Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Vierstein-Wanderung

Nein. Ich habe mich nicht verschrieben. Es soll wirklich nicht Vierstern-Wanderung heißen. Wanderungen in und um Holzhau besitzen grundsätzlich das Prädikat von mindestens 4 Sternen. Das muss nicht besonders betont werden. Unserer heutige Wanderung berührt vier Orte mit besonderen Steinen.


Ausgangspunkt ist heute auch nicht der Spielplatz, sondern die kleine Parkfläche an der Kreuzung Johannes-Kamprath-Weg/Bergstraße in etwa 700 m Höhe. Wer also von unten kommt, hat bereits 100 m Anstieg und 1 km Weg in den Beinen, wer von oben (Fischerbaude) kommt auch 1 km Weg, aber 60 m Abstieg. Diesen Weg müssen wir zur Wanderstrecke addieren. Nur wer vom "Talblick" kam, der blieb etwa in der Ebene und nah am Startpunkt. hat später aber noch 1 km Rückweg. Die Grundstrecke führt uns über knapp 4 km und 150 Höhenmeter zum Ziel Fischerbaude. Also möglichst nicht am Montag wandern - da ist dort im Normalfall Ruhetag.



Los geht es in Richtung Osten. Hinein in den Wald. Nach 5 Minuten Weg bekommt dieser einen frischen Namen. Ab hier heißt er nämlich Schwarzer Buschweg. Links geht es über den Fütterungsweg ins Tal, rechts kann man noch oben gelangen. Wir gehen aber 5 Minuten weiter geradeaus. Kurz vor einem mächtigen Rechtsknick des Weges, führt ein kleiner Weg auf einige Lärchen hin. Da gehen wir hinein und sehen rechts unser erstes Ziel: den Abendstein
Keine Ahnung, warum der so heißt. Vielleicht weil er erst am Abend von der Sonne beschienen wird - bevor diese untergeht. 


Aber weiter. Zurück zum schwarzen Buschweg und herum um den Knick nach rechts. Nach ca. 5 Minuten quert eine Schneise unseren Weg. Diese müssen wir nach oben steigen. Der Anstieg ist mächtig, aber nur recht kurz. Es ist weniger schlimm, als es aussieht - auf 250 Meter Weg geht es ungefähr 40 m nach oben. Hier haben wir mit dem Morgenstein unseren zweiten Stein erreicht. An diesem Ort sollten wir auf die Kinder aufpassen. Der Stein verleitet zum klettern. An der Nordseite geht es jedoch sehr steil nach unten. Der Morgenstein bekommt bereits die Morgensonne ab. 




Wir folgen nunmehr einer etwa nach Süden führenden Schneise durch den finsteren Wald. Nach reichlich 500 m moderart ansteigendem Weg, sehen wir linkerhand den Katzenstein. Bei dessem Anblick erschließt sich uns sofort. warum dieser so heißt. Er befindet sich etwa 150 östlich des in Landkarten ausgewiesenen Gipfels von fast 800 m.

Gleich nach dem Katzenstein haben wir die Wahl. Entweder nach links oder nach rechts gehen. Heute nutzen wir den einfacheren und kürzeren Weg nach rechts. Einige Jahre war er praktisch unbegehbar geworden, weil er dicht und hoch von Gras und krautigen Pflanzen bewachsen war. Jetzt liegt er wieder frei, da er offenbar vom Forst benutzt wurde. Nach 200 m strikt Richtung Westen, ist der Weg zu Ende und stößt auf den langen Weg. Wir gehen nach links und nutzen dafür den rechten Weg der Gabelung. Sollten wir versehentlich die linke Gabel nutzen, ist das auch nicht schlimm. Es ist gehupft wie gesprungen. In diesem Fall müssen wir dann eben nach 300 m wieder nach rechts abbiegen. Auf jeden Fall kommen wir so zur südöstlichen Ecke des Oberdorfes von Holzhau, oberhalb der Siedlung "Schwarzer Buschweg".

Von hier laufen wir oberhalb des Ortes direkt an der Waldkante entlang und genießen die schönen Ausblicke in das steile Tal der Bitterbach. Aus etwa 750 m Höhe stürzt sich der kleine Bach in das Tal der Mulde, um dort bei ca. 600 m Hochzeit mit dieser zu feiern.

Wir gehen weiter geradeaus. Jetzt wieder durch Wald. Es geht jetzt auf dem Heuweg immer nach oben. Dabei passieren wir den Eingang zu einer kleinen Schlucht. Dort befand sich früher der Auslauf einer Sprungschanze. Jetzt soll hier ein Dachs wohnen.

Vom Heuweg führen zwei Wege nach links zu Steinkuppe, der höchsten Erhebung in der Ortslage von Holzhau. Wir benutzen die zweite. Sie ist einfacher zu begehen und führt uns, mit nur leichtem Anstieg auf den 806 m hohen Gipfel (heutzutage wird er oft mit 805 m angegeben). Der Berg hat alles, was ein Gipfel so haben soll. Gipfelkreuz und Gipfelbuch. Dazu die Reste des Anlaufturmes der ehemaligen Sprungschanze. Außerdem können wir Basaltsäulen, als Resultate früherer vulkanischer Tätigkeit sehen. Wir stehen praktisch auf einem Vulkan.  
Nun könnten wir den selben Weg zurück gehen. Ich beschreibe hier die Alternative. Diese führt uns steil nach unten und dann nach links durch einen ehemaligen Steinbruch - oberhalb der bereits vorhin gesehenen Schlucht. Zeitweise wurde das Areal des ehemaligen Steinbruchs als Freilichtbühne genutzt. 

Den Heuweg laufen wir bergab. Gehen an der nächsten Kreuzung nach links. Reichlich einen Kilometer haben wir noch bis zum Ziel Fischerbaude. Auf dem Weg noch einmal sehr schöne Talblicke. 

Hier der Link zur Strecke.

Samstag, 3. Dezember 2016

Im Weihnachtsland

Unbestritten ist das Erzgebirge das Weihnachtsland. Wenn man also richtig in Weihnachtsstimmung kommen möchte, sollte man in der Adventszeit unbedingt einmal in das Erzgebirge reisen. Sich dort ein weihnachtlich geschmücktes Dorf reinziehen und einen echt erzgebirgischen Weihnachtsmarkt besuchen. 
Seit nunmehr drei Jahren pflege ich die Tradition, den Freiberger Christmarkt zu besuchen. Zuerst allein, im vergangenen Jahr mit einem Freund und in diesem Jahr mit Freunden aus unserer kleinen Firmenwandergruppe. Leider nicht mit allen Teilnahmewilligen - dieses Problem ist eines der vielen Probleme bei 365-7-24 Schichtdienst. Obwohl gerade bei solchen Menschen die sozialen Kontakte besonders wichtig sind. Aber für einen kleinen Kreis hat es glücklicherweise geklappt. Allen hat der kleine, aber feine Christmarkt gefallen.Trotz guten Besuchs besinnlich und ohne Hektik.

Nach dem Christmarkt ging es mit der FEG nach Holzhau. Zum Weihnachts-Gänsekeulen-Essen im Erbgericht. Mein Lieblingskoch hatte sich wieder einmal selbst übertroffen. Es war ein Traum von einer Gänsekeule - die Gans und der Rotkohl sind nicht umsonst gestorben. Das wurde bei Rechenberger Bier und Altenberger Kräuterlikör (beides echt Weihnachtsland-Produkte) beglaubigt und besiegelt. 

Leider musste die für den folgenden Adventsvormittag geplante Brettellenwanderung abgebrochen werden. Das Wetter passte nicht so recht. Kalter Sprühregen. Schön war es dennoch. Ich freue mich auf Wiederholungen.

Ganz ohne Wanderung geht dieser Beitrag aber nicht zu Ende. Zum Schluss meines, mit der Adventsreise verbundenen Kurzurlaubs beteiligte sich der Wettergott an der Weihnachtsstimmung. Fiel doch ab dem Abend des letzten Novembertages reichlich Schnee. Am Morgen lagen dann etwa 12 - 15 cm des weißen Zeugs in Holzhau. Diese Gelegenheit nutzte ich zu einer kleinen Winterstimmungswanderung. Zuerst die Eckdaten.
Streckenlänge: 6,8 km,  Höhenunterschied: 182 m

Bei normalen Bedingungen kein Problem. Wir sind eben im Gebirge. Da geht es naturgemäß mal etwas steiler nach oben und dann wieder ebenso noch unten. Es sei denn, man dehnt die Auf- und Abstiege durch längere Wege. Bei meiner Wanderung im tiefen Schnee, war es etwas anstrengender als unter normalen Bedingungen. Ich bewegte mich sozusagen im ständigen Kniehebegang.

Aber nun zur Strecke. Startpunkt ist der Spielplatz hinter dem Hotel Lindenhof. Von hier  geht es am Hotel vorbei, über die Muldenbrücke und nach links auf dem Fußweg entlang der Mulde. Direkt an der ehemaligen "Richters Sommerfrische"/"Haus des Handwerks" geht es nach rechts in den Brettellenweg. Die Schönheit der Brettelle zu beschreiben, hieße Räuchermänner ins Erzgebirge zu tragen. Wer das mag, kann weiter oben den Link anklicken. Von hier beginnt der Anstieg nach oben. Von jetzt etwa 600 m, müssen wir auf mehr als 740 m hoch. Das hört sich schlimmer an, als es wirklich ist. Denn zum Bestaunen der schönen Natur, vor allem der großen Bäume, bleiben wir sowieso alle Nase lang stehen. Nach 1 1/2 km Brettelle kreuzt der N-Weg. Wenn wir auch noch nicht den höchsten Punkt der Wanderung erreicht haben, ab jetzt wird es moderat. Denn wir wandern nach rechts in den N-Weg hinein. Nach 500 m gelangen wir nunmehr zur Kreuzung mit dem Schwerdtweg. An diesem Ort beginnt auch der Reitsteig seinen Lauf. Alles gut ausgeschildert. Dem Reitsteig folgen wir. Viele bezeichnen den Weg als den schönsten Wanderweg bei Holzhau. Ich sage mal, es ist einer der schönsten. Vor allem aber, bietet er schöne Ausblicke auf Holzhau. Er führt außerdem durch wild romantische Natur. So zum Beispiel eine kleine Blockhaldenfläche. An welcher wir auch zu jeder Gelegenheit viele Tierspuren entdecken werden. Der Reitsteig schlängelt sich um die Berge. Verbleibt dabei immer auf etwa 700 m Höhe - zumeist etwas darüber. Wir überqueren die Kähnelbahnschneise und den daneben verlaufenden Kalksteig. Erreichen zuletzt die Dreitelle, ein schönes Nebental der Freiberger Mulde. Über den Dreitellenweg steigen wir wieder hinab ins Tal. Der Weg mündet unten in den Muldentalweg. Diesen nach rechts gehend kommen wir nach etwa 2 Stunden zurück zu unserem Ausgangspunkt. Am sichersten, indem wir, dort wo der Muldentalweg endet, kurz nach links über die Brücke gehen, die Straße überqueren und am Bahnhof vorbei laufen.

Die Wanderung auf der Karte.

Heute mal keine W. Richter Karte, sondern aktuellem Foto. Ich am Rande des Reitsteigs.

Werbung: Rechts neben dem Foto befindet sich der Link zu meinem Wanderbuch mit Ansichtskarten.






Dienstag, 1. November 2016

Wandern auf Straßen

... ist nicht sehr angenehm. Aus einer Vielzahl von Gründen. Ich versuche es daher auch möglichst zu vermeiden. Das klappt leider nicht immer. An Fußgänger wird im Autoland nicht wirklich gedacht. 

Zur Freude der Kraftfahrer - nicht nur der anreisenden Urlauber, sondern vor allem auch der auf das Auto angewiesenen Ortsansässigen, von denen etliche den Service für unseren Urlaub aufrecht erhalten - also zu deren aller Freude, wurde jetzt die S 185 zwischen Neuhermsdorf und Holzhau, nach Erneuerung wieder frei gegeben. Leider hat man erneut nicht daran gedacht, den Muldenweg zwischen Teichhaus und Holzhau, für Fußgänger freundlich an die Ortsteile anzuschließen. Nach wie vor muss der Spazierwanderer, um auf den Muldenweg zu gelangen ein Stück Straße gehen. Eigentlich blöd. Wären es Straßen oder Brücken für KFZ, würden wir darüber lustige Bilder und Posts in den "sozialen" Netzwerken finden.

Für den Weg aus Holzhau gibt es aber einen "geheimen" Zugang zum Muldenweg ohne die Straße benutzen zu müssen. Er ist abenteuerlich, aber eben gangbar. Machen wir aus der Not halt eine Tugend und aus dem Mangel eine Wanderung. 

Abenteuerlicher Weg ist ja etwas für Kinder. Los geht es daher auf dem Spielplatz hinter dem "Lindenhof". Nach einer Runde schaukeln und rutschen ist Abmarsch. Am "Lindenhof" vorbei, nach links, vorbei an der ehemaligen Ölmühle/Post - kurz nach rechts und dann links, vor der Feuerwehr in den N-Weg. Diesen steigen wir jedoch heute nicht hinauf. Unterhalb des Försterfelsens gehen wir nämlich gleich nach rechts, um in Richtung Kalksteig zu gelangen. Während die Kinder den riesigen Felsen bestaunen, denken wir kurz über den Namen "Kalksteig" nach. Dieser rührt von dessen Nutzung her. Über den sehr steilen, parallel neben und unter der Seilbahn (der "Kähnelbahn") zwischen dem Kalkwerk  Hermsdorf und dem Bahnhof Holzhau verlaufenden Weg gingen die Holzhauer zur Arbeit ins Kalkwerk oder kamen von der Arbeit zurück. Wenn sie nicht verbotener Weise in einem Kähnel mitfuhren. Auch abenteuerlich.

So, jetzt können wir weiter gehen. Nach kurzem kräftigem Anstieg, wird es wieder flacher. An der steilen Schneise vorbei, wieder etwas bergab - dann gabelt sich der Weg. Links führt der unseren Weg kreuzende Kalksteig nach oben, rechts beginnt der Abenteuerweg - weil doch, wegen des doch starken Bewuchses nicht leicht begehbar. Aber man kann ihn gefahrlos benutzten. Wir passieren auf dem Weg die Kähnelbahnschneise. Wenn wir genau schauen, sehen wir sogar noch rostige Reste der Bahn im Wald liegen. Die S185 sehen wir auch unter uns liegen. 
Nach kurzem, wegen des Wegezustandes konzentriertem Wanderns erreichen wir eine kleine Lichtung, mit Fütterung und Feldscheune. Hier kann es etwas feucht sein, der Bach, welcher unten am Muldenweg aus der Holzrinne sprudelt, fließt hier eben einfach mal über den Weg. Aber keine Angst, es wird nicht schlimm. 100 m weiter sind wir schon am Zwischenziel - der Dreitelle, kurz oberhalb deren Einmündung in den Muldenweg. 

Jetzt  sind Entscheidungen zu treffen. Wir bleiben flach, folgen daher in alter Richtung dem Muldenweg bis zu dessen Ende. Der Muldenweg ist sicher kein echter Abenteuerweg, bei weitem aber nicht langweilig. Hier kann man eine Menge entdecken. Pflanzen, Pilze, Moose, Flechten, Tiere von Schnecke und Insekt, bis Schlange und Reh. Dazu einige alte Steinbrüche. Der Weg endet mit einer Brücke über die Mulde auf der S185. Nun müssen wir nun doch auf die Straße. Vorsichtig schauen wir zuerst nach links, dann nach rechts. Wenn kein Auto zu sehen ist, überqueren wir die Straße und gehen nach rechts. Wir überqueren erneut eine Brücke. Unter dieser streben die kurz zuvor sich vereinten Steinbach und Roter Fluss unter der Straße hin zur Mulde. Dann wenden wir uns nach links und dann an der zweiten Gelegenheit nach rechts in den beschilderten Schwarzen Buschweg. Diesen benutzen wir allerdings nur wenige Minuten, weil nach rechts gleich der Eisenbahnerweg abzweigt. Dieser soll uns zurück nach Holzhau führen. Wie der Name uns schon sagt, verläuft er parallel zur ehemaligen Eisenbahntrasse. Damit gelangen wir sicher zum Bahnhof und somit nach Holzhau zurück.

Die Strecke ist 6 km lang und überwindet insgesamt weniger als 100 m Höhe. Das klingt mehr als es ist und setzt sich halt aus einem ständigen leichtem auf und ab zusammen.

Die Wanderung auf der Karte.

Die Karte zeigt uns einen Teil unseres Weges. Und zwar den Start. Mit Försterfelsen und Forsthaus- Etwa 1915.



Dienstag, 25. Oktober 2016

Der Herbst bleibt Meister

Jedenfalls für mich und was die Schönheit der Natur rund um Holzhau betrifft. Trotz der Fällung hunderter Buchen, war die Laubfärbung auch in diesem Jahr wieder wundervoll. Im Herbst ist aber nicht nur an der Kannelberg "Südwand" schön gefärbtes Laub zu betrachten. Überall auf den Wanderungen trifft man auf schön gefärbte Laubbäume, inmitten des doch vorherrschenden Fichtenforstes. Dazu später beim Waldumbau noch einige Zeilen. Während doch im Frühjahr und Sommer unterschiedliches Grün dominiert, geben die warmen Farben des Herbstes nicht nur ein bunteres Bild. Gelb, ocker, orange, rot, braun und viele Schattierungen dieser Farbtöne erzeugen Tiefe des Raumes.
In ausgiebigen Wanderungen haben wir das jeden Tag genossen. Und wer nun meint, das Wetter im Herbst sei launisch und oft unerquicklich, ist zwar grundsätzlich zuzustimmen. Jedoch halte ich dagegen, dass man sich einerseits durch richtige Kleidung dagegen schützen kann und zudem Reizklima gesund ist. Wer sich allerdings Urlaub nur mit Sonnenbrand erfolgreich vorstellen kann, hat im Herbsturlaub in Holzhau schlechte Karten.
Kluge Köpfe und fleißige Hände haben inzwischen auch wieder an die 20 neue Wegweiser errichtet. Das ist ja mehr, als nur ein Schild anzuschrauben. Zwischen Rechenberg, dem Holzhauer Vorort und Teichhaus dem Nachort, sind jetzt Buchensteig und Reitsteig nahezu komplett ausgeschildert. Ein paar Schilder fehlen noch östlich der Dreitelle. Aber auch da wird es weiter gehen - auch die Viertelle wird wieder gekennzeichnet. 
Vor ein paar Wochen hatte ich ja bekrittelt, dass der Heuweg nicht gekennzeichnet ist. Auch den Beschilderern war das aufgefallen. Jetzt ist der Heuweg ausgeschildert (und gemäht!). So können sich Wander, welche aus Richtung Batteleck oder Torfhaus bewegen, direkt zur Steinkuppe gehen, um sich dort ins Gipfelbuch einzutragen. Ein solches Buch gibt es auch an der Bergstraße kurz vor der Fischerbaude. Aus 7478 dm Höhe lässt sich von dort auch wunderbar ins Muldental und zu den Höhen des Kannelberges blicken. An dessem Fusse ist jetzt auch der Försterfelsen/Drachenkopf wieder frei geschnitten und auch von der Höhe der alten Landstraße gut zu sehen. 

Der Waldumbau rund um Holzhau, ist im Herbst besonders deutlich zu erkennen. In der Brettelle nehmen nach jeder Fällung einer Fichte, sofort Buchen das frei gewordenen "Lichtland" in Besitz. Da hier bereits viele Buchen wachsen, muss der Mensch hier gar nicht weiter eingreifen. Die alten Fichten sind inzwischen regelrecht von kleinen Buchen umzingelt. Als würden diese darauf warten, dass die "Alten" sich endlich hinlegen und Platz machen. Ich hoffe die Naturdenkmale von über 200-jährigen und bis über 50 m hohen Fichten bleiben noch eine lange Zeit erhalten. 

Auf der anderen Seite des Kannelbergmassivs, hin zum Gimmlitztal verläuft der Krötenbachweg. Der Wind hatte hier manch kahle Fläche geschaffen. Westlich des Weges wurden inzwischen viele Buchen gepflanzt. Auf der Ostseite wachsen viele relativ jungen Bergahorn. So wird auch hier aus einem Fichtenforst so etwas wie ein Mischwald.

Heute wieder mal ein aktuelles Foto. Aufgenommen jetzt im Oktober. Es zeigt einen kleinen Ausschnitt der Brettelle.


Montag, 10. Oktober 2016

Urgroßvater

Heute vor 100 Jahren fand der Tod meinen Urgroßvater Hermann Dietrich. Er starb als Soldat im 1. Weltkrieg. Sein Name steht als einer von 20 Männern auf dem Gedenkstein in Holzhau. 

Ich schreibe heute mal einen Absatz aus meinem Ansichtskarten-Wanderbuch ab, um daran zu erinnern. Es ist die Geschichte vom Anwandern nach Rechenberg. Über den Schanzenweg ging es nach Rechenberg und der Alten Straße entlang zurück nach Holzhau. Dann wird es so beschrieben:

"Soeben sind wir beim Leubner – Bäcker vorbei gelaufen. Jedenfalls war es so, als unser Nossener Sommerfrischler in Holzhau weilte. Die Bäckerei existierte von 1900 bis 1916. Dann zog der Bäcker Hugo Leubner für Vaterland und Kaiser in den Krieg, so wie viele andere Holzhauer vom Acker ins "Feld" zogen. Hugo hatte das Glück wieder heimzukehren, die Bäckerei öffnete er aber nicht wieder. Nicht wieder nach Hause kamen folgende Holzhauer: Bruno Grohmann, Emil Löwe, Kurt Anders, Max Aehnelt, Martin Müller, Bruno Herklotz, Ewald Löwe,  Paul Walter, Oskar Dittrich, Gerhard Göhler, Hermann Dietrich, Wylli Böhme, Georg Anders, Max Lehmann, Albin Zimmermann, Alfred Löwe, Hugo Welz, Max Zimmermann, Oswald Aehnelt, Bernhard Richter."

Donnerstag, 22. September 2016

8000er im Osterzgebirge

Im vergangenen Holzhau-Urlaub habe ich zwei Mal das Fremdenverkehrsamt besucht und hatte dort sowohl angenehme als auch informative Gespräche mit der Chefin des FVA der Gemeinde. Welche zugleich das gesamte Personal des Fremdenverkehrsamtes für Rechenberg-Bienenmühle, Clausnitz und Holzhau darstellt. Im Büro des Amtes liegt eine Menge Informationsmaterial aus.  Das vom Telefonbuch-Verlag Sachsen verlegte Heft: "14 Achttausender im Osterzgebirge" erschien mir recht interessant und wurde also mitgenommen. Zumal ich die Mehrzahl dieser Gipfel bereits erklommen habe. Ohne Seil und ohne Sauerstoffgerät. 
Für die unmittelbar im Umfeld von Holzhau befindlichen Gipfel der Steinkuppe und des Kannelberges habe ich mir das Beschriebene mal etwas genauer angesehen. Leider entdeckte ich dabei auch ohne Lupe einige Fehler. Auf Basis der abgedruckten Wegbeschreibungen wird es schwer fallen die Berge zu finden. Nachdem man die Steinkuppe dann doch entdeckt hat, könnte Enttäuschung aufkommen. Denn das Quelltal der Freiberger Mulde ist vom Gipfel schwerlich zu überblicken. Ich will aber nicht nur meckern, sondern alternative Wegbeschreibungen aufzeigen. Ich habe es auch einfacher, weil ich solch Beschreibung nicht in zwei oder drei Sätzen machen muss. Fehlende Markierungen kann ich durch mehr Text ausgleichen. Ich lasse den Wanderer aber in Holzhau untergebracht sein. Etwa im Erbgericht oder Lindenhof. Von hier aus kann er über den Eisenbahnerweg oder den Muldenweg Richtung Teichhaus gehen. 
Wenn der Wanderer, so wie im Heft aufgezeigt, aus Richtung Teichhaus über die Torfstraße läuft, ist es tatsächlich möglich, auf kurzem Weg über den Heuweg zu gehen. Leider ist dieser an der Torfstraße jedoch nicht ausgeschildert, daher durch den Ortsunkundigen schwer zu entdecken.* Wer es doch wagen will: der Weg führt ca. 300 m hinter dem Torfhaus (hier kann man zuvor einkehren) nach rechts in den Wald, es ist der Weg nach dem Freiberger Weg. Besser ist es, die Torfstraße bis zur "Fischerbaude" (Montags Ruhetag) weiter zu gehen, um dort entsprechend der Tageszeit Mittag zu essen oder sich mit Kuchen bzw. einem Eisbecher zu stärken. Die Fischerbaude verlassen wir nach links (bergauf) und betreten hinter dieser den links abgehenden Steinweg. Er führt uns am Waldrand, später einige Meter tief im Walde, in Richtung der Steinkuppe. Von den etwa 500 m Steinweg, welche wir laufen, gibt es wunderbare Aussichten hinüber zum Töpferwald mit dem Kannelberg und hinein in das Muldental.  Nach der genannten Strecke entdecken wir auch den hier ausgeschilderten Heuweg, mit Zielansprache für die Steinkuppe. Also erst rechts und dann links. Die letzten Meter vor dem Gipfel geht es ziemlich steil nach oben. 

Zurück geht es erst wieder einmal über den Heuweg. Den Steinweg überqueren wir und gehen vorsichtig bergab bis zur asphaltierten Straße. Wir befinden uns nun in der obersten Ortslage von Oberholzhau und in einer Entscheidungssituation. Straße oder nicht Straße? Wem Straßenwandern nichts ausmacht, geht nach links in die Alte Straße. Vorbei am ehemaligen FDGB-Ferienheim "Fortschritt". Es geht dann wieder stärker bergab. Der Weg bietet weiterhin guten Aussichten auf Ort und Landschaft. Besonders auf Höhe des Hotels "Talblick" und an der Linde. Fast ganz unten angekommen geht es nach rechts in den "Tannenweg". Dieser ist nicht Weg sondern Straße. Wir folgen dieser, lassen die Bahnschranke und den Bahnhof Holzhau links liegen. 5 Minuten Weges hinter dem Bahnhof, treffen wir auf die Wanderer welche lieber durch den Wald gehen wollten. 

Diese sind oben nicht links, sondern geradeaus gelaufen. Nachdem sie sich am schönen Blick ins Tal erfreut hatten, waren sie auf dem schwarzen Buschweg in den Wald eingetaucht und bergab gelaufen. Später gelangten sie an eine Wegkreuzung. Nach links geht es in den Ort, geradeaus weiter auf dem Schwarzen Buschweg. Die Waldwanderer mussten hier aber nach links, bergab in den Fütterungsweg. Über diesen gelangten sie auf den Neubrückenweg und bogen nach rechts in diesen ein. Und da wo dieser endet, ist auch der Tannenweg am Ende. 
Ein Stück nach unten, beim alten Bahnwärterhaus, erreichen wir die Muldenstraße, überqueren auf der Straßenbrücke die Freiberger Mulde und gehen rechts in den Muldenweg. Wer Interesse hat kann hier die aufgestellten Infotafeln zur Natur studieren. Schon nach kurzem Weg zweigt nach links, der gut begehbare, aber ziemlich steil nach oben führende Dreitellenweg ab. Aber irgendwie muss man ja wieder zu mehr als 8000 dm gelangen. Der Dreitelle folgen wir bis zu "Höhnes Ruh". Aufpassen, in Höhe Reitsteig müssen wir mal kurz nach links und dann wieder nach rechts. Ist aber eigentlich am Wegzustand deutlich erkennbar. 
An "Höhnes Ruh" geht es nach links - so etwa 500 m folgen wir diesem Weg (Schwerdtweg). Dann zeigen die Loipenschilder scharf nach rechts in eine Schneise, welches sich auch nach links fortsetzt. Das ist die Trasse der ehemaligen Seilbahnstrecke zwischen Kalkwerk Hermsdorf und dem Bahnhof Holzhau. Wir gehen nach rechts und gelangen nach 250 m an den nach links führenden Weg zum Kannelberg - unserem Ziel. 
Und nun? Irgendwie müssen wir wieder zurück nach Holzhau. Am besten einfach weitergehen und am Ende des Weges nach rechts auf den Kannelbergweg Richtung Kalkstraße. Das hat nebenbei den Charme, nochmals die 8000 zu überschreiten. Dann nach links in die Kalkstraße. Bei klarer Sicht kann man von hier oben bis zur Augustusburg blicken. Diese liegt genau in der Sichtachse der Kalkstraße. Wir gelangen nun auf einen größeren Platz, an welchem sich mehrere Wege treffen. Wir benutzen den Weg nach links - durch die Brettelle. Ein forstlich genutzter Weg, daher in modernen Wanderkarten nicht als Wanderweg ausgewiesen. Für mich jedoch einer der schönsten Wege. Schon wegen der vielen starken und hohen Buchen und Fichten im unteren Teil.

Die Karte zeigt uns das Holzhauer Oberdorf mit der Steinkuppe im Hintergrund. Damals noch 806 m hoch.

* inzwischen ist der Heuweg auch ausgeschildert (Stand: Oktober 2016)


  

Sonntag, 4. September 2016

verkalkter Urlaub

Urlaubszeit ist auch Wanderzeit. Unsere zwei Wochen Holzhau-Urlaub waren wieder unbeschreiblich schön - so etwas muss erlebt werden und lässt sich in Worten nicht beschreiben. Ein Lyriker könnte das vielleicht. Aber wer liest schon noch Gedichte? Also nur kurz die Fakten. Temperaturen um die 20 - 25 °C, blauer Himmel, ab und zu eine Wolke für das Foto. Und die gesamte Zeit wurde der Regenschirm nicht benötigt. Ich wiederhole: Holzhau im Erzgebirge. Nicht etwa irgendwo am Mittelmeer. Ein Traum für den Urlaub, ein Problem für die Natur. Denn das Leben giert nach Wasser. Dem Wald hätte der Regen sehr gut getan.


Apropos Wald. Praktisch über den gesamten Zeitraum des Urlaubs waren die Waldeingänge zum Töpferwald, jeweils von Montag bis Freitag gesperrt. Wegen Bodenschutzkalkung durch Hubschrauber. Eine bestimmt wirklich notwendige Sache für den Wald und von Fachleuten sicherlich verantwortungsbewusst entschieden. So hoffe ich wenigstens. Denn die Fällung hunderter Buchen im FFH  Gebiet „Buchenwälder bei Rechenberg-Holzhau“ in eben diesem Töpferwald, wurde ja auch von Fachleuten entschieden, durchgeführt und überwacht. 

Die Baumdichte in meinem Berliner Wohngebiet ist gefühlt größer, als die im betroffenen Waldgebiet. Da hat inzwischen der Wind schon wieder einige Buchen zusätzlich geschmissen. An einem der heißesten Tage des Urlaubs habe ich dort mal gefühlt und gemessen. In der durch die intakte Baumkronenschicht abgeschatteten Brettelle lag die Temperatur auch in der Mittagshitze in 1 m Höhe bei etwa 24 °C. Der Boden fühlte sich feucht an. Dort wo sich der stark ausgedünnte Wald befindet und wenigstens die Hälfte des Waldes von Vor- bis Nachmittag von der Sonne bestrahlt wird, lag die Temperatur selbst an den wenigen schattigen Stellen oberhalb 30 °C. Und es war prasseldürre! Aber an diesem Ort, ist sicherlich der Kalk besonders gut auf den Boden gelangt. Um die Qualität des Waldbodens zu verbessern. Ob es dort noch erwähnenswerte Bodenlebewesen gibt? 

Ob sich das mit der Waldsperrung nicht flexibler handhaben lässt? Klare Hinweise auf mögliche Gefährdungen für Wanderer, verbunden mit präzisen Tageshinweisen auf die Streugebiete - z.B. im Rundfunk. Bei Blitzern und Staus für die Kraftfahrer klappt das doch auch. Übrigens gerieten wir, ohne Schaden zu nehmen, in den Streubereich einer der Hubschrauber. Auf dem Eisenbahnerweg - also außerhalb des gesperrten Gebietes. 


Insgesamt konzentrierten sich die Wanderaktivitäten mehr auf den Fischer- und den Ringelwald. Zum Glück gibt es ja im Gebiet um Holzhau Alternativen. Und der nächste Urlaub ist bereits angemeldet. 





Montag, 22. August 2016

olympisches Wandern

Die Veranstaltung, welche nach meinem dafürhalten schon geraume Zeit nicht mehr dem olympischen Gedanken entspricht ist vorbei. Schon mehrfach hat diese durch Boykott, zur Durchsetzung politischer Ziele ihre Unschuld verloren Insofern sie diese nicht schon lange vorher verloren hatte. Trotz meiner Vorbehalte geht mein Glückwunsch an alle teilnehmenden  fairen Sportler.  

Für künftige Olympischen Spiele hätte ich einigen Gedanken. 
Zuerst sollte der Sport nicht mehr zur Durchsetzung politischer Ziele einzelner Gruppen und Staaten genutzt werden dürfen. So wie es in der Charta eigentlich auch steht. Ein Verzicht auf Nationalteams mit Fahnen und Hymnen würden das befördern. 
Ebenso würde der Verzicht auf die, mit ständig wachsendem Pomp betriebenen Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen der Idee gut entsprechen. Es genügt, wenn sich die Sportler mit ihren Fans treffen, gemeinsam feiern und den Geist der Freundschaft und Fairness bekräftigen - was auch für Zuschauer gelten sollte. Was die Freunde fairen sportlichen Wettkampfes in Rio so erleben mussten, war teilweise sehr unterirdisch!
Die Spiele sollten zudem nur noch an Orten stattfinden, welche bereits über die notwendigen Sportstätten und Infrastruktur verfügen. Völlig sinnlos ist es für eine einzige Veranstaltung Gewachsenes zu zerstören

Genug geschwafelt, Volker! Hier mein sportlicher Vorschlag. Wandern zu Fuß, mit dem Boot und dem Fahrrad sollte olympischen Disziplinen werden. Was entspricht denn mehr dem olympischen Geist, als gemeinsam betriebener Sport, bei welchem es keinen Sieger gibt, aber alle gewinnen?

Dienstag, 12. Juli 2016

welches ist der Wert eines Baumes?

An diesem Beitrag bastle ich schon eine Weile dran herum. Es ist auch gar nicht so einfach den Wert einer Sache, eines Wesens, einer Person zu bestimmen. Wobei letzteres eigentlich noch das Einfachste ist. Unsere Konventionen sagen uns, dass der Wert eines Mensch unermesslich groß und daher zu schützen ist. Beim Menschen, zu welchen wir ein besonders inniges Verhältnis haben, möchten wir gar, dass sie unendlich Leben. 
Wer menschliches Leben zerstört, wird daher schwer bestraft, selbst noch ungeborenes Leben wird von diesem Schutz nicht ausgenommen - auch wenn hier unterschiedliche Zeit der Dauer der Existenz dieses heranwachsenden Lebens angesetzt wird. 
Einen Unterscheidung machen wir hier nur bei Staaten - jedenfalls die "guten" Staaten. Diese dürfen für "höhere Interessen" auch Menschen töten lassen. Dabei auch Kollateralschäden zulassen. Zum Beispiel im Krieg oder durch die einseitige Erklärung, wir würden uns im Krieg befinden. 


Bei Tieren beginnt eine stärkere Differenzierung. Das Haustier, besonders, wenn es mit uns nah verwandte Säugetieren sind, sehen wir ebenfalls diesen besonderen Wert des Lebens an - es ist des Lebens wert. Den verstorbenen Zierfisch hingegen, spülen wir einfach durch den Abfluss und ersetzen ihn gegebenenfalls.

Wie ist das nun bei Pflanzen, z.B. Bäumen? Welchen Wert haben diese für uns? Große Einigkeit besteht z.B. darin, dass der WALD an sich wertvoll ist! Darum werden manche Wälder sogar geschützt. Warum? Na, weil er uns persönlich nützt. Denn, der Wald speichert Wasser, erneuert die Luft, erzeugt Sauerstoff, klimatisiert, ist wichtiger Teil im ökologischen Kreislauf, hat erholungswert, usw., usf.. Und - genau, er liefert uns Rohstoffe, vor allem Holz. 
Doch Stop! Macht all das der Wald? Oder doch eher das Individuum Baum. Damit haben aber sicherlich fast alle Menschen ein Problem, einem Baum oder einer Pflanze allgemein den Status zuzugestehen INDIVIDUUM zu sein. Denn letzteres wird eigentlich nur dem Menschen zugebilligt. Einzigartig zu sein, sich von anderen zu unterscheiden, Rechte (und Pflichten) zu haben, eine Würde und Gefühle zu haben. Und sich als ICH zu erkennen. Was ursprünglichen Völkern völlig normal erscheint, nämlich dass Tier, Baum und gar Mineral mein BRUDER sind, haben wir vollständig verdrängt. Es sei denn es ist unser Haustier (siehe weiter oben) - diesem gestehen wir all das zu. Selbst Gefühle und Selbsterkenntnis. Jeder, der so etwas auch auf Bäume ausdehnen möchte, gilt irgendwie als skurriler Spinner. Aber woher wissen wir eigentlich, dass Bäume nicht fühlen und sich selbst erkennen? Nur weil wir bislang kein zentrales Organ dafür entdeckt haben, sagt eben die Mehrheitsmeinung es wäre so. Die Mehrheitsmeinung sagte aber auch schon einmal, dass sich die Sonne um die Erde bewegt.

In welchem Organ gefühlen eigentlich wir? Im Kopf? Die Schmetterlinge haben wir aber eindeutig im Bauch! Angst schnürt uns die Brust ein. Und die Beine werden uns schwach. Wir sollten also zumindest so ehrlich sein, uns einzugestehen nicht ganz korrekt zu differenzieren. Dabei müssen wir nicht unbedingt einen Baum umarmen oder gar so weit gehen wie Lynn Margulis und James Lovelock. Diese erklärten nämlich in ihrer Gaia Hypothese den gesamten Planeten Erde zum Lebewesen. Klingt nicht ganz unlogisch, da ja alles irgendwie zusammenspielt. Alle Wesen, die Atmosphäre und selbst die Minerale.





Freitag, 8. Juli 2016

Auf dem Dach von Mittelsachsen.

Eigentlich hatte ich mir den Aufstieg zum Dach des Landkreises Mittelsachsens  bereits für den Juni dieses Jahres vorgenommen. Das hat dann irgendwie nicht geklappt. Nun habe ich es eben in das Projekt 200 eingebaut, in welches es schon wegen der Tourenlänge von über 40 km gut passte. 
Das Dach ist völlig unspektakulär und befindet sich inmitten eines großen Waldgebietes, welches sich von Tschechien her erstreckt. Der "Dachfirst" misst etwa 855 m, befindet sich unmittelbar an der Staatsgrenze zu Tschechien und gehört zum Hang, des sich im Nachbarland erhebenden 875 m hohen Pestrý. Vom höchsten Punkt Mittelsachsens sind es auch nur noch reichlich 5 km Luftlinie bis zum fast 1000 m aufragenden höchsten Berg des Osterzgebirges. Aber nicht der "Dachfirst", sondern die beiden höchsten Einzelerhebungen diesseits der Grenze waren mein Wanderziel. Der Kohlberg (837 m) und der Kluge-Hübel (834 m). 
Der Weg dorthin ist recht einfach beschrieben und folgt zu Beginn, mir gut bekannten Wegen. Erstes Etappenziel bildete dabei der Floßgrabenblick nordöstlich von Cämmerswalde. Über den Georgenthaler Weg und entlang der Neugrabenflöße gelangt man recht angenehm dorthin. Der Blick von der, nur wenig über 700 m liegenden Aussicht ist herrlich. Die Größe macht es eben nicht immer - oft genügt eine gute Position. Unter einem liegt die Talsperre Rauschenbach. Dahinter Schloss Purschenstein und der Schwartenberg. In der Ferne erkennt man die beiden höchsten Erzgebirgserhebungen, den Keilberg und den Fichtelberg. Auch unser Ziel können wir schon erahnen.  

Wir reißen uns los vom schönen Anblick und gehen im wahrsten Sinn des Wortes querfeldein zum zwischen Deutschgeorgenthal und Cämmerswalde verlaufenden Wanderweg, welchem wir einfach nach rechts folgen. Kurz vor Cämmerswalde biegen wir links ab, die nächsten Zwischenziele "Flugzeug" und Talsperre Rauschenbach sind ausgeschildert. Da ich an einem Montag unterwegs war, hatte die Gaststätte an der Interflug IL-14 wegen Ruhetag geschlossen. Ich hätte sowieso nur Pausenzeit für eine zuckerhaltige Orangenlimonade gehabt. So bog ich halt ohne Stop nach links ab um zum Damm der Talsperre Rauschenbach zu gelangen. Der ist schnurgerade und nicht ganz 350 m lang. Die halbrunde, 300 m lange Mauer der Talsperre Klingenberg empfinde ich als ästhetischer. Nach Überquerung der Staumauer erst mal ein kurzer Straßenabschnitt, welcher zu bewandern war und dann geht es fast nur noch bergauf. Auf den insgesamt 5,6 km Strecke von der Staumauer bis zum Kohlberg, sind 270 m an Höhe zu überwinden. Die Schönheit der Strecke mindert jedoch dessen Mühen. Der Weg ist gut in Schuss und führt durch Wald aus hauptsächlich Fichten. Es gibt aber bis ganz nach oben auch immer wieder Buchen - bis ca. 1800 dort der Hauptbaum, sowie Birken und Lärchen. Es geht immer entlang des Rauschenflusses, welcher hier geduldig ein 140 m tiefes Kerbtal in den Hang fräste. 
Nach exakt 1h und 7 Minuten hatte ich die 5600 m zwischen Talsperre und dem Ziel Kohlberg erreicht. Der Gipfel ist prima ausgeschildert und auch der Weg dahin gut gepflegt. Das ist durchaus erwähnenswert, weil leider nicht unbedingt üblich. Eine Schautafel informiert über den Berg. Von hier aus geht es wieder zum Hauptweg, welcher Zigeunerweg heißt zurück. Am Göhrener Tor vorbei bin ich auch schnell zum zweiten Gipfel des Tages, dem Kluge-Hübel gelangt. Benannt nach dem von 1963 bis 1990 dort tätigen Revierförster, welcher sich um die Aufforstung des Rauchgas geschädigten "Daches" mit japanischer Lärche, Moorbirke und anderen gegenüber Rauchgas harten Gehölzen verdient gemacht hatte, um somit den Wald zu erhalten. Was gelang - wie man sieht. Vom Kluge-Hübel kan man auch ein wenig in die Ferne Blicken. Eine Schneise gibt nämlich den Blick zum höchsten Gipfel des Osterzgebirges frei - dem 956 m messenden Loučná. 

Auf dem Kohlberg

Für den Rückweg wählte ich den westlichen Stangenweg. In Rauschenbach vorbei am Wildgehege und dem ehemaligen FDGB-Erholungsheim "Paul Gruner". Heutzutage als Senioren- und Pflegeheim genutzt. Am Fuß der Staumauer der Rauschenbach-Talsperre kletterte ich den steilen Weg zur Straße hoch und ging über Neuwernsdorf, Deutschgeorgenthal. das Holzhauer Oberdorf und den Muldenweg zurück.
Mir hat es gefallen. So werde ich dieses Ziel gewiss noch einmal ansteuern.


Freitag, 24. Juni 2016

Projekt 200

Anfang Juli habe ich, durch eine, für mich günstige Konstellation meiner Schichtdienste 5 Tage am Stück frei. Diese nutze ich für einen kurzen Wanderausflug nach Holzhau. Also genau so, wie man es von mir auch erwartet. 
Für die 100 Stunden welche mir zur Verfügung stehen, habe ich mir jedoch etwas Besonderes vorgenommen. Ich will nämlich 200 km wandern. Für harte "Ultra"-Wanderer sicher nicht außergewöhnlich - für mich aber schon so etwas wie ein Abenteuer. Einen fast kompletten Anreisetag, drei vollständige Tage, sowie den halben Abreisetag habe ich Zeit, meinen Wunsch umzusetzen. Zum Glück haben wir gegenwärtig mehr als 16 Tagesstunden zwischen Sonnenauf- und untergang und somit Wanderlicht. 
Dennoch erfordert die Realisierung eine entsprechende Planung, günstiges Wetter und ein wenig Glück mit der Gesundheit. Richtig selbst bestimmen kann ich nur die Planung. Die beiden anderen Komponenten, lassen sich nur zum Teil beeinflussen oder wenigstens berücksichtigen. Dauerregen, zu große Hitze oder eine Blase am Zeh kann hier viel durcheinander bringen.

An den kompletten Tagen muss ich, um mein Gesamtziel zu erreichen, deutlich über der Streckenlänge eines Marathonlaufes bleiben. Dabei sollen die Wanderungen auch einen Sinn haben, geht es mir doch nicht hauptsächlich darum, bestimmte Streckenleistungen zu erzielen. Vor allem will ich etwas Schönes erleben, Interessantes entdecken und Neues kennenlernen. Dabei kräftig entschleunigen. "Nur aufs Ziel zu sehen, verdirbt die Lust am Reisen" sagt dazu der Dichter Friedrich Rückert.


Und so sieht die Planung aus.

Am Anreisetag mache ich eine Weißeritztal- und Talsperrenwanderung. Mit dem Zug geht es bis nach Klingenberg-Colmitz. Von dort führt mein Weg nach Süden, immer in der Nähe der Wilden Weißeritz, vorbei an den Talsperren Klingenberg und Lehnmühle. Die Wanderung ist so für mich neu. Erst ab der Talsperre Lehnmühle gelange ich, in  meinen Füßen bekanntes Wandergebiet. In der Weicheltmühle werde ich kurz rasten. Und je nach Zeit und Kondition die Reststrecke nach Holzhau auswählen.

Eine zweite Wanderung wird mich zur Kohlhaukuppe führen. Ebenfalls ein für mich bislang noch nie erwandertes Ziel. Auch wenn ich etwa 2/3 des Weges bis dahin schon mehrfach bei Kahlebergbesuchen gewandert bin.

Auch die dritte und längste meiner Wanderungen ist mit neuen Zielen verknüpft. Ich werde nämlich den Kohlberg und den Kluge-Hübel "besteigen". Mit jeweils mehr als 830 m, sind das die höchsten Gipfel des Landkreises Mittelsachsen. Diese Wanderung wird auch den Schwartenberg beinhalten.

Ein vierte Tageswanderung führt mich wieder einmal zum Röthenhübel, einem sehr schönen Aussichtspunkt bei Nassau. Gute Sicht vorausgesetzt, lässt mich von hier sowohl den Keilberg, Fichtelberg und Schwartenberg, als auch Augustusburg betrachten. 

Selbstverständlich werde ich später berichten, ob und wie das geklappt hat. 

Als Foto heute etwas weiter von Holzhau entferntes. Eine Ansicht aus Ober-Langenau. Vor 100 Jahren versendet. Heute ein Ortsteil von Brand-Erbisdorf. 








Sonntag, 12. Juni 2016

zum Bahnhof über die klappernde Mühle

Wie angekündigt noch ein kurzer Bericht über die Abschlusswanderung meines Mai/Juni Intermezzos in Holzhau. Die Abreise war selbstverständlich so geplant, dass ich noch zu Mittag esse, bevor ich abreise. Und vor dem Essen kommt das Wandern. Seit die neuen Müllersleute in der Weicheltmühle residieren, habe ich dort noch nicht zu Mittag gegessen. 
Also lief ich nicht direkt zum Bahnhof, sondern wählte einen kleinen Umweg über die Weicheltmühle. Nutzte als Anmarsch den Weg über die Dreitelle, den H-Weg und die Gimmlitzquelle. Das Wetter dafür war prima. 
Das von mir ausgewählte Mahl passte auch gut zum schönen Wetter: Schafskäse mit Oliven, Knoblauch, grünem Pfeffer, Brot und Salat. So richtiges gutes Landessen. Dazu die angenehme Gastfreundschaft und Rechenberger vom Fass. Herz, was willst du mehr?

Auf dem Rückweg verabschiedete ich mich von der Brettelle mit seinen hohen Fichten und Buchen. Habe es im übrigen jetzt auch noch einmal nachgelesen. Die dortigen Buchen sind auch in statistischem Sinne eine Rarität. Altbestände von über 160 Jahre alte Buchen mit 80 cm Stammdurchmesser, machen nur 0,2% der Waldfläche Deutschlands aus. Das sollte touristisch vermarktet werden. Nicht nur auf dem Kammweg durch Holzhau hindurch rennen, sondern auch einmal abseits des dekretierten Kammes verweilen.

Also Bild heute eine Blick auf die Buchen westlich des Kannelberges. So sah es da vor über 100 Jahren aus.


Samstag, 4. Juni 2016

100 km nach dem 100. Katholikentag

Das passt prima zusammen. Der 100. Katholikentag ist in Leipzig zu Ende gegangen und ich fahre zum 100. Male nach Holzhau. Da nimmt man sich selbstverständlich vor, mindestens 100 km zu wandern. In der Hoffnung, dass es trotz schlechter Prognosen nicht 100 Liter regnet. So fuhr ich also mit der Bahn gen Holzhau. An dieser Stelle muss ich mal ein wenig kritteln - seitdem die Bahn den 5 Uhr Zug von Berlin nach Dresden strich, benötigt man statt 4 jetzt sogar mehr als 5 Stunden nach Holzhau. Wenn mein Zug in Dresden einfährt, sehe ich den Zug nach Hof den Bahnhof verlassen. Und mit diesem wäre ich dann kurz nach 10 in Holzhau. Sei´s drum. 
So war ich also Dienstags kurz nach 12 in Holzhau und hatte Mittwoch, Donnerstag und den halben Freitag vor mir, um meine Wanderziele umzusetzen. Nach dem Mittagessen im Erbgericht, ging es also sofort mit der rund um Holzhau Wanderung los. Passend zum Katholikentag, verläuft ein Teil dieser Route auf dem Pilgerweg, inzwischen gut ausgeschildert und beschrieben. 
Diese Tour war praktisch zum anwandern. Die geplante Hauptwanderung schenkte ich mir selbst zum Kindertag. Vor dem Frühstück, ab etwa 6:30 Uhr erst einmal 7 km über Brettelle - N-Weg - Reitsteig - Buchensteig. Nach dem Frühstück, dann der Sonne entgegen nach Osten. Immer am Wasser entlang, erst die Mulde, dann der Hirschbach und später, rund um den Hemmschuh entlang des Holperbaches. Dieser mündet in Rehefeld-Zaunhaus in die Wilde Weißeritz. Etwa in 700 m Meereshöhe. Von hier ab geht es innerhalb der folgenden 3 1/5 km auf fast 900 m zu den Lugsteinen. Über eine schnurgerade Schneise, gelangt man dann zum Kahleberg. Der ist mit 905 m die höchste Erhebung des sächsischen Osterzgebirges. Die Kammbaude war meine Verpflegungsstelle. Bockwurst, Bier und Kräuterschnaps gaben Energie für die weitere Strecke. Im Stehen gegessen. Bei meinen längeren Wanderungen mache ich ungern Sitzpausen. Etwa auf Höhe des Pöbelknochens, kurz vor Schellerhau dann Streckenhalbzeit. In Schellerhau gab es einen kleinen Umweg, um von der Stephanshöhe einen Blick ins Land zu genießen. Ebenso wie der Kahleberg, verfügt die über 800 m hohe Stephanshöhe über ansehenswerte Blockhalden. So freiliegend sieht solch Blockhalde selbstredend dramatischer aus, als die von Wald bedeckte Halde des Holzhauer Kannelberges.
Bis jetzt hatte ich trockenes Wanderwetter erwischt. Beim Abstieg in das Pöbeltal kam aber der Regen. Zeitweise recht heftig. Danke an die Waldbäume, welche mich ein wenig schützten - den Rest musste der Regenschirm übernehmen. Blitz und Donner folgten. Gar im wahrsten Sinn seiner Bedeutung. Das Gewitter hielt aber immer mindestens einen Kilometer Sicherheitsabstand zu mir. Nett vom Wettergott, welcher dann auch den Regenhahn wieder zudrehte, als ich mich auf der Zinnstraße befand. An der Zinnbrücke gab es dann ein wiedersehen mit der Wilden Weißeritz. Über den Becherbachweg langte ich auch bald in Neu-Hermsdorf an. Hier kam ich auch bis auf wenige Meter an den Weg heran, welchen ich vor Stunden Richtung Osten unterwegs gewesen war. Aber der Rückweg war auf diesem Abschnitt nicht im Tal, sondern auf der Höhe geplant. Denn den Vorbeimarsch am Kannelberg wollte ich auch noch genießen. Viertel sechs Uhr Abends wieder im Quartier. Das Rechenberger schmeckt nach solcher Tour besonders gut.

Am Folgetag war die Wanderung nicht gar so lang und unspektakulär. Schalander für ein Kellerbier und dann über die Goldene Höhe und Deutschgeorgental zur Fischerbaude um bei herrlichem Sonnenschein als Mittagsmahl Kartoffeln mit Leinöl und Quark zu genießen. Über das SWF in Neu-Hermsdorf wieder zurück. 

Über den letzten halben Wandertag, werde ich später berichten. Nur soviel: es ging zur Weicheltmühle.

Ach so: mein Ziel, mindestens 100 km habe ich mit 127 km geschafft.

Ein Bild. Mal schauen. Am Hemmschuh in Neu-Rehefeld.


Samstag, 21. Mai 2016

wieder mal ins Gimmlitztal

Mit Mühe und Telefon haben meine Angetraute und ich es geschafft, zu Pfingsten eine Unterkunft in Holzhau zu bekommen. Und zwar direkt am Mühlgraben der Holzhau Post-Ölmühle. War schön. Das Wetter hat, entgegen der eher schlechten Eisheiligen Prognose mitgespielt. Die drei 1/2 Tage nutzten wir selbstredend zu ausgedehnten Wanderungen.
So waren  wir, logischer Weise auch an der Weicheltmühle im schönen Gimmlitztal. Sozusagen von Mühle zu Mühle. Das passierte am Mühlentag, es war also entsprechend viel los. Die neuen Wirtsleute der Weicheltmühle hatten alles prima organisiert. Zum Rechenberger Bier gab es leckere Bratwurst aus Lichtenberg - oder eben zum Kaffee, feinen Kuchen. Alle 20 Minuten fanden Mühlenführungen statt. Um die Freude komplett zu machen, trafen wir dort auch die "alte" Wirtin Ingrid an.
Für alle, welche es noch nicht wissen. Die Wandergaststätte Weicheltmühle ist jeweils von Freitag - Sonntag und an Feiertagen von Mittag 11:30 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Und ein sehr lohnendes Wanderziel auch vom Startpunkt Holzhau aus. Wir haben dieses Mal die folgende Strecke gewählt.
Hinweg: Auf dem Muldenweg bis zur Dreitelle. Der Weg in diesem malerischen Nebental der Mulde zieht sich von ca. 630 m bis 765 m an "Höhnes Ruh" in die Höhe. Von hier geht es nach rechts noch einmal bis auf fast 800 m Höhe. Meine Wanderfreunde aus der Firma werden sich erinnern, wie anstrengend das sein kann. Vor einer großen, wohl zur Wildbeobachtung eingerichteten Wiese, geht es nach links in den Viertellenweg hinein. Auch dieser Weg ist breit und fest. Er führt uns direkt zur Schneise 11. Hier nach links abbiegen und der gut befestigten Schneise 11 bis zur überdachten Bank laufen. Nach einer hier möglichen kleinen Rast, folgt man der Kalkstraße nach rechts, bis man in Höhe des Kalkwerkes im Gimmlitztal ankommt. Vor der unter Schutz stehenden Gimmlitzwiese laufen wir nun auf dem Schlüsselweg, welcher uns nach etwa 1 Stunde an die Weicheltmühle führt. Für die gesamte Strecke sind ca. 2 Stunden Weg zu veranschlagen. Bei einer Startzeit von 9:30 Uhr, ist der Wanderer also pünktlich zur Öffnungszeit des Lokals und zum Mittagessen da.

Rückweg: Das Rechenberger hat geschmeckt, das Mittagessen fordert Bewegung, um verarbeitet zu werden. Wir laufen den Schlüsselweg ca. 1 km zurück, hier kreuzt ein Weg, welcher links über die Gimmlitz nach Hermsdorf und das Buschhaus führt. Wir gehen aber nach rechts den Berg hoch. Auf der Höhe von etwa 700 m angelangt, biegen wir nach links in den E-Flügel ab. Aufgepasst: das ist der zweite Weg welchen wir beim Aufstieg kreuzen. Dem E-Flügel folgen wir fast ein Stunde, vorbei am Frauenweg (links) und Kreuzgründelweg (rechts). Die nächste große Wegkreuzung ist der A-Weg. Hier nach rechts und bis zum Stern an welchem sich Kalkstraße, Krötenbachweg, Proßweg und (links) Brettellenweg treffen. Auf letzterem gehen wir ins Muldental zurück. Nach dem Erbgerichtsgasthof, mein Lieblingsplatz in Holzhau. Wer dort mal war, wird wissen warum. 

So, wir sind wieder da. Wer zum Beispiel in Eschenhof, Erbgericht oder Lindenhof wohnt oder mit der FEG zum Tagesausflug angereist war, ist wieder "daheim" und kann Kaffee trinken. Wer noch zur Fischerbaude muss, hat noch einen kleinen Aufstieg vor sich. Sollte also auch erst mal Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen.

Als Bild heute mal keine W. Richter-Karte, sondern ein aktuelles Foto vom Mühlenfest. Leider habe ich immer noch keine Ansichtskarte Walter Richters entdeckt, welche die Weicheltmühle oder wenigstens das Gimmlitztal motiviert.

Donnerstag, 12. Mai 2016

107 - alles hängt zusammen

Das ist so. Mann muss nur lange genug nachdenken, um die Zusammenhänge zu entdecken oder zu erfinden. Frau bestimmt auch. Mein aktueller Zusammenhang hängt mit der Zahl 107 zusammen. 107 mm misst der Durchmesser des Bierdeckels, auf welchen der Wirt ein frisch gezapftes Rechenberger stellt. 107 ist eine recht interessante Zahl. Sie stellt die kleinste dreistellige Mirpzahl dar. Sowohl 107 als auch diese Ziffernfolge rückwärts als 701 gelesen sind nämlich Primzahlen. Wo ist nun aber der Zusammenhang und Zusammenhang womit? 

Bierdeckel werden aus Holzschliffpappe hergestellt. Als Erfinder des Verfahrens Papier oder eben Pappe aus geschliffenem Holz herzustellen, gilt Friedrich Gottlob Keller. Er schuf damit eine Grundlage für billiges Zeitungspapier, welches es früher erlaubte Zeitungen, zu einem günstigen Preis herzustellen. Was heutzutage offenbar nicht mehr gelingt. Das liegt aber nicht an Hr. Keller. Erstmalig umgesetzt wurde seine Idee beim Druck des Frankenberger Kreisblattes. Frankenberg ist sowohl mein Geburtsort, als auch Heimatstadt von Walter Richter. Eben jenem Walter Richter, welcher die Ansichtskarten schuf, welche diesen Blog illustrieren. Und der als Wirt, so hoffe ich mal Rechenberger Bier zapfte und die gefüllten Gläser auf 107 mm großen Bierdeckeln abstellte. Dann auf dem Rand des Deckels einen Strich machte.

Friedrich Gottlob Keller starb im Jahr 1895. Im selben Jahr wurde das uns als "Richters Sommerfrische" oder "Haus des Handwerks" bekannte Gebäude gebaut.

Als  Bild eine Karte mit mehreren Ansichten von "Richters Sommerfrische"