Die Pfälzer haben mich mit ihrem Wanderwein inspiriert. Auch ich hatte auf Wanderungen schon eine kleine Flasche Wein als Getränk zur Wegzehrung mit dabei. Bei Erzgebirgswanderungen in der Holzhauer Umgebung, greife ich jedoch viel lieber auf ein frisch gezapftes "Rechenberger" zurück. Das erhalte ich in jeder Gaststätte am Wegesrand. Jedenfalls wenn diese auf deutschen Seite des Gebirges befindlich ist. Sofern ich in Tschechien einkehre, muss ich halt auf böhmisches Bier ausweichen - was keine so schlechte Alternative ist. Holzhau-Wanderer berichtete darüber, dass Kantor Naumann sogar extra deswegen nach Böhmen wanderte.
Was macht Bier zum idealen Wandergetränk? Sein würziger, leicht bitterer Geschmack macht es schon rein gefühlt zu Durstlöscher. Es erfrischt uns. Über das Gefühl hinaus, ist Bier auch isotonisch. Das bedeutet, sein osmotischer Druck entspricht dem unseres Blutes. Bier enthält viele Mineralstoffe und Vitamine. Zudem ist Bier entgegen der landläufigen Vorurteile kalorienarm.
Ein gutes Wandergetränk ist Bier jedoch nur in Maßen genossen. Wie ich aus eigenem Erleben und Beobachtungen weiß, weicht bei größeren Mengen getrunkenen Bieres, die erfrischende Wirkung und macht der Trägheit Platz. Dazu tragen die beruhigende Wirkung des Hopfens und der enthaltene Alkohol* bei. Um den beim Wandern erlittenen Flüssigkeitsverlust auszugleichen genügt also ein Bier. Um dieses Maß nicht zu überschreiten, verfügen gut bestückte Gaststätten auch über 0,5 Liter Gläser. Nach dieser Menge heißt es dann: weiterwandern. Das Motto bleibt: Immer wieder Holzhau!
Hierzu passt eine Walter Richter Karte, auf welcher die Brauerei zu sehen ist. Auch schon 100 Jahre alt.
*das perfekte Wandergetränk wäre ein alkoholfreies Bier. Allerdings scheint mir, dass durch den Entzug des Alkohols auch ein Entzug des Geschmacks stattfindet. Ich habe jedenfalls noch kein Alkoholfreies entdeckt, welches wie richtiges Bier schmeckt. Diejenigen, welche in der Werbung das Gegenteil behaupten, werden für diese öffentlich verkündete Unwahrheit offenbar gut entschädigt.
Im Jahr 1895 beantragte Ernst Richter aus Frankenberg/Sa. den Bau eines Wohnhauses in Holzhau. Mit dessen Fertigstellung, noch im selben Jahr, war die erste Holzhauer gewerbliche Einrichtung für den Tourismus entstanden. Die ersten "Sommerfrischler" kamen spätestens 1896. Holzhau ist heutzutage vor allem für Wintersportler anziehend, aber zu jeder Jahreszeit einen Urlaub wert. Auch wenn es "Richters Sommerfrische" seit ca. 75 Jahren unter diesem Namen nicht mehr gibt.
Willkommen
Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.
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