Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Donnerstag, 26. November 2015

Holzhauer in Holzhau!

Der Titel mag sonderbar anmuten. Logisch, in Holzhau leben Holzhauer und Holzhauerinnen. Ich meine das aber im ursprünglichen Sinne der Bedeutung und dem Ursprung des Ortsnamens und habe mir das Resultat selbst angesehen. An der Nordwand des Kannelberges wird seit Wochen in großem Umfang Holz geschlagen, das es nur so kracht. Hunderte von Buchen (ich hörte die sehr glaubwürdige Zahl 500) werden, von extra aus Österreich angereisten Spezialisten gehauen. Und dann zu großem Teil ins Land der Spezialisten gebracht um verarbeitet zu werden. Diese hatten die Ausschreibung dazu gewonnen. Ich bin als bekennender Baumfreund bekannt und so blutet mir das Herz, wenn ich so etwas sehe. Klar, ich weiß schon, dass Wald bzw. Forst auch wirtschaftliche Aufgaben hat, um den Rohstoff Holz zu liefern. Außerdem hatten diese Bäume das Privileg recht lange zu leben, zu lange meinen die Experten. Die Mehrzahl der Bäume hat eine erheblich geringere Lebenserwartung. Mein Verstand sagt mir jedoch, auch ohne Experte zu sein, es wäre besser, jedes Jahr 20 Bäume zu entnehmen, als solch großen Hieb zu tun. Auch wenn dieser Hieb offenbar sehr professionell vorgenommen wird und die Windrichtung berücksichtigend viele jüngere Bäume stehen bleiben. Diese haben jetzt mehr Licht und Platz, zu mächtigen Bäumen heran zu wachsen. Hier füge ich wieder meine "Standardfrage" ein: wie hat es der Wald geschafft zurechtzukommen, als es noch keine Experten gab, welche Ordnung schufen? Unser Ordnungs- und Wirtschaftsdenken ersetzt bzw.verdrängt natürliche Abläufe und Zustände.

Insgesamt wird der Biotop dieses Waldstückes und damit auch seiner Umgebung erheblich verändert. 
Was noch zu erwähnen ist. Der Wald an dieser Stelle gehört zu einem Natura 2000 Gebiet. Das Teilgebiet des SCI* 253 (Buchenwälder bei Rechenberg Holzhau) besteht hier aus Hainsimsen-Buchenwald und ist Habitatfläche für das Große Mausohr und die Mopsfledermaus. Bevor in solche Gebiete eingegriffen wird, muss eine Verträglichkeitsüberprüfung stattgefunden haben. Ein Eingriff ist die Fällung von so vielen Bäumen auf jeden Fall. Ich hoffe die stehen gebliebenen Bäume, welchen der Schutz der Gemeinschaft genommen wurde, überstehen die nächsten Stürme unbeschadet.

Ich wünsche mir, dass nach Abschluss der Arbeiten, die dort vorhandenen Wanderwege wieder hergestellt werden. Betroffen sind der N-Weg und vor allem der Buchensteig zwischen N-Weg und Schwerdtweg. Dieser ist zur Zeit nicht nutzbar, weil auf einer Länge von mehrere 100 Metern mit Buchenholz bestapelt. Verwundert bin ich ein wenig darüber, dass das zuständige Fremdenverkehrsamt des Wanderdorfes Holzhau, auf ihrer Internetpräsenz über die Sperrung von Wanderwegen nicht berichtete. 

heute wieder mal keine Karte, sondern zwei aktuelle Fotos. Eines zeigt eine Übersicht des Hanges, das andere eine Blick in den Buchensteig.

Sites of Community Importance




1 Kommentar:

  1. Heute sind Buchenwälder durch Waldrodungen und Waldumwandlung nur noch auf fünf Prozent der Fläche erhalten geblieben. Altbestände von über 160 Jahren mit Stämmen über 80 cm Durchmesser kommen sogar nur noch auf 0,2 Prozent der Fläche vor. Naturnahe Buchenwälder sind heute vor allem auf schlecht zugänglichen, abgelegenen Standorten zu finden.
    http://www.bund.net/themen_und_projekte/naturschutz/wald/naturerbe_buchenwald/

    Ich habe die Jahresringe einiger der Gefällten gezählt. Es sind etwa 150 Jahre. Also etwa die genannten 160 Jahre, welche nur noch 0,2% ausmachen. Davon stehen noch viele, vor allem an der Brettelle. Also: nicht fällen, sondern touristisch vermarkten.

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