Urlaubszeit ist auch Wanderzeit. Unsere zwei Wochen Holzhau-Urlaub waren wieder unbeschreiblich schön - so etwas muss erlebt werden und lässt sich in Worten nicht beschreiben. Ein Lyriker könnte das vielleicht. Aber wer liest schon noch Gedichte? Also nur kurz die Fakten. Temperaturen um die 20 - 25 °C, blauer Himmel, ab und zu eine Wolke für das Foto. Und die gesamte Zeit wurde der Regenschirm nicht benötigt. Ich wiederhole: Holzhau im Erzgebirge. Nicht etwa irgendwo am Mittelmeer. Ein Traum für den Urlaub, ein Problem für die Natur. Denn das Leben giert nach Wasser. Dem Wald hätte der Regen sehr gut getan.
Apropos Wald. Praktisch über den gesamten Zeitraum des Urlaubs waren die Waldeingänge zum Töpferwald, jeweils von Montag bis Freitag gesperrt. Wegen Bodenschutzkalkung durch Hubschrauber. Eine bestimmt wirklich notwendige Sache für den Wald und von Fachleuten sicherlich verantwortungsbewusst entschieden. So hoffe ich wenigstens. Denn die Fällung hunderter Buchen im FFH Gebiet „Buchenwälder bei Rechenberg-Holzhau“ in eben diesem Töpferwald, wurde ja auch von Fachleuten entschieden, durchgeführt und überwacht.
Die Baumdichte in meinem Berliner Wohngebiet ist gefühlt größer, als die im betroffenen Waldgebiet. Da hat inzwischen der Wind schon wieder einige Buchen zusätzlich geschmissen. An einem der heißesten Tage des Urlaubs habe ich dort mal gefühlt und gemessen. In der durch die intakte Baumkronenschicht abgeschatteten Brettelle lag die Temperatur auch in der Mittagshitze in 1 m Höhe bei etwa 24 °C. Der Boden fühlte sich feucht an. Dort wo sich der stark ausgedünnte Wald befindet und wenigstens die Hälfte des Waldes von Vor- bis Nachmittag von der Sonne bestrahlt wird, lag die Temperatur selbst an den wenigen schattigen Stellen oberhalb 30 °C. Und es war prasseldürre! Aber an diesem Ort, ist sicherlich der Kalk besonders gut auf den Boden gelangt. Um die Qualität des Waldbodens zu verbessern. Ob es dort noch erwähnenswerte Bodenlebewesen gibt?
Ob sich das mit der Waldsperrung nicht flexibler handhaben lässt? Klare Hinweise auf mögliche Gefährdungen für Wanderer, verbunden mit präzisen Tageshinweisen auf die Streugebiete - z.B. im Rundfunk. Bei Blitzern und Staus für die Kraftfahrer klappt das doch auch. Übrigens gerieten wir, ohne Schaden zu nehmen, in den Streubereich einer der Hubschrauber. Auf dem Eisenbahnerweg - also außerhalb des gesperrten Gebietes.
Insgesamt konzentrierten sich die Wanderaktivitäten mehr auf den Fischer- und den Ringelwald. Zum Glück gibt es ja im Gebiet um Holzhau Alternativen. Und der nächste Urlaub ist bereits angemeldet.
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