Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Freitag, 1. November 2013

Härtetest - Wanderung zur Kante der Pultscholle

Diese Wanderung hatte ich mir schon lange vorgenommen. Von Holzhau nach Dlouhá Louka und zum höchsten Punkt der Osterzgebirges dem Loučná (956 m), welcher sich in der Nähe dieses kleinen Ortes befindet. Dlouhá Louka liegt genau an der Bruchkante der erzgebirgischen Pultscholle. Diese von Norden her sanft ansteigende Fläche, welche man häufig nur wegen des Wirkens kleiner Flüsse als Gebirge erkennt, fällt hier steil ab. 
An der Bruchkante geht es auf wenigen Kilometern, von deutlich über 800 m,  bis auf etwa 200 m tief hinunter in das Tal des nordböhmischen Beckens. Auf der anderen Seite des Beckens befinden sich die Kegelberge des böhmischen Mittelgebirges mit bis zu 800 m Hohen Gipfeln (Milešovka 836 m). Diese Komposition verspricht einen phantastischen Anblick. 

Schwer ist es jedoch einen günstigen Termin zu finden, die Sicht und das Wetter sollen stimmen. Am 29.10. passte alles. Ich war, diesmal ohne meine Frau - der hätte ich solche Strecke nicht zugemutet - im Erzgebirgsgasthof Erbgericht für 2 1/2 Tage zum Kurzurlaub. Es herrschte klares Wetter, mit großen blauen Flächen am Himmel und eine ordentliche tschechische Wanderkarte stand mir zu Verfügung.

Nach dem Frühstück ging es um 8:45 Uhr los. Zuerst einmal den Aufstieg von meinem 610 m Ausgangspunkt nach oben zum 765 m hohem Oberdorf von Holzhau (Fischerbaude). Von dort aus, sanft ansteigend auf dem ehemaligen Handelsweg, welcher hier identisch mit dem neu als Wanderweg entdecken Wegeverlauf nach Osek ist. Etwa 500 m nach Überquerung der hier noch sehr schmalen Flöha (Flájský potok) verließ ich den Pilgerweg und folgte fortan, dem mit einem blauen Strich gekennzeichnetem Wanderweg, welcher bald die Straße verlässt und quer durch Wald verläuft. Kurz vor Dlouhá Louka tritt der Weg aus dem Wald und trifft im rechten Winkel auf eine schnurgerade asphaltierte Straße, von welcher ich mich fast verlocken ließ, nach rechts abzubiegen. Sah ich doch dort bereits den Loučná. Der blaue Strich sagte jedoch streng "gehe nach links und dann gleich wieder rechts an der Waldkante entlang". Was ich dann auch tat. Mit jedem Schritt öffnete sich nun das wunderschöne Panorama des Grabenblicks weiter. Nach nur wenigen 100 m war der direkt an der Schollenkante stehende 891 m messende Gipfel des Vlčí hora erreicht. Auf dem Berg befindet sich ein Funkmast mit einer in 15 m Höhe befindlichen Aussichtsplattform. Der Blick in und über das Becken ist unvergleichlich schön und in Fotos nicht wiederzugeben. Zumal die Sicht ein wenig, durch über dem Becken liegenden Dunst des Industriegebietes getrübt war.

Eine diese Aussicht zeigend Ansichtskarte Walter Richters habe ich noch nicht entdeckt. Das böhmische Mittelgebirge ist jedoch auf einer Karte, welche W. Richter an der Eisenbahn zwischen Nové Město und Mikulov aufnahm ebenfalls zu erkennen. 





 Das Dunstproblem hatte auch schon Walter Richter vor 100 Jahren. 

Der Rückweg dauerte länger, ist aber schneller beschrieben. Es ging weiter auf dem blauen Strich, welcher letztlich auf die bereits geschilderte schmale und gerade Asphaltstraße in Richtung  Loučná führte. Wegen eines Wildgatters wurde ich dann nach rechts, Richtung Norden zwangsgeführt. Dem höchsten Osterzgebirgsgipfel konnte ich mich somit nur bis auf 1000 m nähern. Der Weg führte mich zur Südseite des Stausees der Fláje Talsperre, welchen ich in Richtung Westen bis zur Staumauer umrundete, um schließlich in  Deutschgeorgenthal wieder sächsisches Territorium zu betreten. Dort wollte ich endlich eine Rast mit einem Rechenberger und einem Teller Flecke einlegen. Der "Grenzhof" hatte aber leider wegen Urlaub geschlossen. So konnte ich die Verpflegungspause erst nach 6,5 Stunden und 33 km Weg in der Fischerbaude machen. Nach Hause in das Erbgericht ging es dann über Steinkuppe - Schwarzer Buschweg und Fütterungsweg.
Ein echter Härtetest für Mensch und Material. 

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