Warum baute Ernst Richter gerade in Holzhau? Ich weiß es nicht.
Gute Gründe gab es allemal. Das Tal der Mulde ist in Holzhau besonders schön. Standortvorteil zur damaligen Zeit, war die gute Erreichbarkeit durch das seinerzeit fortschrittlichste Transportmittel - die Eisenbahn. Egal ob von Chemnitz oder Dresden - mit umsteigen in Freiberg, war man schnell in der, ab 1885 mit dem Zug erreichbaren Holzhauer Sommerfrische. Auch von Leipzig (über Nossen) kam der Sommerfrischler schnell ans Ziel. Auch heutzutage ist Holzhau gut und bequem mit der Bahn erreichbar. Zum Beispiel von Berlin in 3 1/2 Stunden oder von Chemnitz oder Dresden in weniger als 1 1/2 Stunden. Nur Leipzig ist ein wenig von der Welt abgeschlossen. Von dort benötigt man fast so lange wie von Berlin. Aber heutzutage fährt man lieber mit dem Auto. Selbst wenn man damit nicht viel schneller als der Zug am Ziel ist.
Das Bild oben zeigt den Holzhauer Bahnhof mit Eisenbahn in einem Ausschnitt aus einer 1907 gelaufenen Ansichtskarte. (Erstveröffentlichung am 23.11.2011)
Diesen 13 Monate alten Beitrag, hole ich wieder mal nach vorn. Weil er nämlich aktuell ist. Wegen Meldungen über "Neuregelungen" der Finanzierung des ÖPNV und daraus abzuleitenden Befürchtungen zur Einstellung der Strecke nach Holzhau, hatte ich vor kurzem bereits berichtet -> Eisenbahn und Tourismus. Heute las ich in der Freien Presse von gestern, dass wenigstens bis 2019 die Finanzierung steht. Auf der sicheren Seite ist man damit jedoch nur vorübergehend. Es müssen also Fahrgäste her. Eine Strecke, welche unter geringer Nutzung leidet wird eingestellt. Also: Anwohner und Naherholer, nutzt die Bahn. Und auch vor Ort anwesende Touristen, sollten ihre Ausflüge nicht nur mit dem Auto, sondern auch mal mit der Bahn machen.