Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Sonntag, 11. November 2012

Eisenbahn und Tourismus

in letzter Zeit mehren sich die Zeitungsartikel, welche von der Eisenbahn nach Holzhau handeln. Leider mit ungutem Tenor. Man spricht über Stillegung. Im Autoland Deutschland gehört die Eisenbahn vielerorts zu den Dingen welche sich "nicht rechnen". So wie Gesundheitswesen, Kultur und Bildung. Ich will das hier nicht weiter kommentieren, liest ohnehin keiner und diejenigen, welches es doch lesen, können sich gewiss ihren eigenen  Reim machen.
Diese Meldungen möchte ich aber als Anlass nehmen, nochmals (hatten wir hier schon einmal) über die Zusammenhänge zwischen dem Eisenbahnverkehr nach Holzhau und den Fremdenverkehr nachzudenken. Seit Mai 1885 konnte man mit der Eisenbahn nach Holzhau gelangen. Damit wurde buchstäblich Dampf für den Fremdenverkehr gemacht, denn es wurde nun für weite Teilen des besser verdienenden Bürgertums möglich, schnell und kostengünstig in die frische Luft des Erzgebirges zu gelangen. Diese Möglichkeit wurde offensichtlich auch gern angenommen.
So lohnte es sich für investitionsfreudige Menschen, Geld in den Fremdenverkehr zu stecken um mit diesem zu verdienen.


Einer dieser Investoren war der Frankenberger "Konfektionist" (er betrieb eine Zigarrenkistenproduktion), welcher die für diesen Blog die namensstiftende Sommerfrische bauen ließ. Zehn Jahre nach der ersten Personenbeförderung nach Holzhau, mit einem Zug, stellte er den Antrag zum Bau eines Hauses an der Holzhauer Brettelle. Noch im selben Jahr wurde das fertig, was später als "Richtes Sommerfrische" bzw. "Haus des Handwerks", weit über die Grenzen Holzhaus hinaus bekannt wurde. Mit dieser ersten professionellen Ferienanlage, wurde ein Boom eingeleitet, welche 100 Jahre anhielt und seinen Höhepunkt zu DDR-Zeiten hatte. Immer kamen die Urlauber mit dem Zug nach Holzhau - zu manchen Zeiten wurden Sonderzüge eingesetzt um den Ansturm zu bewältigen. Aber auch für die Anwohner war der Zug wichtig. Er brachte sie zur Arbeit nach Mulda, Freiberg und nach anderswo. Mit ihm fuhr man zum Shoppen, welcher früher noch schlicht als Einkaufen bezeichnet wurde und zu Kulturveranstaltungen, besuchte Freunde und Verwandte.
Das scheint vorbei zu sein. Für Touristen ist es bequemer und preiswerter geworden,mit dem Auto anzureisen und zum Einkauf nimmt man sowieso das Auto. Nur wenige benutzen noch den Zug, darunter Schulkinder. Mir gefällt diese Tendenz nicht, sie wird sich aber wohl nicht aufhalten lassen, wenn wir nicht selbst gegensteuern. Dazu muss man aber aktiv werden und zum Beispiel ganz bewusst die Bahn nutzen - selbst wenn es unbequemer scheint und (noch) teurer ist. Andere Wege gibt es nicht. Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten, den angereisten Touristen Urlaubs-Tickets zu finanzieren. Etwa so, wie es mit dem "Ski-und Wanderbus".
Inzwischen regt sich zum Glück Widerstand gegen die Pläne der Stilllegung der Strecke. Die Holzhauer Internetseite Holzhau.de berichtete darüber. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit. Aber wer hört schon auf das Volk?

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