Am 16.10. konnte ich endlich dem lauten Ruf des Waldes folgen. Wie immer verließen mein Wanderstock und ich gegen 3:30 Uhr die Wohnung in Berlin, um uns bequem und Umwelt freundlich, mit der Eisenbahn nach Holzhau zu begeben.
Entgegen den Wetterprognosen, wurden wir mit Sonnenschein und blauem Himmel empfangen. Dieses Wetter bildete den wunderschönen Rahmen für prächtig gefärbtes Herbstlaub - von gelb bis orange und verschiedene braunen Farbtönen der Buchen, Lärchen, Eschen und Birken. Dazwischen manch rotes Eingesprengsel von Bergahorn. In Fotos lässt sich das gar nicht wiedergeben - man muss das einfach mit eigenen Augen gesehen haben. Um so verwunderlicher, dass recht wenige Herbstfrischler zu sehen waren. Von der Schönheit der herbstlichen Natur konnte ich mich schon auf meiner ersten Wanderung "quer durch den Töpferwald" kaum satt sehen. Daher - und um in der Weicheltmühle einen Heuschnaps zu genießen, ging ich auch am Freitag nochmals eine ähnliche Wanderung "rund um den Kannelberg". Die Sonne konnte an diesem Freitag allerdings nicht ganz so verschwenderisch mit seinen Strahlen sein - wurde sie doch von einer Wolkenschicht dabei behindert. Abgesehen von der ersten halben Stunde, blieb es jedoch trocken. Ja das Wetter. Ich frage mich, wie schaffen es die Meteorologen immer wieder das Wetter falsch zu prophezeihen?
Am Sonnabend konnte ich bei schönem sonnigen Wetter die vorangekündigte Wanderung zum und durch das Georgenfelder Hochmoor durchführen. Der Weg dahin führt vorbei am Naturschutzgebiet Hemmschuh. Naturbelassener Mischwald mit toller Herbstfärbung. Aber auch das Tal der Wilden Weißeritz, welches ich bei Rehefeld querte ist sehr schön.
Für den Sonntag war selbst von den Wetterkundlern hervorragendes Wetter verkündet worden und so trat es auch ein. Über Rechenberg, den R-Weg und den Poststeig lief ich also nach Nassau, um vom Röthenhübel die Aussicht zu genießen. Nordöstlich sieht man Schloß und Burgruine Frauenstein, südlich blickt man scheinbar auf den Schwartenberg herunter, obwohl der mehr als 100 m höher aufragt, als es der unscheinbare, 670 m hohe Röthenhübel ist. Im Südwesten waren deutlich die beiden, fast 60 km entfernten höchsten Erzgebirgsgipfel Klínovec und Fichtelberg sichtbar. Nur halb so weit entfernt ist das Jagdschloss Augustusburg, auf dem 516 m hohem Schellenberg. Dieses befindet sich etwa in westlicher Richtung.
Zurück vom Röthenhübel führte mein Heimweg ins Erbgericht durch das Gimmlitzal, mit Mittagsrast in der Weicheltmühle. Es gab Buttermilchgetzen. Über eine Besonderheit dieses Tages wäre noch lobend zu berichten. Mir sind mehr als 100 Wanderer beiderlei Geschlechts und aller Altersgruppen begegnet.
Damit ist mein Kurzurlaub praktisch schon beschrieben. Habe mich herrlich erholt und mit der Natur prächtig unterhalten. So nebenbei auch die 1000 Wanderkilometer im Erzgebirge für das Jahr geschafft. Die bisherige "Bestleistung" stammt aus dem Jahr 2011 und lag bei 930 km.
Fast hätte ich vergessen den Titel zu erklären. Also nochmals zum Anfang. Die Berliner S-Bahn brachte mich pünktlich zum Bahnhof Südkreuz. Dort erfuhr ich, dass mein Zug leider als Folge des Muskelspiels zwischen GDL und DB ausfiel. Vertröstet wurde ich mit dem Zug 2 Stunden später - welcher auch ausfiel. Das erfuhr ich 5 Minuten vor Anfahrt. So bin ich dann mit dem ICE über Leipzig nach Dresden gefahren. Insgesamt habe ich mir 3 Stunden Verspätung eingehandelt. Anders ausgedrückt, mir wurden diese Stunden gestohlen.
Die Karte des Tages zeigt Nassau. Die kahle Fläche im Hintergrund könnte gar der Röthenhübel sein.
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