Mit welcher Kamera wird Walter Richter seine Fotos gemacht haben? Ich weiß auch das nicht. Anzunehmen ist, dass er eine Plattenkamera mindestens im 10 cm x 15 cm Format benutzte. Es ist auch gut denkbar, dass Walter Richter über mehrere Kameras verfügte. Im Haus, so wurde mir berichtet, stand einen Holzkamera mit dem scharzen Tuch. Tatsache ist, das Fotografieren war zur Wende vom 19ten zum 20ten Jahrhundert kein billiges Hobby. Allein die Kamera dürfte etwa 200 Mark gekostet haben. In Richters Sommerfrische hätte man dafür 1/2 Jahr Unterkunft bekommen. Ein Dutzend Platten kostete ca. 2 Mark. Körperlich anstrengend wird die Ansichtskartenfotografiererei auch gewesen sein. Die Kamera, die fotographischen Glasplatten und ein stabiles Stativ hatten ihr Gewicht. Letzteres war bei Filmempfindlichkeiten, welche nach heutigen Angaben 1 – 3 ASA entsprechen würden, unbedingt erforderlich um die langen Belichtungszeiten "wackelfrei" hinzubekommen. Auf den älteren Karten, sehen wir daher auch keine Personen. Dieses Equipment musste durch die Gegend getragen werden, um an die Stellen zu gelangen, von welchen das gewünschte schöne Motiv auf die Platte gebannt werden konnte.
Holzhau etwa 1910. Der Erbrichtsgasthof vor
Morgen- und Katzenstein. Der Morgenstein hat
gerade einen halben Kahlschlag hinter sich.
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