich doch kein besonderer Freund der Jagd. Ohne deshalb gleich Feind der Jäger zu sein. Ich empfinde allerdings die Argumente der Befürworter von Druckjagden etwas sonderbar. Wird doch hier häufig der Schutz des Waldes und des Waldumbaus zu Mischwäldern angeführt. Das Wild als Bewohner des Waldes faktisch zum Waldschädling erklärt. Und das vom Hauptwaldschädling, dem Menschen!
Millionen von Jahren kam der Wald ohne den Menschen prima zurecht. Später begann der Mensch den Wald zu verändern, dann zu zerstören. Im späten Mittelalter erfand man dann die Nachhaltigkeit - nicht um den Wald zu erhalten, sondern mit dem Ziel, die Holzproduktion zu sichern.
Offenbar sind sich nicht einmal alle Jäger sicher, ob die Jagd tatsächlich so wie jetzt betrieben werden muss, um durch das Wild hervor gerufenen Schäden zu vermindern. So war es jedenfalls in den Zeitungsberichten zum "Runden Tisch" zum Rotwild im Erzgebirgskreis zu lesen.
Und hier ein Bild mit Wild. Älter als 110 Jahre.
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