... ist nicht sehr angenehm. Aus einer Vielzahl von Gründen. Ich versuche es daher auch möglichst zu vermeiden. Das klappt leider nicht immer. An Fußgänger wird im Autoland nicht wirklich gedacht.
Zur Freude der Kraftfahrer - nicht nur der anreisenden Urlauber, sondern vor allem auch der auf das Auto angewiesenen Ortsansässigen, von denen etliche den Service für unseren Urlaub aufrecht erhalten - also zu deren aller Freude, wurde jetzt die S 185 zwischen Neuhermsdorf und Holzhau, nach Erneuerung wieder frei gegeben. Leider hat man erneut nicht daran gedacht, den Muldenweg zwischen Teichhaus und Holzhau, für Fußgänger freundlich an die Ortsteile anzuschließen. Nach wie vor muss der Spazierwanderer, um auf den Muldenweg zu gelangen ein Stück Straße gehen. Eigentlich blöd. Wären es Straßen oder Brücken für KFZ, würden wir darüber lustige Bilder und Posts in den "sozialen" Netzwerken finden.
Für den Weg aus Holzhau gibt es aber einen "geheimen" Zugang zum Muldenweg ohne die Straße benutzen zu müssen. Er ist abenteuerlich, aber eben gangbar. Machen wir aus der Not halt eine Tugend und aus dem Mangel eine Wanderung.
Abenteuerlicher Weg ist ja etwas für Kinder. Los geht es daher auf dem Spielplatz hinter dem "Lindenhof". Nach einer Runde schaukeln und rutschen ist Abmarsch. Am "Lindenhof" vorbei, nach links, vorbei an der ehemaligen Ölmühle/Post - kurz nach rechts und dann links, vor der Feuerwehr in den N-Weg. Diesen steigen wir jedoch heute nicht hinauf. Unterhalb des Försterfelsens gehen wir nämlich gleich nach rechts, um in Richtung Kalksteig zu gelangen. Während die Kinder den riesigen Felsen bestaunen, denken wir kurz über den Namen "Kalksteig" nach. Dieser rührt von dessen Nutzung her. Über den sehr steilen, parallel neben und unter der Seilbahn (der "Kähnelbahn") zwischen dem Kalkwerk Hermsdorf und dem Bahnhof Holzhau verlaufenden Weg gingen die Holzhauer zur Arbeit ins Kalkwerk oder kamen von der Arbeit zurück. Wenn sie nicht verbotener Weise in einem Kähnel mitfuhren. Auch abenteuerlich.
So, jetzt können wir weiter gehen. Nach kurzem kräftigem Anstieg, wird es wieder flacher. An der steilen Schneise vorbei, wieder etwas bergab - dann gabelt sich der Weg. Links führt der unseren Weg kreuzende Kalksteig nach oben, rechts beginnt der Abenteuerweg - weil doch, wegen des doch starken Bewuchses nicht leicht begehbar. Aber man kann ihn gefahrlos benutzten. Wir passieren auf dem Weg die Kähnelbahnschneise. Wenn wir genau schauen, sehen wir sogar noch rostige Reste der Bahn im Wald liegen. Die S185 sehen wir auch unter uns liegen.
Nach kurzem, wegen des Wegezustandes konzentriertem Wanderns erreichen wir eine kleine Lichtung, mit Fütterung und Feldscheune. Hier kann es etwas feucht sein, der Bach, welcher unten am Muldenweg aus der Holzrinne sprudelt, fließt hier eben einfach mal über den Weg. Aber keine Angst, es wird nicht schlimm. 100 m weiter sind wir schon am Zwischenziel - der Dreitelle, kurz oberhalb deren Einmündung in den Muldenweg.
Jetzt sind Entscheidungen zu treffen. Wir bleiben flach, folgen daher in alter Richtung dem Muldenweg bis zu dessen Ende. Der Muldenweg ist sicher kein echter Abenteuerweg, bei weitem aber nicht langweilig. Hier kann man eine Menge entdecken. Pflanzen, Pilze, Moose, Flechten, Tiere von Schnecke und Insekt, bis Schlange und Reh. Dazu einige alte Steinbrüche. Der Weg endet mit einer Brücke über die Mulde auf der S185. Nun müssen wir nun doch auf die Straße. Vorsichtig schauen wir zuerst nach links, dann nach rechts. Wenn kein Auto zu sehen ist, überqueren wir die Straße und gehen nach rechts. Wir überqueren erneut eine Brücke. Unter dieser streben die kurz zuvor sich vereinten Steinbach und Roter Fluss unter der Straße hin zur Mulde. Dann wenden wir uns nach links und dann an der zweiten Gelegenheit nach rechts in den beschilderten Schwarzen Buschweg. Diesen benutzen wir allerdings nur wenige Minuten, weil nach rechts gleich der Eisenbahnerweg abzweigt. Dieser soll uns zurück nach Holzhau führen. Wie der Name uns schon sagt, verläuft er parallel zur ehemaligen Eisenbahntrasse. Damit gelangen wir sicher zum Bahnhof und somit nach Holzhau zurück.
Die Strecke ist 6 km lang und überwindet insgesamt weniger als 100 m Höhe. Das klingt mehr als es ist und setzt sich halt aus einem ständigen leichtem auf und ab zusammen.
Die Wanderung auf der Karte.
Die Wanderung auf der Karte.
Die Karte zeigt uns einen Teil unseres Weges. Und zwar den Start. Mit Försterfelsen und Forsthaus- Etwa 1915.