Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Montag, 25. März 2013

Urlaub zu Ostern

Ostern scheint irgendwie nicht meine Zeit zu sein. Schon im vergangenen Jahr klappte es nicht mit der Fahrt nach Holzhau und auch diesmal wird es vielleicht nichts damit werden. Die Gesundheit und die Sorge um Familienangehörige ist auf jeden Fall wichtiger, als die Erholung im Erzgebirge. Möglicherweise ist dieses déjà-vu aber auch ein gutes Zeichen. Denn im letzten  Jahr wurde es dann im Verlauf des Osterfestes wieder gut. Der Kranke genas. So hoffe ich mal, das es dieses Jahr ähnlich verläuft. Obwohl die Hoffnung in diesem Jahr sehr, sehr gering ist. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, habe ich diesmal reichlich Zeit, um in der Urlaub zu fahren. Wenn auch ein wenig verzögert. Manchmal muss man Urlaub machen, auch wenn die Freude daran nicht groß ist.

Dieses Ostern wäre der Urlaub auch etwas besonderes - ein Winterurlaub im Frühjahr. Wenn auch viele Leute jammern und schimpfen, weil sie keinen Schnee mehr sehen möchten - mir gefällts! Wenn man sich die Karte anschaut, sieht es ja auch wirklich gut aus. Zugegeben, für die Holzhauer ist die weiße Pracht nicht nur schön, sondern vor allem auch anstrengend.


Mehrfach hatte ich mich ja schon zu den landschaftlichen Veränderungen geäußert. Mit landschaftlichen Veränderungen fasse ich hier mal alle größeren menschlichen Eingriffe des industriellen Zeitalters zusammen, welche uns auch als unangenehm erscheinen. Was wir  an der Landschaft verändert haben, um sie für uns angenehm benutzbar zu gestalten, das nehmen wir doch gern unkritisch hin. So rodeten wir den Wald als Erwerbsquelle sowie um Platz für Landwirtschaft und Wohnen, später auch für Industrie zu schaffen. Wir schlugen Schneisen durch die Lande, um Wege für die Eisenbahn und unsere Autos zu bauen. Das tun wir auch, um für temporäre Großereignisse Sportanlagen inmitten der Natur zu schaffen. Natur zerstören wir auch, indem wir mit schwerer Technik den Wald als Acker für die Holzgewinnung bearbeiten. Wohl wissend, dass diese Technik nicht gut für den Boden und den Wald an sich ist. Wir klopfen uns gar für diese nachhaltige Bewirtschaftung auf die Schulter.
Gegen Dinge welche wir nicht mögen und die uns keinen, sofort ersichtlichen persönlichen Nutzen bringen, lehnen wir uns aber auf. So gegen Windräder, Straßen, Hochspannungsleitungen, Funkantennen usw. vor der Haustür. Zu meinen diesbezüglichen Gedanken zur Eisenbahn habe ich heute ein aktuelles Praxisbeispiel gehört. In Ostholstein protestiert man gegen den Ausbau einer Eisenbahntrasse. So ist der Mensch.

Natur ist ständige Veränderung. Selbst wenn diese häufig so langsam vonstatten geht, das wir sie in unserem kurzen Menschenleben kaum wahrnehmen. Das wird einer der Gründe sein, warum uns schnelle Veränderungen stören und zu Abwehrhandlungen animieren. Im Unterschied zu Umwelt verändernden Naturkatastrophen, kann man ja gegen menschliche Umweltveränderungen etwas tun. Meinen wir. Da jedoch die überwiegende Mehrheit von uns, im Konsumfieber immer wieder Neues, häufig Unnötiges kauft und auch immer mehr Energie verbraucht*, treiben wir, wie der Hamster im Rad, diese Veränderungen selbst voran. Auch so ist der Mensch. 


* wenn Statistiken sogar sinkenden Energieverbrauch konstatieren, sollte uns nicht zu sehr beruhigen. Das liegt auch an der Berechnungsmethode. Und die Energie bei der Produktion unserer High Tech aus fernen Ländern ist in den Statistiken gewiss auch nicht enthalten.

Donnerstag, 14. März 2013

die Mutter der Weisheit ...

... sei die Wiederholung. 

Wenn ich in letzter Zeit die Freiberger Zeitung aufschlage um etwas über Holzhau zu lesen, kann ich wiederholt etwas über den Kampf gegen Windräder  erfahren. Neue Weisheiten kommen dabei nicht zum Vorschein. Im aktuellen Beitrag vom 12.März wird sogar das Birkhuhn weggelassen. Den Berichten nach zu urteilen, scheinen Viele gegen diese Anlagen zu sein. Vor allem Menschen aus der Tourismusbranche bringen sich in den Protest ein. Ein dafür konnte ich noch nicht erkennen. Was auch verständlich ist. Wer ist schon dafür, etwas zu verändern, ohne das unmittelbarer persönlicher Nutzen daraus entsteht? 
Und in der Tat, einen besonders schönen Anblick bieten Windkraftanlagen inmitten der Landschaft nicht. Um das zu erkennen, muss man man keine fiktiven Bilder der geplanten Anlagen im Böhmischen erstellen - es genügt ein Blick ins Sächsische. Warum sollte also jemand mit Begeisterung für Windkraftanlagen vor der eigenen Haustür streiten? 
Verstehen kann ich die Besorgnisse der engagierten Hoteliers schon. Auch wenn ich diese für übertrieben halte - ich glaube nämlich nicht, dass die geplanten Windräder bei Moldava das Hauptproblem des Osterzgebirgischen Fremdenverkehrs sind. Bei Moldava sollen 18 solcher Anlagen entstehen. 2009 wurde noch von 45 gesprochen.

Im Dezember 2011 hatte ich schon einmal darüber geschrieben, mein damaliger Blogbeitrag erschien auch in der Freien Presse. Das damals Gesagte will ich jetzt wiederholen und dabei ein wenig aktualisieren. Wohl wissend, dass es kaum gelesen wird. Eine Verbreitung wie die genannte große Tageszeitung, hat mein Blog bei weitem nicht. Und neue Weisheiten kann auch ich nicht vermitteln.

Hier der editierte Beitrag:

Immer wieder hört man Klagen über nachlassende Touristenströme. Oft kommen diese Klagen gar von denen, welche von Amts wegen für die Förderung des Fremdenverkehrs zuständig sind. Warum tun diese nicht einfach etwas dagegen? Denn, wenn trotz amtlicher Bemühungen nichts wirklich besser wird, sollte doch ernsthaft darüber nachgedacht werden, ob die bisherige Aktivitäten die richtigen sind und wirklich nützen! 

Es gibt sicher eine Menge Gründe für die sinkende Zahl von Besuchern des Erzgebirges, darunter viele, auf welche weder die betroffenen Unternehmen und Orte, noch die Fremdenverkehrsämter Einfluss haben. Viele Leute wollen nun mal zu jeder Jahreszeit an den Strand und in Gegenden mit permanent "schönem" Wetter. Worunter offenbar eine Mehrheit Sonnenschein, 25 °C und blauen Himmel versteht. All das kann das Erzgebirge nicht oder nicht dauerhaft bieten.

Man sollte sich also auf Dinge konzentrieren, welche man auch selbst irgendwie auf die Reihe bekommt und auf welche man abschätzbaren Einfluss hat. Zum Beispiel Förderung von attraktiven Angeboten und gemeinsame Werbeplattformen für den Tourismus im Erzgebirge. Dabei sollte auch deutlich gesagt werden, dass die Natur bei jeder Witterung schön ist und dabei ihre Reize offenbart. Viele Menschen scheinen das nicht zu wissen. Um dieses zu zeigen, bedarf es gemeinsamer offensiver Angebote an die potentiellen Touristen und solcher welche vor Ort sind. Die sagen nämlich im allgemeinen ihre Begeisterung weiter und werden dann gefragt: was bietet man uns dort?

Als kleiner Hinweis von mir als Tourist. Ich vermisse manches an Infrastruktur. Dazu gehören Einkaufsmöglichkeiten, gut ausgeschilderte Wanderwege mit Bänken, um den Älteren unter den Wanderern eine Rast zu ermöglichen, gezielt angebotene, geführte Wanderungen (es gab früher mal die "Försterwanderungen"), Aussichtspunkte in Ortsnähe. Der Zustand des Naturlehrpfades durch das Naturschutzgebiet "Trostgrund" ist eine Schande! Und zwischen Muldenweg, Teichtelle, Schwerdtweg und Viertelle gibt es praktisch keine Ausschilderung von Wegen! In einem Vorort von Holzhau gibt es Tage, an welchem ich nicht einmal in eine Gastwirtschaft einkehren kann, weil gemeinsamer Ruhetag ist. Und im Fremdenverkehrsamt dieses Ortes, erhalte ich zwar Ansichtskarten, jedoch keine Briefmarken, um diese zu versenden. Soll ich hier, wo solche Kleinigkeiten nicht klappen, tolle Aktivitäten erwarten? Ganz selten erlebe ich, dass in meinen Urlaub ein wirklich attraktives Angebot fällt, z.B. für Wanderungen. Gut wäre es, wenn z.B. die Wirte ihren Gästen vorab Empfehlungen für Unternehmungen geben könnten. Es gibt leider zu wenige Angebote dafür. 

In der "Freiberger Zeitung" lese ich auf der Erzgebirgsseite immer wieder  von Dingen, welche ich in genannter Hinsicht für kontraproduktiv halte. Ich meine die Aktivitäten gegen den, auf tschechischer Seite geplanten Windpark. Die Bürgerinitiative  gegen diesen befürchtet u.a., der Windpark hätte negative Auswirkungen auf den Tourismus. Von in diesem Zusammenhang durchgeführten Studien und ihren Ergebnissen habe ich jedoch noch nichts gehört und gelesen. Genauso ist vielleicht auch zu befürchten, dass gerade die Verbreitung dieser Ängste, negative Auswirkungen auf den Tourismus hat. Warum sollte jemand seinen Urlaub in einer Gegend planen, von denen selbst die Betreiber touristischer Unternehmen eine Minderung touristischer Attraktivität erwarten? Wer kauft Produkte, deren Anbieter die Qualität bemängeln? Wäre es nicht besser Dinge zu vermarkten, welche gut sind? 
In der Praxis ist festzustellen, dass der Tourismus nachgelassen hat, ohne das der Windpark überhaupt existiert. Buslinien wurden ohne Existenz des Windparks ausgedünnt und der Fahrplan der Eisenbahn nach Holzhau erfuhr Einschränkungen. 

Sicher muss solch ein Projekt genau geprüft werden, bevor es in die Praxis umgesetzt wird und die Bürger sollten das schon kritisch begleiten. Aber bitte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten!

Nach meiner Ansicht leidet die Attraktivität des Urlaubsgebietes für Touristen nicht. Den Wintersportlern sollte es sowieso ziemlich egal sein, Hauptsache Pisten und Loipen sind gut nutzbar. Die Pisten werden sogar künstlich beschneit. Unter Einsatz von Elektroenergie. Solche soll jedoch nicht in Sichtweite erzeugt werden. Kann ja irgend wo anders gemacht werden, möglichst weit weg und wo Landschaft sowieso schon zerstört ist! ich bekomme meinen Strom aus der Steckdose. Oder? Wie aktuell zu lesen, entspricht in diesem Falle der Volkswille auch der Regierungspolitik. Braunkohleverstromung statt Winkdkraft.

Wenn genug Schnee da ist, sind die Sportler auch bei Existenz von Windrädern zur Stelle. Sollte kein Schnee da sein, hilft auch die Abwesenheit eines Windparks nicht. Die Wanderer in den schönen Wäldern rund um Holzhau, Hermsdorf und Rehefeld stört es bestimmt auch nicht. Diese verändern sich bestimmt nicht durch einen Windpark. Wanderern über die unmittelbar betroffenen Flächen, bin ich bisher bei meinen häufigen Besuchen extrem selten begegnet. Und diejenigen, für welche Holzhau, Hermsdorf und Rehefeld nur Ausgangspunkt für Autotourismus darstellen, sollten sich auch nicht gestört fühlen.

Die Industrieseilbahn (Kähnelbahn) fuhr früher quer durch den Wald. Touristen hat sie meines Wissens nicht abgehalten nach Holzhau zu kommen. Und die damals noch stinkende und qualmende Eisenbahn führte überhaupt erst dazu, das Sommerfrischler hierher kamen. Heutzutage wird um deren Erhalt gekämpft. 
Es gibt keinen Grund die eigene Leistungsfähigkeit anzuzweifeln und zu fürchten, dass  erforderliche Trendbauten der heutigen Zeit ökonomische Probleme für den Fremdenverkehr schaffen. Vielleicht ist es sogar möglich, einen der Masten als Aussichtspunkt mit zu nutzen! 


Also bitte auf das Positive setzen und es auch wiederholend weiter verbreiten: schöne Natur, Ruhe, erzgebirgische Gastfreundschaft. Das bedeutet nicht, dass man auf erforderliche Einwände verzichten soll. Besonders wenn es mögliche Probleme für den Naturschutz betrifft. Aber auch, was die Abstände zu den Häusern angeht. Die Masten auf der deutschen - Neu-Hermsdorfer Seite sind z.B. nur 600 m bis 700 vom Hotel "Altes Zollhaus" entfernt. 


Auf Moldavas Fluren sollen 18 Windkraftanlagen entstehen.

Mittwoch, 13. März 2013

Zuwachs

W. Richter

dieser Tage habe ich eine weiter Karte von Walter Richter erwerben können. Sie zeigt den Eingang in das Paradies des Töpferwaldes über die Brettelle.  Neben Richters Sommerfrische, ist auch deutlich die Obere Brettmühle, damals noch als "Herklotz-Mühle" zu erkennen. Der untere Abschnitt vom Schleppweg befand sich damals frei sichtbar innerhalb einer Schonung.
Aufgenommen wurde die Ansicht vor etwas mehr als 100 Jahren. Ich freue mich schon darauf, in etwa 2 Wochen dort zu wandern.