Henry David Thoreau berichtet in seinem Buch vom Wandern begeistert über den Westen und seine Wildheit und gibt diesem gar einen philosophischen Inhalt. So tief und so dramatisch wild war meine westwärts gerichtete Wanderung mit Start und Ziel Weicheltmühle selbstverständlich nicht. Obwohl: im äußersten westlichen Teil musste ich gar - ganz abenteuerlich - den Bereich meiner Wanderkarte verlassen.
Ein wenig steckten mir die 40 km des Vortages in den Beinen, vor allem im kleinen Zeh des rechten Fußes. Trotzdem ging ich nach Vorfrühstückswanderung und gutem Frühstück frohgemut in Richtung Westen los. Der Weg ist nicht schwer zu finden, führt er doch immer an der Gimmlitz entlang und ist zudem einer der Wanderwege, welcher über eine gute Ausschilderung verfügt.
Die Gimmlitz fließt von ihrer Quelle bis zur Weicheltmühle in nordnordwestlicher Richtung. Ab hier verläuft das Bett, des Flüsschens "flacher" - wenn ich den Blick auf die Karte mal so interpretieren darf. Ein kleines Stück geht es sogar nach westsüdwest, bevor der Kurs in etwa bei westnordwest stabil bleibt. Den Weg habe ich in der Gimmlitztalwanderung bereits einmal beschrieben. Der Weg an der Gimmlitz war auch dadurch eine Augenweide, dass überall Buschwindröschen blühten.
Nach knapp zwei Stunden hatte ich den östlichen Rand des Stausees der Talsperre Lichtenberg erreicht. Von nun an lief ich am nördlichen Ufer des Sees bis hin zur Staumauer. Vorbei an der Vorsperre Dittersbach bis hin zur, als Steinschüttdamm ausgeführten Staumauer.
Um meinen geplanten Weg fortzusetzten, musste ich erst einmal ein Stück zurück gehen. Nach einem guten Kilometer ging es gen Norden, am Burgberg vorbei nach Burkersdorf. Von hier führt ein schöner Weg übers freie Land in Richtung Frauenstein. Allerdings musste ich mich in Burkersdorf erst durchfragen, bis ich diesen Weg fand. Entweder ist der Weg nicht ordentlich ausgeschildert oder ich habe diese übersehen.
Sobald ich die Höhe des Turmberges erreicht hatte, war der Weg nun klar durch die deutlich sichtbare Kontur der Stadt Frauenstein mit Burgruine, Schloß und Kirchturm markiert. Durch Frauenstein und dann auch Reichenau gelangte ich nun zum Kreuzwald, der westlichen Höhe des Taler der Wilden Weißeritz. Auf dem Querweg erreichte ich dann die die Bobritzschquelle und war pünktlich zum Nachmittagsbier in der Weicheltmühle.
Nach solcher Tour schmeckt ein Bochkwurst mit einem Rechenberger einfach traumhaft.
Zu dieser Wanderung habe ich auch die passende Ansichtskarte von Walter Richter. Sie zeigt uns Bukersdorf mit Blick zum Burgberg. Unmittelbar hinter diesem befindet sich die Staumauer der Talsperre Lichtenberg.
Allerdings noch nicht zur Zeit dieser Aufnahme, welche mehr als 50 Jahre vor Baubeginn der Anlage entstand.
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