Es ist schön, wenn es Ideen gibt, um den Tourismus im Erzgebirge zu stimulieren, diesen vielfältiger und auch breiter aufzustellen. Noch schöner ist es, wenn diese Ideen auch umgesetzt werden.
Allerdings habe ich das Gefühl, hier wird in letzter Zeit hauptsächlich an Extremsportler gedacht. 8000er BIWAK, um Wanderer in möglichst kurzer Zeit auf 14 mehr als 800 m hohe Berge zu bringen. Den neuen Kammweg - in 17 Tage über einen Wanderweg 289 km wandern.
Neuerdings gibt es auch Ideen für eine längere Mountain Bike Tour - "8000 Blockline". Mit 8000 zu bewältigenden Höhenmetern. Möglichst schnell. Wie Sportler so sind.
Allerdings komme ich hier als Wanderer unter die Räder. Und die Natur auch. Im tatsächlichen Sinne des Wortes. Denn normale Wanderer stören die hoch motivierten Radfahrer. Nicht nur, weil die Wanderwege oft ziemlich schmal sind und durch Fahrräder zerfurcht werden. Wer wandert schon gern und lässt die Gedanken schweifen, wenn immer ein ängstlicher Blick nach hinten geworfen werden muss? Für dieses "Erlebnis" muss ich nicht ins Gebirge fahren, dass habe ich zu Hause zum Nullarif!
Die Initiatoren haben offenbar selbst ein komisches Gefühl dabei, ermahnen sie doch potentielle 8000 Blockliner auf outdooractive.com, vorausschauend zu fahren und Rücksicht auf "eventuelle Wanderer und Spaziergänger" zu nehmen. Meine praktische Erfahrung mit Radfahrern lässt mich an solch Rücksicht zweifeln.
In "meinem" Wandergebiet zwischen Holzhau und Rehefeld habe ich mir die angedachte Streckenführung einmal genauer angesehen. Sie verläuft u.a. auf Trostgrundweg, Paulsweg, Alter Landstraße und dem Heuweg zur Steinkuppe. Auf der Kannelbergseite führen Kalk- und Reitsteig, der Schwerdtweg und Waldhornweg über den Kannelberggipfel. Auch der H-Weg wird benutzt. Später geht es auch über den Hemmschuh. Alles gestandene Wanderwege. Und unter besonderem Schutz, wegen der Natur stehend. Wie hier gewährleistet werden soll, dass der Naturschutz beachtet wird, ist mir ein Rätsel. Freunde der Natur sind unter den Initiatoren und Unterstützern offenbar in der Minderheit. Ich glaube kaum, dass diese eine Umgehungsstrasse durch ihr Grundstück oder Fahrradwege durch ihren Garten mögen würden. Ebenso kann mir schlecht vorstellen, dass sich der Forst so etwas bieten lässt. Aber es wird ja mit Quads auch auf dem Reitsteig gefahren.
Genug gemeckert. Ich bin gespannt, ob das durchgeht. Ich hoffe immer noch, dass die Vernunft siegt.
Warum nicht einmal ganz normale 800er Touren planen und propagieren? Für Menschen welche schon über 800 Monate alt sind oder 800 Tage alte Kinder dabei haben. So gibt es unter anderem die Möglichkeit 800 m kurze Strecken vom Hotel Lindenhof, dem Erzgebirgsgasthof "Erbgericht" oder dem "Eschenhof" zu wandern. Ziel ist bei allen die Brettdelle. Barrierefrei erreichbar und ohne gewaltige Anstiege zu bewandern. Zumindest im unteren Teil der wunderschönen Brettdelle. Als Mitnutzer hat man da höchstens mal Autos. Manch Wirt wäre vielleicht gar bereit, für unter 800 €-Cent Picknickkörbe zu liefern. Und möglicherweise kann es auch der Forst ermöglichen, dass ab und zu ein Sachsenforstmitarbeiter 800 Sekunden Zeit für einen Vortrag über den Wald hat. Das wäre schön.
Einen echten Haken hat mein Vorschlag jedoch. Auch dieser muss Menschen wirklich erreichen, welche ihn wahrnehmen wollen. Kleinigkeiten, wie zur Zeit in der Brettdelle nicht vorhandenen Sitzgelegenheiten erscheinen da eher leicht lösbar. Solche gab es früher schon einmal. Und sollten beschaffbar sein.
Die Karte zeigt den Eingang zur Brettdelle.
Im Jahr 1895 beantragte Ernst Richter aus Frankenberg/Sa. den Bau eines Wohnhauses in Holzhau. Mit dessen Fertigstellung, noch im selben Jahr, war die erste Holzhauer gewerbliche Einrichtung für den Tourismus entstanden. Die ersten "Sommerfrischler" kamen spätestens 1896. Holzhau ist heutzutage vor allem für Wintersportler anziehend, aber zu jeder Jahreszeit einen Urlaub wert. Auch wenn es "Richters Sommerfrische" seit ca. 75 Jahren unter diesem Namen nicht mehr gibt.
Willkommen
Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.
Warum ist eigentlich bei solch Touren neben den Stempelstellen nicht auch die an der Strecke liegende Gastronomie eingebunden? Bonuspunkte für Umsatz. Und Gaststätten nicht nur als Toilettenpunkt und Auffüllstation für die Wasserflasche?
AntwortenLöschenNiemand möchte verschwitzt im Viersternehotel Wasser trinken und kaum ein 4-Sterne-Gast möchte die schwitzenden Radler neben sich sitzen haben.
LöschenKlingt logisch. Die Gegend ist voll mit 4-Sterne Hotels. Die mir bekannten Hotels (auch solche mit Sternen) freuen sich im Sommer über JEDEN zahlenden Gast. Selbst verschwitzte Wanderer dürfen rein und werden freundlich bedient. Ein Hotel mit 4 Sternen gehört meines Wissens zu den Trägern der 8000er Blockline Sache.
LöschenDiese "8000er Blockline" wird das gleiche Schicksal erleiden wie der "Kammweg", der "Naturlehrpfad Trostgrund" oder der "Holzweg". Viel Geld ausgegeben und für nix.
AntwortenLöschenDer Tourist aus den alten Bundesländern wird diese Umrechnung von Höhenmetern in Dezimetern oder die Zusammenrechnung von abgefahrenen Höhenmetern als weiteren Beweis dafür nehmen, dass die Ossis Minderwertigkeitskomplexe haben und die Region NICHTS zu bieten hat.
... in Bezug auf die 8000 Blockline, stimmt mich das optimistisch und froh
LöschenDem Naturlehrpfad Trostgrund fehlt meiner Ansicht nach einfach Geld, um ihn instand zu setzen und (auch werbemäßig) zu pflegen. Dem Holzweg ein guter Startpunkt. Besser, er hätte diesen an einer funktionierende Gastwirtschaft.
AntwortenLöschen"Nicht so viel Werbung machen, es rennen schon genug Leute im Naturschutzgebiet rum und reißen die geschützten Pflanzen raus."
AntwortenLöschenFür diese Sorte Mensch, bedarf es keiner Werbung.
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